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#211 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 20:29
von closs
sven23 hat geschrieben:Als wertlos kann man kein Leben bezeichnen. Aber für manche kann es halt reichlich beschissen sein.
Aber wer entscheidet ist, was "beschissen" ist? - Konkretes Beispiel:

Mir sind zwei Menschen bekannt, die ein Leben lang genug Geld hatten, nie ernsthaft krank, die Welt gesehen haben - und heute im Alter mit leer-eingefallenem Gesicht rumlaufen, weil weder eine Familie noch ein Freundeskreis noch ein Lebenssinn da ist. - Gegenbeispiel: Gestern hat meine Frau Hospiz-Arbeit gemacht bei einer Familie mit einem unfall-dementen Vater, der inzwischen Lungenkrebs hat - die Ehefrau hat dadurch einen Tag frei gehabt und kam am Abend freudestrahlend zurück - es sei einer der schönsten Tage ihres Lebens gewesen.

Ohne weiteren Kommentar: Was schließen wir daraus?

#212 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 20:51
von sven23
closs hat geschrieben:- Gegenbeispiel: Gestern hat meine Frau Hospiz-Arbeit gemacht bei einer Familie mit einem unfall-dementen Vater, der inzwischen Lungenkrebs hat - die Ehefrau hat dadurch einen Tag frei gehabt und kam am Abend freudestrahlend zurück - es sei einer der schönsten Tage ihres Lebens gewesen.

Ohne weiteren Kommentar: Was schließen wir daraus?

Daß ihr Leben unterm Strich auch nicht so toll gewesen sein kann, wenn das schon einer ihrer schönsten Tage war. Vielleicht wollte sie zum Dank auch nur was Nettes sagen. Wir wissen es nicht.

#213 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 20:52
von Salome23
@closs
Gegenbeispiel: Sprich mal mit den "Opfern" von Ariel Castro oder mit Natascha Kampusch oder mit all den Kindern, die jahrelang sexuell missbraucht und misshandelt wurden...

#214 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 20:55
von Hemul
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Als wertlos kann man kein Leben bezeichnen. Aber für manche kann es halt reichlich beschissen sein.
Aber wer entscheidet ist, was "beschissen" ist? - Konkretes Beispiel:

Mir sind zwei Menschen bekannt, die ein Leben lang genug Geld hatten, nie ernsthaft krank, die Welt gesehen haben - und heute im Alter mit leer-eingefallenem Gesicht rumlaufen, weil weder eine Familie noch ein Freundeskreis noch ein Lebenssinn da ist. - Gegenbeispiel: Gestern hat meine Frau Hospiz-Arbeit gemacht bei einer Familie mit einem unfall-dementen Vater, der inzwischen Lungenkrebs hat - die Ehefrau hat dadurch einen Tag frei gehabt und kam am Abend freudestrahlend zurück - es sei einer der schönsten Tage ihres Lebens gewesen.
Ohne weiteren Kommentar: Was schließen wir daraus?
Du warst und du bist wie immer außen vor. :wave:

#215 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 21:02
von closs
Salome23 hat geschrieben: Sprich mal mit den "Opfern" von Ariel Castro oder mit Natascha Kampusch oder mit all den Kindern, die jahrelang sexuell missbraucht und misshandelt wurden...
Auch bei diesen wird es am Ende eine ganz persönliche Lebensbilanz geben, die nur die Betroffenen und Gott angeht. - Wir WISSEN nichts vom gefühlten Eigenwert und der gefühlte Eigenqualität eines Lebens, das durch Vergewaltigung, Verstümmelung, etc. geprägt ist.

Natürlich soll man solche Menschen sprechen lassen, wenn sie wollen - am besten einmal pro Jahr über 30 Jahre. - Vielleicht kann dann der Außenstehende etwas ablesen, was erkennen lässt.

sven23 hat geschrieben:Daß ihr Leben unterm Strich auch nicht so toll gewesen sein kann, wenn das schon einer ihrer schönsten Tage war.
Vollkommen falsch (wir kennen diese Frau) - lebenslustig - tolle Familie - fleißig - rundum normal. - Der punkt liegt woanders: Wer leidet, sieht irgendwann das Licht ganz anders, wenn es (auch nur für kurz) da ist - manche zu Lebzeiten, manche erst danach.

Im Grunde spielt das alles für uns keine Rolle - wir sind dafür da, zu helfen, wenn es jemandem in unserer Sichtweite schlecht geht. - Alles andere sind eigene Projektionen, vor denen man Betroffene fernhalten sollte.

#216 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 21:05
von Salome23
Auch bei diesen wird es am Ende eine ganz persönliche Lebensbilanz geben, die nur die Betroffenen und Gott angeht. - Wir WISSEN nichts vom gefühlten Eigenwert und der gefühlte Eigenqualität eines Lebens, das durch Vergewaltigung, Verstümmelung, etc. geprägt ist.
Is ja ekelhaft :x -mir wird schlecht, wenn ich sowas lese....

#217 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 21:13
von closs
Salome23 hat geschrieben:Is ja ekelhaft :x -mir wird schlecht, wenn ich sowas lese....
Dann MUSST Du etwas falsch verstehen. - Würdest Du einer Natascha Kampusch absprechen, nach einem erfüllten Leben zu sterben?

#218 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 21:20
von sven23
closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Is ja ekelhaft :x -mir wird schlecht, wenn ich sowas lese....
Dann MUSST Du etwas falsch verstehen. - Würdest Du einer Natascha Kampusch absprechen, nach einem erfüllten Leben zu sterben?

Hä? Meintest du "nach einem erfüllten Leben zu streben?"

#219 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 21:48
von closs
sven23 hat geschrieben:Meintest du "nach einem erfüllten Leben zu streben?"
Kann ein leidender Mensch trotzdem lebenssatt sterben? - Das wäre die Frage, die mit NEIN zu beantworten keinem zu empfehlen wäre. - Wir WISSEN es nicht.

#220 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Verfasst: Sa 22. Nov 2014, 22:07
von Salome23
closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Is ja ekelhaft :x -mir wird schlecht, wenn ich sowas lese....
Dann MUSST Du etwas falsch verstehen. - *)-Würdest Du einer Natascha Kampusch absprechen, nach einem erfüllten Leben zu sterben?

[color=#0000BF]closs[/color] hat geschrieben:*)-Davon war aber auch nicht die Rede. -
Es ging darum, dass wir hoffen müssen, dass der Mensch zur rechten Zeit aus seinem Leid herausgenommen wird.