Alles Teufelszeug?

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Münek
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#241 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Mi 10. Feb 2016, 16:31

Novalis hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du verwechselst Atheisten mit ANTI-THEISTEN.[...]Also nix heiliger Krieg...

Weshalb sprechen sie dann so und verhalten sich so im Umgang mit Andersdenkenden? :roll: Schon in diesem Forum - auch deinen Beiträgen - kann man das sehr gut erkennen.

Ich neige schon mal zur Ironie, wenn ich sie im Einzelfall für angebracht halte. Feindselig eingestellt bin ich nicht.

Novas
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#242 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Novas » Mi 10. Feb 2016, 16:42

Münek hat geschrieben:Ich neige schon mal zur Ironie, wenn ich sie im Einzelfall für angebracht halte. Feindselig eingestellt bin ich nicht.


Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
Und, Genossen, es bleibe dabei;
Denn wer kämpft für das Recht,
Der hat immer recht.
Gegen Lüge und Ausbeuterei.
Wer das Leben beleidigt,
Ist dumm oder schlecht.
Wer die Menschheit verteidigt,
Hat immer recht.
So, aus Leninschem Geist,
Wächst, von Stalin geschweißt,
Die Partei - die Partei - die Partei.

:lol: Die Partei war auch niemals feindselig eingestellt. Da sie immer für das Recht kämpfte, hatte sie auch immer recht. Das ist doch logisch oder?
Zuletzt geändert von Novas am Mi 10. Feb 2016, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.

Novas
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#243 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Novas » Mi 10. Feb 2016, 17:06

ThomasM hat geschrieben:Es genügt bereits der Titel des Buches von Kubitza "Der Jesuswahn" Das Wort "Wahn" belegt, dass Kubitza davon ausgeht, dass die Vorstellung von Jesus als Gottes Sohn ein Akt geistiger Verwirrung ist. Allein der Gedanke, so etwas wie einen Gottessohn könnte es wirklich geben, ist für ihn (und also auch für dich) eine Form des geistigen Irrsinns..

Neo-Atheists gebrauchen gerne Worte wie "Wahn" oder "Irrsinn", wenn es um die Beschreibung Andersdenkender geht. Nur ihren eigenen Irrsinn erkennen sie nicht, weil sie wirklich meinen im Besitz der Wahrheit zu sein. Der Unterschied zu einem Gläubigen ist: Gläubige glauben nur im Besitz der Wahrheit zu sein, aber diese Atheisten sind es wirklich. ;) wer daran zweifelt ist schon vom Wahn infiziert!

Hemul
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#244 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Hemul » Mi 10. Feb 2016, 17:35

Novalis hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Atheisten die in der Religion einen Feind sehen, der bekriegt werden muss - ein heiliger Krieg im Namen von Wissenschaft und Vernunft - sind eben säkulare Fundis, die nicht über den Tellerrand eines dogmatischen Materialismus hinaus schauen wollen. Die spiegeln nur den religiösen Fundamentalismus, sie produzieren ihn sogar maßgeblich mit.
Du verwechselst Atheisten mit ANTI-THEISTEN.[...]Also nix heiliger Krieg...
Weshalb sprechen sie dann so und verhalten sich so im Umgang mit Andersdenkenden? :roll:
:thumbup: Stimmt-leider. Wenn der so weiter macht Sieze ich den auch. :Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#245 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Mi 10. Feb 2016, 18:52

sven23 hat geschrieben:Würde man die Ergebnisse der Leben-Jesu Forschung zur Kenntnis nehmen, wären viele Dogmen der Kirche hinfällig.
:?: Interessant. - Welches denn?

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Thaddäus
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#246 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Thaddäus » Mi 10. Feb 2016, 19:19

Novalis hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Es genügt bereits der Titel des Buches von Kubitza "Der Jesuswahn" Das Wort "Wahn" belegt, dass Kubitza davon ausgeht, dass die Vorstellung von Jesus als Gottes Sohn ein Akt geistiger Verwirrung ist. Allein der Gedanke, so etwas wie einen Gottessohn könnte es wirklich geben, ist für ihn (und also auch für dich) eine Form des geistigen Irrsinns..

