Anthropozentrismus in der Bibel

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#21 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von closs » So 17. Jan 2016, 14:13

sven23 hat geschrieben:Also lernen wir daraus?Gewollter Anthropozentrismus ist gut, ungewollter ist böse.
Nein - wir lernen daraus, dass man wissen sollte, was man tut. - Hier hat die theologische Seite einen Vorsprung.

sven23 hat geschrieben:Ich dagegen sage euch: Anerkennung der eigenen bescheidenen Rolle im Universum und der eigenen Endlichkeit ist wahre Demut.
Das wäre durchaus auch theologisch.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#22 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von sven23 » So 17. Jan 2016, 14:46

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Also lernen wir daraus?Gewollter Anthropozentrismus ist gut, ungewollter ist böse.
Nein - wir lernen daraus, dass man wissen sollte, was man tut. - Hier hat die theologische Seite einen Vorsprung.
:lol: :lol: :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich dagegen sage euch: Anerkennung der eigenen bescheidenen Rolle im Universum und der eigenen Endlichkeit ist wahre Demut.
Das wäre durchaus auch theologisch.
Aber nicht biblisch. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#23 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von closs » So 17. Jan 2016, 15:21

sven23 hat geschrieben:Aber nicht biblisch.
Sehr wohl.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#24 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von sven23 » So 17. Jan 2016, 16:34

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber nicht biblisch.
Sehr wohl.
Nö!
Gott setzte den gem. Bibel ebenbildlich geschaffenen Menschen als Krone der Schöpfung in den Garten Eden.

"Und Gott sprach: Lasst uns Menschen19 machen in unserm Bild, uns ähnlich20! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde21 und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen!
27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau22 schuf er sie.
28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!"

1.Mose 1,26-28

Einen Haken hatte die Sache allerdings: Gott verlangte bedingunglose Unterwerfung und Gehorsam.
Das Ergebnis ist bekannt: Wegen einseitiger Pflichtverletzung wurde der Mietvertrag fristlos gekündigt.

Muß man eigentlich noch erwähnen, daß dieser Schöpfungsbericht von Menschen geschrieben wurde, keinen Anspruch auf Historizität erheben kann und selbstverständlich anthropozentrisch ist?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#25 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » So 17. Jan 2016, 16:50

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Es geht in der Bibel nicht um biologische, sondern um geistige Klassifizierung.
Aha!
Wird deshalb der Wal den Fischen zugeordnet?

Aus "geistiger Sicht" ist der Wal auf jeden Fall ein Fisch. :angel:

Benutzeravatar
Taner
Beiträge: 489
Registriert: Do 21. Mai 2015, 19:11

#26 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Taner » So 17. Jan 2016, 16:57

Pluto hat geschrieben:Gott schuf Adam und danach aus ihm auch Eva. Nach dieser Geschichte war es der Mensch der den Tieren und Pflanzen ihre Namen gab. Damit erhielt er die Herrschaft über alle anderen Lebewesen. Gott hat alles ausschließlich für die Menschheit geschaffen — Alles was Gott mit seiner Schöpfung hervorbrachte war da, um dem Wohl des Menschen zu dienen; obwohl Gott den Mensch aus einem Erdklumpen schuf, ist er dennoch nicht Teil der Natur, sondern er wurde als Ebenbild Gottes erschaffen.

Gott hat sicherlich keine Selbstgespräche geführt im Himmel an seinem Thron, die Mitknechte aus einer anderen Welt mit ihren Reichen sind meiner Meinung nach ebenso wenig ein Märchen. Der Geist Gottes war mit Sicherheit auch ein Abbild Gottes auch wenn es geschrieben steht dass er verschiedene Gestalten annehmen kann(siehe dazu die Offenbarung an Johannes), des weiteren wird in all den Heiligen Schriften mit dem Spruch Gottes allein sei Geist als Heilig bewertet darüber hinaus gibt es in der Bibel stellen, die selbst die Lästerung Gottes als verzeihbar wiedergeben jedoch der Heiligen Geist gegenüber weder auf Erde noch im Himmel. Wer könnte wohl angesprochen worden sein, wenn es heißt lass uns Menschen machen aus der Erde und sind diese überhaupt ein Teil dieser Erde, haben sie daran Interesse oder hat sie schon lange vorher gegeben noch bevor die Erde gegeben hat. Alles was die Schöpfung hervorgebracht hat, sollte im Grunde seinem Schöpfer dienen jedoch haben sich viele dem Widersacher angeschlossen und was soll viel tragischer ist, sie werden und haben bereits selbst den Teufel hinter sich gelassen, da dessen Ehrfurcht vor Gott so riesig ist dass er niemals behaupten könnte und kann Gott zu sein!
King James Bible
Commit thy works unto the LORD, and thy thoughts shall be established.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#27 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von closs » So 17. Jan 2016, 20:05

