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Münek
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#231 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Mi 13. Jan 2016, 12:58

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: auch diese beiden hegen keine Zweifel an der Authentizität der überlieferten Predigtworte Jesu.
Daran siehst Du, wie gleiche Grundlagen zu unterschiedlichen SChlussfolgerungen führen können. - Im übrigen glaube ich nicht, dass sie damit meinen, jedes im Text überlieferte Wort sei wörtlich wiedergegeben - es geht um die Authentizität der Message. - Unterm Strich stimmt das ja - WENN man dementsprechend auslegt.

Man sollte sich bei der Interpretation der für autentisch gehaltenen Worte Jesu nur davor hüten, eisegetische Textauslegung zu betreiben. D.h. aus persönlichen Glaubensgründen in die Worte Jesu etwas hineinlesen, was
dieser nicht gemeint haben kann.


Du bist das beste Beispiel, da Du immer wieder der Versuchung nachgibst, den biblischen Texten Deine subjektiven
Glaubens- und Wunschvorstellungen überzustülpen - ungeachtet der Ergebnisse der theologischen Wissenschaft.

Du scheinst dir in der Rolle des Don Quichotte zu gefallen.

closs
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#232 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Mi 13. Jan 2016, 14:22

Münek hat geschrieben:den biblischen Texten Deine subjektiven Glaubens- und Wunschvorstellungen überzustülpen
Dieser Vorwurf würde so ziemlich die gesamte christliche Theologie betreffen. - Macht Dich das nicht nachdenklich?

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Münek
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#233 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Mi 13. Jan 2016, 15:21

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:den biblischen Texten Deine subjektiven Glaubens- und Wunschvorstellungen überzustülpen
Dieser Vorwurf würde so ziemlich die gesamte christliche Theologie betreffen. - Macht Dich das nicht nachdenklich?

Die "gesamte christliche Theologie" legt keine biblischen Texte aus; das ist allein Sache der Exegeten.

Mit Eisegese haben die nix am Kopp - im Gegenteil. Der Begriff "Eisegese" ist zu Recht
negativ besetzt und hat mit seriöser Textauslegung nichts zu tun.

closs
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#234 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Mi 13. Jan 2016, 15:46

Münek hat geschrieben:Die "gesamte christliche Theologie" legt keine biblischen Texte aus
Ratzinger ist doch kein Eiseget. - Ich weiss, dass für Dich jede geistige Deutung, die über historisch-kritische Oberflächen-Deutung hinausgeht, Eisegese ist. - Du legst Dir damit ein Ei.

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Münek
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#235 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Mi 13. Jan 2016, 17:37

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die "gesamte christliche Theologie" legt keine biblischen Texte aus
Ratzinger ist doch kein Eiseget. - Ich weiss, dass für Dich jede geistige Deutung, die über historisch-kritische Oberflächen-Deutung hinausgeht, Eisegese ist. - Du legst Dir damit ein Ei.

Seriöse Textauslegung hütet sich davor, in den Text etwas hineinzulesen, was nicht drin steht.

Es hilft dem Eisegeten nichts, wenn er seine wunschgesteuerte Auslegung "geistige
Deutung" nennt. Eisegese bleibt Eisegese.

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Halman
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#236 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Halman » Mi 13. Jan 2016, 18:06

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die "gesamte christliche Theologie" legt keine biblischen Texte aus
Ratzinger ist doch kein Eiseget. - Ich weiss, dass für Dich jede geistige Deutung, die über historisch-kritische Oberflächen-Deutung hinausgeht, Eisegese ist. - Du legst Dir damit ein Ei.

Seriöse Textauslegung hütet sich davor, in den Text etwas hineinzulesen, was nicht drin steht.