Neo-Atheists gebrauchen gerne Worte wie "Wahn" oder "Irrsinn", wenn es um die Beschreibung Andersdenkender geht. Nur ihren eigenen Irrsinn erkennen sie nicht, weil sie wirklich meinen im Besitz der Wahrheit zu sein. Der Unterschied zu einem Gläubigen ist: Gläubige glauben nur im Besitz der Wahrheit zu sein, aber diese Atheisten sind es wirklich. ;) wer daran zweifelt ist schon vom Wahn infiziert!
Vor allem ist die Wahl von Titeln wie "Jesus-Wahn" oder "Dogmen-Wahn" ein geschickter Marketingschachzug. Der "Gottes-Wahn" (The God Delusion) von Richard Dawkins ist ein Beststeller geworden, der sich millionenfach verkauft hat, und der Titel ist sehr vielen Menschen in Deutschland ein Begriff. Wenn der Verlag Kubitzas dessen religionskritische Bücher mit "-Wahn" im Titel publiziert, dann hängt er sich also vor allem an die Popularität von Dawkins Gotteswahn und nutzt den kostenlosen Werbeeffekt des Dawkins-Bestsellers. Das ist - betriebswirtschaftlich - klug vom Verlag, denn man kann ihm ja schlecht vorwerfen, dass er seine Bücher möglichst oft verkaufen möchte. Ein Verlag, der seine Bücher nicht verkaufen kann, existiert nicht sehr lange.
Abgesehen davon ist Kubitza natürlich religionskritisch und er schreibt viel darüber, warum er das so sieht. Wenn ich das recht sehe, begründet er seine Ansichten aber nicht dumm, - jedenfalls besser als Dawkins seine Thesen im Gotteswahn, - man sollte ihn deshalb ernst nehmen.
Man wächst ja auch an seinen Gegnern! ;)
Eigentlich ist es doch gar nicht schlecht für die Theologie, wenn sie intelligent kritisiert wird. Nur dann kann sie sich auch intelligent verteidigen bzw. muss sie das dann auch.

Novas
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#247 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Novas » Mi 10. Feb 2016, 20:07

Thaddäus hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Es genügt bereits der Titel des Buches von Kubitza "Der Jesuswahn" Das Wort "Wahn" belegt, dass Kubitza davon ausgeht, dass die Vorstellung von Jesus als Gottes Sohn ein Akt geistiger Verwirrung ist. Allein der Gedanke, so etwas wie einen Gottessohn könnte es wirklich geben, ist für ihn (und also auch für dich) eine Form des geistigen Irrsinns..

Neo-Atheists gebrauchen gerne Worte wie "Wahn" oder "Irrsinn", wenn es um die Beschreibung Andersdenkender geht. Nur ihren eigenen Irrsinn erkennen sie nicht, weil sie wirklich meinen im Besitz der Wahrheit zu sein. Der Unterschied zu einem Gläubigen ist: Gläubige glauben nur im Besitz der Wahrheit zu sein, aber diese Atheisten sind es wirklich. ;) wer daran zweifelt ist schon vom Wahn infiziert!
Vor allem ist die Wahl von Titeln wie "Jesus-Wahn" oder "Dogmen-Wahn" ein geschickter Marketingschachzug. Der "Gottes-Wahn" (The God Delusion) von Richard Dawkins ist ein Beststeller geworden, der sich millionenfach verkauft hat, und der Titel ist sehr vielen Menschen in Deutschland ein Begriff. Wenn der Verlag Kubitzas dessen religionskritische Bücher mit "-Wahn" im Titel publiziert, dann hängt er sich also vor allem an die Popularität von Dawkins Gotteswahn und nutzt den kostenlosen Werbeeffekt des Dawkins-Bestsellers. Das ist - betriebswirtschaftlich - klug vom Verlag, denn man kann ihm ja schlecht vorwerfen, dass er seine Bücher möglichst oft verkaufen möchte. Ein Verlag, der seine Bücher nicht verkaufen kann, existiert nicht sehr lange.
Abgesehen davon ist Kubitza natürlich religionskritisch und er schreibt viel darüber, warum er das so sieht. Wenn ich das recht sehe, begründet er seine Ansichten aber nicht dumm, - jedenfalls besser als Dawkins seine Thesen im Gotteswahn, - man sollte ihn deshalb ernst nehmen.
Man wächst ja auch an seinen Gegnern! ;)
Eigentlich ist es doch gar nicht schlecht für die Theologie, wenn sie intelligent kritisiert wird. Nur dann kann sie sich auch intelligent verteidigen bzw. muss sie das dann auch.


