Du musst aber auch VERSTEHEN, wenn es konkret wird.Münek hat geschrieben: Ich habe ihn diesbezüglich schon mehrfach darum gebeten, konkret zu werden.
Das ist Teil der Heilsgeschichte: Dass zunächst eher intuitive Vorstellungen von etwas Transzendentem, was man spürt, immer konkreter und konsistenter werden, und somit die Wahrscheinlichkeit immer mehr wächst, dass man auf dem richtigen Weg ist ("Hermeneutischer Zirkel").Münek hat geschrieben:Nur meine ich, Götter wurden mehr erfunden als gefunden
"Subjektiv" ist ALLLLLLES beim Menschen. - Die Frage ist, ob diese Subjektivität authentisch ist zu einem objektiven Sein/einer objektiven Entität/"Realität" - genau dies ist in geistigen Dingen nicht nachweisbar, selbst wenn man immer mehr philosophische Hinweise dazu hat.Münek hat geschrieben:Du ordnest etwas "Nichtbeweisbarem" (Gott) bestimmte Eigenschaften zu, die Du aus rein subjektiven Gründen für unabdingbar hälst und die angeblich "den Unterschied machen."
ALLES ist anthropozentrisch - deshalb muss man mit seiner anthropozentrischen Wahrnehmung versuchen, raus zu kommen, indem man sich selber in den Hintergrund stellt. - Genau das ist gemeint, was in der Bibel mit "Dein Wille geschehe" chiffriert ist.Münek hat geschrieben:Das ist "Anthropozentrik" par exellence.
Die erkannte Anthropozentrik kann also nur überwunden werden, wenn man sie als solche erkennt und die eigene Wahrnehmung NICHT maßstäblich nimmt. - Heidegger bringt einen Satz, der (woran auch immer Heidegger gedacht hat, als er ihn geschrieben hat) dies wunderbar erklärt:
„Solange das Dasein als Seiendes ‚ist‘, hat es seine ‚Gänze‘ nie erreicht. Gewinnt es sie aber, dann wird der Gewinn zum Verlust des In-der-Welt-Seins schlechthin. Als Seiendes wird es dann nie mehr erfahrbar.“
Man kann dies "vertikal" (also geistig statt existenzialistisch) interpretieren als: Solange der Mensch im Dasein ist, bleibt ihm nichts anderes übrig als anthropozentrisch zu sein. - "Gänze" geht nur dann, wenn er das Dasein verlässt (was naheliegenderweise der Tod ist).
Dies entspricht sehr genau dem, was die christliche Theologie unter "Weltbindung" versteht, die aufgehoben (Hegel!) werden muss, um un-anthropozentrisch Erkenntnis zu bekommen ("Visio Beatifica"). - Das ist gemeint mit dem, was Paulus in 1.Kor. 13, 12 sagt:
"Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin".
Nein - Hegel und Heidegger hatten KEIN Interesse daran, "Visio Beatifica" und 1.Kor. 13,12 zu erklären. - Aber sie sind beide universal-denkende Philosophen, deren Lehren deshalb universal anwendbar sind.
Ist Dir das wieder nicht konkret?