Es hilft dem Eisegeten nichts, wenn er seine wunschgesteuerte Auslegung "geistige
Deutung" nennt. Eisegese bleibt Eisegese.
Der Exeget Prof. Erich Zenger vertrat hiereine andere Meinung. Im Abschnitt Eine geradezu poetische Liebeserklärung schrieb er:
Jedenfalls ist das der Eindruck, den ich als literarkritisch geschulter Exeget beim Lesen des Buchs gewonnen habe.
Er lob das Jesus-Buch des Papstes mit den Worten:
Ein pointiert bibeltheologisches Buch

Davon bin ich schlichtweg beeindruckt: Der Papst liebt die Bibel und lebt mit der Bibel. Und dieser Papst liest und erklärt die Bibel auf hohem bibelwissenschaftlichen Niveau (wenngleich mit sehr begrenzter Wahrnehmung der neueren Fachliteratur).
Der Papst schrieb kein theologisches Lehrbuch, wie es Theißen tat, sondern verfasste ein Glaubenszeugnis, indem er sein subjektives Jesus-Bild auf hohem, wissenschsaftlichen Niveau entfaltet. Zenger schrieb hierzu:
Ein zugespitztes Buch

Als sehr persönliches Buch ist es ein einseitiges und zugespitztes Buch. Was für alle Jesus-Bücher gilt, gilt auch hier (selbst wenn der Autor dem widersprechen würde): Das jeweilige Jesusbild ist (fast) immer das höchstpersönliche, subjektive und einseitige Bild ihrer Autoren. Dieses Jesus-Buch ist ein großartiges Glaubenszeugnis eines theologischen Denkers. Aber ich vermisse in ihm die Leidenschaft, die von den unsäglichen Leiden und konkreten Nöten der Menschen, von ihren berechtigten Zweifeln, ja vom Ernst ihres Nicht-Glauben-Könnens erschüttert ist. Ich will es sehr pathetisch formulieren: Dieses Jesus-Buch ist nicht in der Arena des Leids, sondern im Gelehrtenzimmer geschrieben. Es ist ein spektakulär vollkommenes Gottesbuch, aber seine Botschaft ist mir insgesamt zu wenig geerdet.
Zenger hebt den Unterschied zwischen den Lehrbüchern und dem Glaubenszeugnis des Papstes hervor:
Das hermeneutische und methodische Programm

Die historisch-kritischen Jesusbücher von Martin Ebner und Gerd Theißen sind alles andere als glaubenszersetzend, aber sie wollen und können nicht das in Jesus offenbar gewordene Gottesgeheimnis erreichen, das die biblischen Texte bezeugen und um das es Benedikt XVI. in seinem Jesus-Buch geht.
Im folgenden umfangreichern Zitat geht Zenger konkret auf das "Gegenprogramm zur historisch-kritischen Jesus-Forschung" des Papstes mit folgender Kritik ein:
Ein ambitioniertes Gegenprogramm zur historisch-kritischen Jesus-Forschung

Das ist ein ambitioniertes wissenschaftliches Projekt, das der Papst da wagt, indem er die Fragestellung einfach umdreht. Er fragt nicht: Was können wir mit den Mitteln der historischen Forschung einigermaßen sicher über den historischen Jesus wissen, und wie kommen wir von diesem historischen Jesus zum Glauben an den Christus? Er fragt vielmehr: Worin konvergieren die vielfältigen Zeugnisse der Evangelien über Jesus, und ist dieses Glaubenszeugnis mit der geschichtlichen Gestalt Jesu historisch plausibel? Gegen die Bedenken und Zweifel der historisch-kritischen Analyse setzt er seine geradezu konfessorisch formulierte Option: Ich traue den Evangelien, sogar dem Johannes-Evangelium, ihm sogar besonders, als historisch glaubwürdigen Zeugen.

Damit stellt sich das Buch eine doppelte Aufgabe: Es muss zum einen die vielen und teilweise sich widersprechenden Stimmen der Evangelien über Jesus zu einem stimmigen Zusammenklang zusammenführen, was angesichts der bekannten Disharmonie zwischen den Synoptikern Matthäus, Markus, Lukas auf der einen Seite und dem Johannes-Evangelium auf der anderen Seite einen geradezu genialen Dirigenten bzw. Interpreten braucht, wenn daraus schlussendlich doch ein gemeinsames, wenngleich polyphones Lied werden soll. Und dann muss der noch viel schwierigere und anstrengende Versuch unternommen werden, dieses vielstimmige Lied auf eine Urmelodie zurückzuführen, die der historische Jesus selbst war bzw. ist.

