Ist Gott ein Antisemit?

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Münek
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#221 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Münek » Mi 28. Okt 2015, 06:24

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Und was ist mit "Spenden"?

Wie soll ich das wissen? :roll: Weißt Du da etwas konkretes? Ich weiß nur, dass die ZJ ihre Literatur kostenfrei abgeben. :Smiley popcorn:


Nach meinem Wissen wird die Literatur der WTG in Deutschland seit etlichen Jahren an Dritte kostenlos abgegeben.


Jedoch die "Zeugen" selbst müssen zumindest die Bücher der WTG (bei den Zeitschriften
wie "Wachtturm" oder "Erwachet" weiß ich es nicht) bei ihrer Entgegennahme aus ihrer
Tasche bezahlen - und dann an Interessierte verschenken.

Diese Bezahlung könnte unter "Spenden" laufen...

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Queequeg
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#222 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Queequeg » Mi 28. Okt 2015, 08:37

Ich nehme das hier dann als Einstiegspunkt auf deinen fairen und wie immer sachlich fundiert dargestellten Beitrag:

Halman hat geschrieben:
Der Antijudaismus im Neuen Testament ist keineswegs so klar belegt, wie es hier behauptet wird. [url=https://de.wikipedia.org/wiki/Antijudai ... A9_Girards]

Dieser Text enthält die etwas makabere Feststellung:

Ihr negativer Konservativismus wäscht die Christen völlig von ihrem eigenen Antisemitismus rein, der wohlgemerkt höchst real ist.“

womit sich dann und am ende Girard zu dieser doch etwas seltsamen Behauptung aufschwingt:

Man darf nicht den Evangelien die verengte antijüdische Lektüre vorwerfen, der man sie unterzieht.
Doch, doch, das darf man und hier sind es wohl in erster Linie die Juden selbst, die das dürfen, denn sie sind die Betroffenen, die Opfer des schon im NT beginnenden und sich hier anfänglich ausgestaltenden Antisemitismus.

Nehmen wir hier, als ein aussagekräftiges Beispiel, einen der bedeutendsten, jüdischen Religionswissenschaftler Schalom Ben-Chorin, der sich zum Thema Antisemtismus im Neuen Testament immer wieder äußerte, hier im Zusammenhang mit Judas Ischkariot:

" In der Ostkirche hat sich übrigens auch etwas von dieser Erkenntnis erhalten, während für das übrige Christentum Judas eine rein negative Gestalt blieb. Verhängnisvoll wirkte der Name "Judas, weil dieser mit Juden schlechthin identifiziert wurde, obwohl es im Neuen Testament auch positive Judas-Gestalten gibt. Aber nur die Gestalt des Judas Ischariot wurde auf das jüdische Volk als das Judas-Volk projiziert, was verhängnisvolle Folgen in der jüdischen Leidensgeschichte hatte. Judas blieb für das christliche Empfinden der Sohn der Finsternis im Gegensatz zu den Kindern des Lichts. Die Juden wurden insgesamt als die Söhne der Finsternis gesehen."
(Bei Martin Buber und Pinchas Lapide finden wir ähnliche und gleiche Ansätze zur Kritik des neutestamentlichen Antijudaismus.)

Judas wurde im Christentum der archetypische Jude des Bösen (nicht zuletzt auch durch das Paulinische Textgut des NT), siehe hier auch die Gleichsetzung von Judas mit dem Judenvolke bei den Kirchenvätern Origines, bei Augustinus und auch bei Thomas von Aquin und nicht zuletzt in einer, sagen wir ruhig völlig pervertierten "Theologie" eines Luther.

Judas wurde von den Kirchen zum Gottesmörder erklärt und mit ihm die Juden, also das jüdische Volk in seiner Gesamtheit. Die geschichtlichen Folgen sind und uns auf immer in das Gedächtnis gebrannt.

Ich denke, der "Fall Judas" bedarf dringend einer Revision, gerade von Seiten der aufrichtigen Christen, denn Jesus opferte sich für die Sünden aller Menschen und ich meine, das Jesus Christus auch die Sünde des Judas auf sich nimmt, in seiner Liebe und Gnade auch Judas mit eingeschlossen hat.

