dagegen hat geschrieben:
Freut mich. Verkündigung ist eine Handlung, ein Akt. Dieser Akt ist real, er geschieht tatsächlich. Das Christentum war nie etwas anderes als Verkündigung. Selbstmitteilung Gottes (oder Offenbarung Gottes) ist das Geschehen der mit-menschlichen Kommunikation und zwar konkret das Geschehen der Weitergabe des Glaubens. "Selbstmitteilung Gottes" bedeutet, dass Gott seine eigene Gegenwart schenkt, dass wir also vom Heiligen Geist erfüllt werden. Vielleicht kann man diesen Gedanken auch so ausdrücken: Christen reden nicht informativ über die Liebe Gottes, sondern im Reden, genauer: in der Verkündigung, geschieht das Wort Gottes, teilt sich Gott selbst mit. Das ist performative Charakter der christlichen Botschaft. Ohne diesen performativen Charakter ist der christliche Glaube entweder toter Buchstabenglaube oder ein Gruselmärchen, mit dem kleine Kinder erschreckt werden.
Hallo,
hm, im Sinne einer "Performanz-Vergessenheit" ist die Betonung des Wort Gottes als Mit-teilung sicher zu begrüssen. Dem Hauptsignifikanten würde ich dabei mehr "leibliche Faktizität" zukommen lassen.
Das geistliche Gewebe ist mir noch zuwenig im realen historischen (aber auch ewigen) Fleisch verknotet.
Lassen wir es doch ein bisschen konkreter werden:
Wenn ich als Mann um eine Frau werbe, dann kann ich ev. mit schönen, verheissungsvollen Worten so einiges bei ihr in "Gang bringen". Die Kunde meiner Gefühle für sie schafft eine gewisse Realität. Dies lässt sich auch rein virtuell vorstellen zB im Internet. Jemand kann sich also aufgrund von Worten verlieben, obwohl nicht mal klar ist, wie es um die Realität der Situation bestellt ist.
Deshalb braucht es auch eine Einlösung des Gesagten. Es muss einen realen Grund und ein reales Werden geben. Der werbende Sprecher muss als solcher auch real existieren (darf kein Fake sein).
Und ebenso verlangt die Liebe auch nach einem Konkretwerden im Realen. Man heiratet, zieht zusammen, gründet Familie usw.
Es heißt ja auch so schön: eine Liebe sei bloß platonisch, wenn es keine reale Einlösung zu geben scheint.
Wenn es also eine reale Gemeinde Christi geben soll (und es gibt sie auch), dann muss Christus real sein, damit auch seine Gemeinde auf realen Grund gebaut ist. Die Verkündigung muss aber auch christusgemäß sein, das heißt also, dass verkündet und wie verkündet wird, liegt im Zeugnischarakter des Christus beschlossen.
Vielleicht konnte ich meinen Standpunkt illustrieren.
lg lovetrail
Lena, danke dir auch für deine erbaulichen Worte.
