Roland hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: Ratzinger ist abgewatscht worden und gut ist es.
Es wurden Erwiderungen geschrieben, nachdem Ratzinger die HKM zurecht abgewatscht hat. Und in diesen Erwiderungen wird deutlich, dass man meint eine "supranaturale Weltdeutung" sei fatal. Nur der Naturalismus habe zu gelten. Es ist erlaubt diese Weltanschauung zu haben. Sie hat aber mit der Bibel und mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit der Wirklichkeit nichts zu tun.
Das ist auch Stand der Forschung. Die Bibel hat in großen Teilen nichts mit der historischen Wirklichkeit zu tun.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Auch ein Papst kann der Forschung nicht vorschreiben, welche Ergebnisse sie gefälligst zu liefern hat.
Genausowenig wie die HKM ihr vorschreiben kann, dass die Bibel nur unter der Annahme auszulegen ist, dass Gott nicht handelt, nichts sagt und nichts zu sagen hat. M.a.W. dass es Gott im Grunde gar nicht gibt.
Deshalb gibt es die unterschiedlichen Abteilungen: Wissenschaft vs. Glaubensdogmatik/Glaubensideologie
.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Luther hat mit Juden Streitschriften ausgetauscht, wie wir bereits ausführlich besprochen haben. Und die Sprache kannte damals noch keine "political correctness".
Das wäre aber besser gewesen, dann hätte er solche Sprüche nicht abgelassen.
"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding,…
Da gebe ich dir ja Recht. Aber man muss schon die damalige Zeit berücksichtigen und die Tatsache, dass alles zwei Seiten hat. Die Feindseligkeit der damaligen Juden gegenüber den Christen hat, wie gesagt, auch Luthers Zeitgenosse, der Humanist Erasmus von Rotterdam erwähnt: "Das Judentum ist eine Pest, wie sie feindseliger und gehässiger gegenüber der Lehre Christi nicht zu finden ist". Die Wut des Erasmus und Luthers war wahrscheinlich nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Wer solche Aussagen völlig isoliert von den damaligen Gegebenheiten betrachtet, stellt sich in eine Reihe mit den Nazis, die das auch getan haben.
Eben, Hitler hat sich ja auf Luther und dessen Antijudaismus und die Kirche berufen.
"Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung, sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen."
Kommentar vom Katholiken Adolf Hitler zu Martin Luther:
"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn".
(Adolf Hitler)
Ohne die Jahrhunderte mit christlichem Katechismus, Predigten und Schmähungen wären Hitlers Lehren, Propaganda und Schmähungen nicht möglich gewesen.
(Jules Isaac, frz.-jüd. Wissenschaftler, über den Antisemitismus des Dritten Reiches)
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wenn das Christentum eine unbedeutende Sekte geblieben wäre, wäre es fast bedeutungslos geblieben.
Gewiss!

Eine Tautologie…
Stimmt, es sollte heißen:
Wenn das Christentum eine
kleine Sekte geblieben wäre, wäre es fast bedeutungslos geblieben
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Aber mit staatlicher Macht im Rücken konnte man sich nun über andere erheben. Als die Kirche dann wieder den Antujudaismus der Evangelien aufgriff und die Mär von den Gottesmördern in die Welt setzte, war das die Grundlage für den nachfolgenden Antijudaismus/Antisemitismus.
Wie nun oft begründet gibt es keinen Antujudaismus in den Evangelien.
Das ist nachgewiesenermaßen falsch. Die frühe Kirche begründete ja ihren Antijudaismus mit der Bibel. Das Märchen von den Gottesmördern hat in den folgenden Jahrhunderte für viel Leid gesorgt.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Roland hat geschrieben: Eben nicht, man sieht inzwischen, dass Zufall, Naturgesetze und lange Zeiträume nicht ausreichen, was den Schluss nahelegt, dass intelligentes Design dahinter steckt.
Wieso lange Zeiträume? Millionen von Jahren lassen sich nicht so einfach im Labor simulieren.
Muss man auch nicht. Noch so lange Zeiträume sind nach Abel & Trevors nicht in der Lage, ungeplant die notwendigen Voraussetzungen für Leben entstehen zu lassen, also
Das sieht alles eher nach dem Ergebnis von Intelligenz aus und nicht von Zufall.
Genau, es "sieht so aus", es scheint so, aber das heißt nicht, dass es so ist.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Was wäre denn, wenn die Erzeugung von Leben im Labor gelingen würde?
Dann hätte man gezeigt, dass Leben entstehen kann, wenn Intelligenz auf Materie einwirkt. Nichts anderes glauben Christen.