sven23 hat geschrieben:Gott setzte den gem. Bibel ebenbildlich geschaffenen Menschen als Krone der Schöpfung in den Garten Eden.
Ja - was hat das mit genetischer Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit zu tun?

sven23 hat geschrieben:Das Ergebnis ist bekannt: Wegen einseitiger Pflichtverletzung wurde der Mietvertrag fristlos gekündigt.
Viel zu platt gedacht - da steckt mehr dahinter.

sven23 hat geschrieben:Muß man eigentlich noch erwähnen, daß dieser Schöpfungsbericht von Menschen geschrieben wurde, keinen Anspruch auf Historizität erheben kann und selbstverständlich anthropozentrisch ist?
Es ist vollkommen wurscht, ob es historisch oder mythisch ist (aus meiner Sicht ist es mythisch) - entscheidend ist, was diese historische oder mythische Chiffre BEDEUTET,

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#28 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Pluto » So 17. Jan 2016, 23:55

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Gott setzte den gem. Bibel ebenbildlich geschaffenen Menschen als Krone der Schöpfung in den Garten Eden.
Ja - was hat das mit genetischer Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit zu tun?
Nichts.
Es ist Teil der anthropozentrischen Legende des judeo-christlichen Glaubens.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#29 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von closs » Mo 18. Jan 2016, 00:03

Pluto hat geschrieben:Es ist Teil der anthropozentrischen Legende des judeo-christlichen Glaubens.
Was ist "Teil" davon? Ich verstehe nicht.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#30 Re: Anthropozentrismus in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 18. Jan 2016, 00:41

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Muß man eigentlich noch erwähnen, daß dieser Schöpfungsbericht von Menschen geschrieben wurde, keinen Anspruch auf Historizität erheben kann und selbstverständlich anthropozentrisch ist?
Es ist vollkommen wurscht, ob es historisch oder mythisch ist (aus meiner Sicht ist es mythisch) - entscheidend ist, was diese historische oder mythische Chiffre BEDEUTET,

Der Schöpfungsbericht ist ein Mythos und spiegelt den Anthropozentrismus sozusagen in Reinkultur wider:

Gott hat die Welt - und uns als sein Ebenbild erschaffen; wir sind die Krone der Schöpfung! Die Welt ist uns untertan; wobei die "Welt" damals allerdings sehr, sehr übersichtlich war. Angesichts der tatsächlichen unendlichen kosmischen Dimensionen, die der Verfasser der Schöpfungslegende natürlich nicht kannte, ist dieser anthropozentrische Sichtweise natürlich hinfällig geworden.

Das Universum ist uns nicht untertan!

Erschwerend kommt hinzu, dass der Mensch lediglich ein zufälliges Spätprodukt der Evolution ist, die vor 3,5 Milliarden Jahren mit der Bildung von Einzellern begann - und natürlich weitergeht. Das scheinst Du auszublenden. Denn Du greifst ständig auf einen Begriff aus dem Mythos zurück und schwadronierst nach wie vor von einer angeblichen "Ebenbildlichkeit Gottes mit dem Menschen". So - als ob Gott tatsächlich den ersten Menschen höchstpersönlich nach seinem Bilde erschaffen hätte, weil es ihn danach verlangte. Sehr, sehr menschlich gedacht...

Nee - der Mensch ist ein Spätprodukt der Evolution und nicht das geschaffene Ebenbild eines Gottes.

Antworten