Catholic hat geschrieben:meine Aussage bezog sich auf fremde,uns unbekannte Galaxien,die existieren,auch wenn wir sie mit uns derzeit vorhandenen Mitteln und Methoden nicht wahrnehmen können.
Das habe ich jetzt verstanden.
Dennoch verrät diese Aussage - nach meiner Deutung, widersprich mir gerne - eine starke Beeinflussung durch die Naturwissenschaft. Denn wenn die Existenz von Pumuckl oder Gott oder das Paradies "nachgewiesen" werden können, aber im Moment nicht nachgeweisen IST, gehörten beide in den von der Naturwissenschaft erforschbaren Bereich.
Man nehme mal die Aussage: "Ich habe eine Erinnerung an die Katze meiner Großmutter."
Ich kann den Satz auch so sagen: "Es existiert in mir die Erinnerung an die Katze meiner Großmutter."
Es kommt mir nur auf das Wort "existieren" an.
Es ist ein hilfloses Wort - es wird nicht unterschieden, ob eine noch unsichtbare Galaxie existiert oder eine Erinnerung existiert.
Wir nennen halt ALLES - ganz undifferenziert - existent, was dem Menschen so bekannt wird.
Halman hat geschrieben:Ich denke, Savonlinna will wissen, was sich ihre Gesprächpartner konkret unter Gott vorstellen, was wir also meinen, wenn wir das Wort "Gott" gebrauchen.
Nicht VORSTELLEN. Sondern ob überhaupt etwas anderes "mit Gott" passiert als was jedem Menschen auch "ohne Gott" passiert,
Das Blöde ist ja immer, dass man sich Gott - ganz nach den Regeln der Naturwissenschaft und der abendländischen Sprache - substantivisch denkt.
Immerhin sagt Catholic schon statt Gott "Gottheit", und so nennt auch der junge Goethe das.
Manche sprechen überhaupt nur von "göttlich" und sagen, der göttliche Funke sei in jedem Menschen.
Wie macht sich dieser "göttliche Funke" bemerkbar? Wenn er existiert, muss er sich ja auch bemerkbar machen.
Und, klar, er kann sich auch bemerkbar machen. Der ursprünglich zugrundeliegende Text unserer Europahymne "Freude, schöner
Götterfunken, Tocher aus Elysium" wird ja wohl was damit meinen. Und ich denke, mit diesem Götterfunken ist gemeint: die Freude kann aus allen Menschen "Brüder" machen, natürlich auch Schwestern. Das ist eine Sehnsucht, ein Bedürfnis, das Stück für Stück in Realität umgesetzt wird, mitsamt Rückschlägen.
Es ist ein Antrieb, der in uns ist, der Harmonie möchte und der Harmonie SCHAFFEN kann.
Der schöpferische Esprit überhaupt wird ja nicht selten als "göttlich" bezeichnet.
Man muss so etwas nicht nachweisen, weil halt jeder weiß, dass das da ist. Wir beobachten es ja.
Es ist nicht in JEDEM da, aber es kann theoretisch da sein; kann theoretisch in jedem geweckt werden.