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NIS
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#223 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von NIS » Mi 28. Okt 2015, 08:53

Queequeg hat geschrieben:Ich denke, der "Fall Judas" bedarf dringend einer Revision, gerade von Seiten der aufrichtigen Christen, denn Jesus opferte sich für die Sünden aller Menschen und ich meine, das Jesus Christus auch die Sünde des Judas auf sich nimmt, in seiner Liebe und Gnade auch Judas mit eingeschlossen hat.
(Judah Ben Hur) Guter Film! :Herz:
Judah Ben Hur überlebte 20 Jahre auf einer römischen Galeere.
Der Heilige Geist (Hauke)

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Samantha

#224 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Samantha » Mi 28. Okt 2015, 08:58

Münek hat geschrieben:Nach meinem Wissen wird die Literatur der WTG in Deutschland seit etlichen Jahren an Dritte kostenlos abgegeben.[/b]
Stimmt, ich kann mich aber noch erinnern, dass man alles bezahlen musste, und es wird wohl auch noch Länder geben, wo dies noch üblich ist.

Münek hat geschrieben:Jedoch die "Zeugen" selbst müssen zumindest die Bücher der WTG (bei den Zeitschriften
wie "Wachtturm" oder "Erwachet" weiß ich es nicht) bei ihrer Entgegennahme aus ihrer
Tasche bezahlen - und dann an Interessierte verschenken.
Dann würde ich mir als Zeugin nie welche kaufen. :thumbdown:


Queequeg hat geschrieben:Ich denke, der "Fall Judas" bedarf dringend einer Revision, gerade von Seiten der aufrichtigen Christen, denn Jesus opferte sich für die Sünden aller Menschen und ich meine, das Jesus Christus auch die Sünde des Judas auf sich nimmt, in seiner Liebe und Gnade auch Judas mit eingeschlossen hat.
So viel ich weiß, soll er gegen den Heiligen Geist gesündigt haben, also wissentlich wie auch Adam und Eva, so dass es vermutlich schon Sünde wäre, diese Menschen zu "begnadigen". Das heißt nicht, dass ich es verstehe.

Samantha

#225 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Samantha » Mi 28. Okt 2015, 09:03

NIS hat geschrieben:(Judah Ben Hur) Guter Film! :Herz:
Judah Ben Hur überlebte 20 Jahre auf einer römischen Galeere.
So lange konnte man auf einer Galeere nicht überleben, und lt. Film waren es nur 3 Jahre, was schon als viel galt.

Hemul
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#226 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Hemul » Mi 28. Okt 2015, 12:41

Münek hat geschrieben: Jedoch die "Zeugen" selbst müssen zumindest die Bücher der WTG (bei den Zeitschriften
wie "Wachtturm" oder "Erwachet" weiß ich es nicht) bei ihrer Entgegennahme aus ihrer
Tasche bezahlen - und dann an Interessierte verschenken.

Und woher hast Du Dein "Wissen", dass jeder ZJ die Bücher selbst bezahlen muss?
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

janosch
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#227 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von janosch » Mi 28. Okt 2015, 15:06

@Halman
dass die Thematik Antijudaismus/Antisemitismus historisch und damit auch soziopolitisch belastet ist. Bibelstellen, die meiner Meinung nach eisegetisch zum Antijudaismus missbraucht wurden, will man in so einem historisch-soziopolitischen "Kontext" gerne "entsorgen". Eine unbelastete Sachdiskussion ist so öffentlich schwerlich möglich.

Ich gebe dir Recht. Das sollte über den "Smalltalk" nicht hinaus, das ist klar. Aber wenn man von "Relativieren" redet, dann sollte man auch beachten, dass man nicht nur "einseitig" dies beanspruchen kann. Oder?