Das erste Projekt, die Zusammenführung der vielen Stimmen zu einem gemeinsamen Lied, ist hervorragend gelungen. Dass das zweite Projekt, die wissenschaftlich plausible Rückführung auf Jesus als geschichtliche Gestalt gelungen ist, bezweifle ich. Ich bin sogar der Meinung, dass das nicht oder nur ganz fragmentarisch möglich ist.
Diest ist die Kritik eines der bedeutensten Exegeten seiner Zeit.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#237 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Hemul » Mi 13. Jan 2016, 21:56

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Belege das Gegenteil
Nur als Beispiel: "Jesus selbst hatte eine Naherwartung". - Auch Thaddäus gesteht diesem Satz Tatsachen-Rang zu, obwohl er nachweislich eine rein weltanschauliche Aussage ist.
Wenn Jesu tatsächlich die Nähe des Gottesreiches verkündet und das Volk deshalb zur Umkehr aufgefordert
hat, weil er glaubte, die Zeit für Heil und Gericht sei erfüllt, dann hatte er in der Tat eine Naherwartung.

Du verwechselst erneut Birnen mit Äpfel. Die Zeit für Heil und Gericht sollte gem. Deiner Behauptung schon damals erfüllt sein?
:o Mitnichten-zunächst musste Jesus seine Mitregenten aussuchen-und das erforderte Zeit. Paulus war einer von ihnen u. der schreibt diesbezgl. in 1.Korinther 4:8 Jahrzehnte später folgendes:
8 Ihr meint, ihr hättet schon alles, was ihr braucht! Ihr seid schon reich! Ihr seid Könige geworden, und zwar ohne uns! Ich wünschte, ihr säßet tatsächlich schon auf eurem Thron, denn dann würden wir mit euch herrschen!

Diese Mitregenten sollten dann einmal gem. Offenbarung 5:10 erneut viel später über die Erde herrschen:

10 und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#238 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 14. Jan 2016, 01:26

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Nur als Beispiel: "Jesus selbst hatte eine Naherwartung". - Auch Thaddäus gesteht diesem Satz Tatsachen-Rang zu, obwohl er nachweislich eine rein weltanschauliche Aussage ist.
Wenn Jesu tatsächlich die Nähe des Gottesreiches verkündet und das Volk deshalb zur Umkehr aufgefordert
hat, weil er glaubte, die Zeit für Heil und Gericht sei erfüllt, dann hatte er in der Tat eine Naherwartung.

Du verwechselst erneut Birnen mit Äpfel. Die Zeit für Heil und Gericht sollte gem. Deiner Behauptung schon damals erfüllt sein?

So ist es. Jesus verkündigte dem Volk: "Die Zeit IST erfüllt!

Das Gottesreich ist nahe herbeigekommen. Kehrt um und glaubt an das Evangelium."

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#239 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Do 14. Jan 2016, 01:29

Münek hat geschrieben:Jesus verkündigte dem Volk: "Die Zeit IST erfüllt!
So ist es: Der Messias ist DA. - Du dagegen verstehst es im Sinne der Apokalypse.

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#240 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 14. Jan 2016, 01:52

Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Ratzinger ist doch kein Eiseget. - Ich weiss, dass für Dich jede geistige Deutung, die über historisch-kritische Oberflächen-Deutung hinausgeht, Eisegese ist. - Du legst Dir damit ein Ei.

Seriöse Textauslegung hütet sich davor, in den Text etwas hineinzulesen, was nicht drin steht.

Es hilft dem Eisegeten nichts, wenn er seine wunschgesteuerte Auslegung "geistige
Deutung" nennt. Eisegese bleibt Eisegese.
Der Exeget Prof. Erich Zenger vertrat hiereine andere Meinung.....

Dies ist die Kritik eines der bedeutensten Exegeten seiner Zeit.


Zenger bezweifelt in seiner Kritik nachdrücklich, dass Ratzinger "die wissenschaftlich plausible Rückführung auf Jesus als GESCHICHTLICHE Gestalt gelungen ist"
.

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