SilverBullet hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Was für eine Falle? Selbstverständlich gibt’s auch geistige Tätigkeiten. Über Gott und die Welt nachzudenken z.B. Das ist doch keine körperliche Tätigkeit!
1.
Woher stammen die Zusammenhänge dieses Nachdenkens?
Woher stammt die Musik im Klavier? Wer aus Prinzip NUR im Klavier sucht, wird sagen: Sie stammt von den Hammerköpfen, die auf die Saiten schlagen. Einen Spieler schließe ich von vornherein aus, das passt nicht in mein Weltbild.
Das fängt bei euch Materialisten schon beim Beginn des Universums an: Ein großer Knall, dann waren Raum, Zeit, Materie und die Naturgesetze da. Das "ganz große Klavier" entstand mit einem Bumms. Und seither spielt dieses "Klavier des Universums" von selbst, ohne Spieler, ohne Absicht, ohne Sinn und Ziel. Und so ist der Mensch auch nur Materie, die einfach so "abläuft". Bewusstsein, unser Ich, unsere Innenperspektive, all das ist nur ein von Neuronen erzeugter Hokuspokus.
Die Hirnforschung dagegen kann weder Bewusstsein noch ein Ich mit bloßer Materie erklären. Nach Metzinger ein Rätsel, das zu lösen einer wissenschaftlichen Revolution erster Ordnung gleichkäme. Richard David Precht meint: "Von einer umfassenden Ergründung unseres »Ich-Zustandes« ist die Hirnforschung noch Meilen oder genauer: Jahrzehnte entfernt,
falls sie es überhaupt je schafft. Denn wenn das Beobachten einfacher Emotionen die Mondlandung der Hirnforschung war, so ist die Reise zum Ich eine bemannte Fahrt mindestens zum Jupiter. Eine Reise, von der wir bislang kaum ahnen können, was uns dabei noch alles begegnet… " ("Wer bin ich und wenn ja, wieviele" S. 73)
Und das sind beides keine erklärten Christen sondern Denker, die sich mit dem Stand der Forschung auskennen.
Sowohl deine Position, als auch meine, sind also Glaubenspositionen.
Du kannst jetzt, gemäß C.F.v.Weizsäcker, an die Wissenschaft "als herrschende Religion unserer Zeit" glauben, dass ihr diese "bemannte Fahrt mindestens zum Jupiter" in ferner Zukunft gelingt UND dass dabei der reine Materialimus herauskommt.
Ich dagegen glaube, dass ich ein geistiges Wesen bin, mit freiem Willen, Verantwortung für mein Tun, Geschöpf eines guten Gottes, der Mensch wurde und sich für mich aufgeopfert hat – und in dessen unmittelbarer Gegenwart mein Ziel liegt.
Denke unsere Positionen und Gedanken sind ausgetauscht, man wiederholt sich nur noch...
Münek hat geschrieben: sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Dass wir noch nicht mehr wissen, ändert ja nichts daran und sollte uns nicht daran hindern, mehr über die Welt zu erfahren.
Absolut! Jedes Detail, das auf wissenschaftlichem Weg herausgefunden wird, kann dem Christen nur willkommen sein.
Das glaubst Du doch selbst nicht.
Aber selbstverständlich!
Münek hat geschrieben: Denke an Galileo
Die Inquisition hat von Galileo gefordert nicht mehr zu behaupten, als er wissenschaftlich beweisen konnte. Und wirklich bewiesen wurde das kopernikanische Weltbild erst Jahrzehnte nach Galileo. Und dann hat es auch die Kirche anerkannt, nicht sofort aber immerhin Mitte des 18. Jahrhunderts.
Außerdem sagte ich, dass jedes Detail, das auf wissenschaftlichem Weg herausgefunden wird,
dem Christen nur willkommen sein kann. Das ist nicht unbedingt identisch mit der "Institution Kirche" des 17. Jahrhunderts.
Münek hat geschrieben: an Darwin…
Naja, sein Gradualismus ist inzwischen mausetot…
Münek hat geschrieben: und - vor allem - an den Antimodernisteneid des Papstes Pius X. vom 1.9.1910.
Halte ich auch für grenzwertig…
Wobei man auch auf der anderen Seite vom Pferd fallen kann, indem man mit hängender Zunge grundsätzlich ALLES was man glaubt, vorläufigen wissenschaftlichen Hypothesen und Theorien anzupassen sich bemüht.
Münek hat geschrieben: Das Terrain des Bibelgottes schrumpft doch seit der Aufklärung unaufhaltsam.
Im Gegenteil! Die wissenschaftliche Theorie, dass das Universum einen Anfang hatte, ist z.B. auf Seiten von Atheisten mit Bauchgrimmen zur Kenntnis genommen worden. Ein Anfang des Universums passt zu den Aussagen Bibel. Als Grund der Materie galten früher unteilbare Atome, heute kann man Materie eher als ein "Geschehen" betrachten. Passt zum Gott durch dessen Wirken alles besteht. Haeckel nannte Zellen noch "homogene Protoplasmakügelchen" und glaubte, sie könnten spontan entstehen. Heute weiß man, dass Zellen hochkomplexe Miniaturfabriken sind und hat schlicht keine Ahnung, wie sie entstanden sind. Der Darwinismus ist in der Krise, die Hypothese "Intelligente Ursache" lässt sich wissenschaftlich begründen, die Sache mit unserem Bewusstsein hab ich oben genannt usw. usw.
Das Terrain wächst eher, als dass es schrumpft.