Wie weit die Historie zurückgeht? Das kann nicht sein, dass ich meine subjektive Annahme auf "Adam oder Noah" rückwirkend beanspruche. Und bei manchen Annahmen nur die Historie bis 1945 oder bis zum NT reicht. oder?
Gerade die Atheisten, die glauben an diese "Adam, Noah Geschichte" gar nicht! Dann wieso glauben sie an die "Judengeschichte"? Hmm... wie interessant, ein Atheist "glaubt", das ist neu für mich! Tun sie es?

Dann sollten solche Diskussionen niemals stattfinden oder erlaubt werden. Dann bleiben wir alle bei unserer Verblödung! Ist das nicht ein Selbstbetrug? Wie willst du deinen Glauben in Christus wahrnehmen, wenn du nicht der Wahrheit ins Augen blicken kannst? :|
Wie kannst du dann mit gutem Gewissen beten "Vater unser...dein Reich komme... " Das war nicht der Wunsch des HERRN, die Erfüllung der Juden damals?
Leider ich verstehe eure Bemühung überhaupt nicht. Ihr versucht dies zu leugnen, dass schon seit 2000 Jahren(!) dieses "Reich Gottes", das bereits bei den Aposteln offensichtlich war, schon da ist? .:oops:

So wird die angebliche und wahre Schuld niemals aufgearbeitet. Genau damit sollte man auch die wahre und vermutliche Schuld trennen! Wie man "Gott" und Atheismus trennen will! ;) Wenn man aber das nicht tut, dann erreicht man das Gegenteil, die Ungerechtigkeit durch die Lüge wird immer grösser. Wir sind ein Förderer sogar.

Dann wieso redete man nicht im AT schon von Judenfeindlichkeit? Das wäre sogar berechtigt! Weil die sog. Juden wollen selbst nicht in den Spiegel schauen. Weil sie ein total falsches Bild sehen würden! ;) Und das stinkt bis zum Himmel!

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NIS
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#228 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von NIS » Mi 28. Okt 2015, 15:09

janosch hat geschrieben:Dann wieso redete man nicht im AT schon von Judenfeindlichkeit? Das wäre sogar berechtigt! Weil die sog. Juden wollen selbst nicht in den Spiegel schauen. Weil sie ein total falsches Bild sehen würden! ;) Und das stinkt bis zum Himmel!
DAMN!
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janosch
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#229 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von janosch » Mi 28. Okt 2015, 15:11