Genau. Es geht um Marketing und Politik im Sinne einer Durchsetzung von Deutungshoheit mit allen Mitteln - nicht um Wahrheit. Einer der ersten, der die Möglichkeiten des modernen Marketing erkannte und auch sehr geschickt nutzte war Adolf Hitler. Der schrieb auch einen bekannten Bestseller, der sehr ernst genommen wurde.

Eigentlich ist es doch gar nicht schlecht für die Theologie, wenn sie intelligent kritisiert wird. Nur dann kann sie sich auch intelligent verteidigen bzw. muss sie das dann auch.

Ich bin Autor und ich würde niemals, niemals, niemals ein Buch mit solch einem bescheuerten Titel publizieren. Lieber würde ich es gar nicht publizieren. Das hat etwas mit intellektueller Redlichkeit zu tun und Respekt selbst vor dem "Feind".
Zuletzt geändert von Novas am Mi 10. Feb 2016, 20:18, insgesamt 2-mal geändert.

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Thaddäus
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#248 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Thaddäus » Mi 10. Feb 2016, 20:15

Novalis hat geschrieben: Genau. Es geht um Marketing und Politik im Sinne einer Durchsetzung von Deutungshoheit mit allen Mitteln - nicht um Wahrheit. Einer der ersten, der die Möglichkeiten des modernen Marketing erkannte und auch sehr geschickt nutzte war Adolf Hitler. Der schrieb auch einen bekannten Bestseller, der sehr ernst genommen wurde.
Du übertreibst ein wenig. Kluges Marketing ist nicht schon Nazi-Propaganda. Man muss sich halt anschauen, wie Kubitza im Detail argumentiert. Wenn er dumm argumentiert, dann fällt es ja wohl auch leicht, ihn zu widerlegen. Wenn er klug argumentiert, dann fällt es eben schwer, ihn zu widerlegen. Letzteres macht mir zumindest mehr Spaß als Ersteres.

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#249 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Novas » Mi 10. Feb 2016, 20:19

Thaddäus hat geschrieben:Du übertreibst ein wenig. .

Nein, ich kann nur zurück schießen. Meistens bin ich freundlich, aber nicht aus Schwäche. ;)

Kluges Marketing ist nicht schon Nazi-Propaganda.

Daran sieht man aber, dass eine medienkritische Haltung angebracht ist.

Wenn er klug argumentiert, dann fällt es eben schwer, ihn zu widerlegen. Letzteres macht mir zumindest mehr Spaß als Ersteres.

Stimmt. Du würdest aber vermutlich auch kein Buch mit solch einem hohlen Titel in Umlauf verbringen.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 10. Feb 2016, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.

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#250 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Thaddäus » Mi 10. Feb 2016, 20:38

Novalis hat geschrieben: Stimmt. Du würdest aber vermutlich auch kein Buch mit solch einem hohlen Titel in Umlauf verbringen.
Ehrlich gesagt, wenn ich es so leicht könnte, - schon. ;)
Es wäre nur der Anspruch an mich selbst, ein möglichst gutes Buch zu schreiben mit einem plakativen Titel. Ich weiß jedenfalls, dass manche Verlage sich das Recht herausnehmen, vom Verfasser vorgeschlagene Buchtitel abzulehnen und in ihren Augen bessere Alternativen vorschlagen zu dürfen. Das ist ja auch verständlich. Ein falscher Buchtitel - z.B. weil er viel zu abstrakt ist - also so wie manche Titel von Doktorarbeiten - kann absolut tödlich für ein Buch sein, obwohl sein Inhalt eigentlich super ist.

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