sven23 hat geschrieben: Die Ergebnisse werden dem breiten Publikum weder vorgestellt noch dikutiert.
Wieso "dem breiten Publikum"? Seit wann stellt man universitäre Forschungs-Ergebnisse einem breiten Publikum vor? - Meine Aussage war, dass diese Ergebnisse innerhalb der unterschiedlichen theologischen Disziplinen und bei den Theologen verarbeitet sind.
sven23 hat geschrieben:Und welcher anderen Wissenschaft soll sie dienen?
Der Theologie - wobei wir uns hoffentlich einig sind, dass eine philologische Wissenschaft methodisch anders funktioniert als Naturwissenschaft.
Pluto hat geschrieben:Was hat denn die Spiritualität für falsifizierbare Fakten anzubieten?
Nur auf logischer Ebene - empirisch nicht.
Pluto hat geschrieben:Das wäre mir neu.
Wollen wir differenziert denken: Keiner behauptet, dass Wissenschaft ideologisch ist (das ist sie gerade NICHT), sondern dass wissenschaftliche Ergebnisse ideologisch instrumentalisiert werden.
Pluto hat geschrieben:Wie genau soll man die Fakten, die mit der HMK gewonnen werden, auslegen, und warum?
Erstens sollte man zwischen Fakten und Interpretationen unterscheiden - und damit wäre eigentlich die Antwort schon gegeben.
Um es praktisch (anhand des lang diskutierten Parusie-Motivs) darzulegen:
Fakt kann z.B. sein,
* dass der Text x nach 80 n.Chr, aber vor 120 n.Chr entstanden ist,
* dass der Schreiber Worte verwendet, die meinetwegen nur in Klainasien verwendet wurden,
* dass es im 1. Jh. n.Chr. eine große Naherwartungs-Bewegung gab,
* dass der Schreiber diese Bewegung auf Jesus zurückführt,
* dass der Schreiber selbst dieser Bewegung angehört (oder nicht angehört)
* etc.
Das sind wissenschaftliche Ergebnisse auf dem ehrenwerten Feld der HKM.
Weltanschauliche SChlussfolgerungen aus diesen Fakten können sein,
* dass diese wissenschaftlichen Ergebnisse falsch seien, weil gemäß der Schrift die Evangelisten die Evangelien selbst verfasst hätten (Ideologie),
* dass (von der anderen Seite) Jesus selbst eine Naherwartung hatte, weil die Schreiber es meinen (Ideologie oder wissenschaftliche Disziplinlosigkeit).
Unsere langen Diskussionen wären mit einem Schlag einvernehmlich beendet, wenn wir es schaffen würden, neutrale und TATSÄCHLICH ergebnisoffene wissenschaftliche Beobachtungen kategorial trennen könnten von weltanschaulichen Schlussfolgerungen daraus.