Queequeg hat geschrieben: Jungchen von Schmerzen, wo, wie und wann ich welchen User/In unter welchen Umständen hier antworte, das lasse gefälligst meine Angelegenheiten sein. Vielleicht hast du auch noch nicht wirklich verinnerlicht, wie eine Community funktioniert.
Wow, die großen Jungs mit ihren großen Sprüchen, hehe... leider kann ich nicht über meinen Schatten springen. Dann würde ich auch solche Sprüche reißen. Das ist aber nicht meine "Muttersprache". Sorry... ich meinte deutsch :roll:
Naja, das zeigt aber weshalb du im "Bibelkritik"-Bereich bist. Natürlich kann man die Bibel kritisieren, aber wäre es da nicht logisch, wenn man schon von "Logik" redet, dass man nur mit der Bibel die "göttliche Inspiration" kritisieren darf? Das sind keine Bücher von Marx, nichtmal Schriften von christlichen, religiösen oder atheistischen Interpreten. Da lebten die "Christen" noch gar nicht! Die Bibel ist kein Geschichtsbuch, eigentlich ist sie "neutral", also eine "Heilsgeschichte" für jeden.
ich halte dich nun wirklich nicht für einen Geistesathleten, aber ob du als Baby getauft wurdest, oder auch nicht, oder wie auch immer, das ist für mich nicht von geringsten Interesse.
Ja, das hat nichts mit Interesse zu tun. Das macht man halt einfach, weil du nicht als Atheist geboren werden kannst! Genausowenig als Katholik, oder sogar Jude oder Christ! So einfach ist das.
Man macht den Menschen religiös. Die Taufe ist ein religiöses Ritual! Aber es gibt auch "Glaubenstaufen", wie es in der Bibel steht! Was man nach seiner Überzeugung tut.
Fälschlicherweise nennen sie das "Erwachsenentaufe", das ist wieder falsch, weil das hat nicht direkt mit "Erwachsenensein" zutun.
Du sagst es selbst, ich bin ein "Erwachsener", wie du in meinem Avatarbild siehst. Ich bin bereits 56. Hmm... "geistig zurückgeblieben"? Vielleicht. Dann würde ich mich aber niemals taufen lassen, weil ich dahinter den Sinn nicht verstehen würde. :thumbup: Die armen Babys...Wie viele Atheisten taufen ihre Babys? :roll: Das sage ich zu meinen atheistischen Freunden auch, aber sie schweigen nur! :clap: Ich kenne sogar welche, die tricksen sogar. Sie werden aus der Tür rausgeschmissen und gehen durchs Fenster rein. :lol: Also sie gehen an einen anderen Ort, wo sie keiner kennt, schmieren die Priester und... :o Boah welche Geister sind am Wirken. Vielleicht der "heilige Geist"? Wer weis. :lol: :lol: Ich denke damit sollten sich die Atheisten erst aufräumen, dann erst "Gottes Hof" zu kehren anfangen... Sonst macht ihr nur Werbung für Gott.
das wäre dann entweder eine geistige Bankrotterklärung, oder aus dem Tagebuch eines spätpubertären Milchmädchens entnommen, denn das kann es doch einfach nicht sein, oder?
Für wen? Für dich gibt es gar keinen "GEIST"! Nur das wurde im Interesse dieser "Begrifflichkeit" auch übernommen. Die Atheisten halt.... Dann sollte man entscheiden, von wessen Geist man redet? Ist das der HG oder der böse Geist?
ich denke, hier kann man dann nur noch sagen - bleibe ruhig bei Deinen kindlichen Visionen. Beraube Dich nicht auch noch dieses Vergnügens
Danke, so sollte es sein. Aber das ist wieder eine Aufwertung, welche ich nicht erwartet habe...wie bei Swen23 der "Wanderprediger Jesus..."he he.. wenigstens tust du mich als einen "kindlichen Visionär" akzeptieren. Hmmm....interessant, woher hast du das gehört? Sagte Jesu dasselbe. Hier...lies es:
Math. 18. 3. und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Siest du, er sagt es selbst, da habe ich einen Vorsprung. :wave:

Ich denke, der "Fall Judas" bedarf dringend einer Revision, gerade von Seiten der aufrichtigen Christen, denn Jesus opferte sich für die Sünden aller Menschen und ich meine, das Jesus Christus auch die Sünde des Judas auf sich nimmt, in seiner Liebe und Gnade auch Judas mit eingeschlossen hat.
Siehst du, das ist wieder dasselbe, du schleicht dich ein, und du willst als Judas den "Sohn des Verderbens", um Gnade betteln, dass die "Christen" das so verstehen müssen... Dann wieso fängst du nicht mit dem Teufel an? "Oh Herr bitte sei gnädig für den Teufel." Also ich versteh nicht was du überhaupt willst? Wenn es für dich keinen Gott gibt, dann gibt es auch keinen Teufel, das kann ich nachvollziehen, aber wie denkst du, dass du mit diesem Schwachsinn die Christen beeinflussen kannst? Komisch...
Zuletzt geändert von janosch am Mi 28. Okt 2015, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.

Hemul
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#230 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Hemul » Mi 28. Okt 2015, 15:16

Samantha hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:[b]Jedoch[/b] die "Zeugen" selbst müssen zumindest die Bücher der WTG (bei den Zeitschriften
wie "Wachtturm" oder "Erwachet" weiß ich es nicht) bei ihrer Entgegennahme aus ihrer
Tasche bezahlen - und dann an Interessierte verschenken.
Dann würde ich mir als Zeugin nie welche kaufen. :thumbdown:
1.Timotheus 4:1+2,Am Ende der Zeit
1 Der Geist Gottes sagt ausdrücklich, dass am Ende der Zeit manche vom Glauben abfallen werden. Sie werden auf betrügerische Geister achten und den Lehren dunkler Mächte folgen - 2 getäuscht von scheinheiligen Lügnern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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