Die Intelligenz hätte dann dazu geführt, alle Paramenter erkannt zu haben, die notwendig sind, damit Leben entstehen kann. Diese zufällige Anordnung kann aber auch ohne Einfluss von außen entstanden sein. Wir wissen es halt (noch) nicht. Einfach abwarten und Tee trinken.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Roland hat geschrieben:
Eben nicht, man erkennt inzwischen, dass Zufall, Naturgesetze und lange Zeiträume maximal Vorhandenes modifizieren, nicht aber Neues konstruieren können, was den Schluss nahelegt, dass intelligentes Design dahinter steckt.
Nee, es zeigt lediglich, dass man noch nicht alle Parameter kennt, die für die Entstehung von Leben notwendig sind.
Ich bitte um etwas Geduld.
Das Problem ist, dass man den wichtigsten und einzig logischen Parameter aus ideologischen Gründen von vornherein ausschließt: Intelligenz!
Hier kann man übrigens durchaus sehr lange Zeiträume simulieren. Man nehme sehr kurzlebige Organismen und erhöhe künstlich die Mutationsrate.
Aber 1000 Generationen der Fruchtfliege Drosophila mit Millionen Individuen bei künstlich tausendfach beschleunigter Mutationsrate haben nur Veränderungen von Organen und Merkmalen gezeigt, die bereits vorher vorhanden waren. Nur Mikroevolution, nichts qualitativ Neues.
Und? Was hast du erwartet? Dass aus einer Fruchtfliege über Nacht ein Dinosaurier entsteht?
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:George Smith, der das Gilgamesch Epos übersetzte, war wie elektrisiert von den Parallelen und fast wortgleichen Formulierungen in einigen Passagen. Für ihn war schlagartig klar: das Gilgamesch Epos war die literarische Vorlage für die Sintflutgeschichte.
Ich hatte dich gebeten zu belegen, wo "ganze Passagen fast wörtlich übernommen" worden sein sollen. Den Epos hab ich dir gegoogled und verlinkt. Aber: Fehlanzeige.
Richtig ist: Es gibt Parallelen. Kein Wunder, denn beide sprechen von einer tatsächlichen Begebenheit.
Ja, von einem lokalen Flutererignis im Zweistromland (früher sogar Dreistromland), mit dem die Exilanten durch das Gigamesch Epos in Berührung kamen und den sie dann in ihrer Sintflutgeschichte verwursteten.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben:
Das würfelförmige Schiff (je 120 Ellen) mit sieben Stockwerken im Gilgamesch-Epos ist allerdings kaum seetauglich.
Ganz im Gegensatz zur Arche 1Mo 6,15: "Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die Breite und dreissig Ellen die Höhe."
Die Größe allein sagt noch nichts über die Seetauglichkeit aus. Die Arche war genauso seeuntauglich und wäre wohl beim ersten Sturm auseinandergebrochen.
Nein, es geht nicht um die Größe. Die Proportionen der biblischen Arche sind für die Schwimmstabilität bestens geeignet.
Schwimmen kann sie in einem ruhigen Hafenbecken, aber hochseetauglich ist sie nicht. Ohne Steuerfähigkeit ist sie den Wellen hilflos aufgeliefert.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: …auch wenn alles Eis der Polarregion schmilzt, reicht das nicht, um die höchsten Berge oder gar nur den Ararat mit Wasser zu bedecken. Und es ist ein Prozess, der sich über lange Zeiträume erstreckt und nicht in 40 Tagen.
Selbst rein naturalistisch gesehen ist eine "weltumspannende Flut" möglich. Die Sintflut ist aber ein supranaturalistisches Geschehen, sie ist Gottes Gerichtshandeln gewesen. Und dem Schöpfer mangelt es sicher nicht an genügend Wasser…
Natürlich, eine allmächtiger Schöpfer kann ja aus dem Vollen schöpen.
Schon erstaunlich, dass Gläubige darauf bestehen, dass ihr gütiger Gott einen weltweiten Genozid begangen hat.
Roland hat geschrieben:
Wort und Wissen darf natürlich bei keinem Kreationisten fehlen.
Das ist alles unwissenschaftliches Wort und Halbwissen, wobei das auch schon geschmeichelt wäre.
Ich kenne das schon: Bloß nix lesen von denen, lieber gleich alles in Bausch und Bogen ablehnen. [/quote]
Gerade, weil man was gelesen hat, weiß man, was für ein Grobzeug das ist. Besonders die subtile Vermischung von wissenschftlich unbestrittenen Fakten mit Glaubensdideologie führt manchen unbedarften Laien aufs Glatteis.