Andreas hat geschrieben:Um das schreiben zu können, hast du dich aber ganz schön abgerackert, nicht wahr? Irgendwie ist es dir auch in den Schoß gefallen, aber "vorher" war es noch anders. Es ist eben für jeden seine Entwicklung und die Irrwege gehören auch dazu. Vielleicht bin ich noch nicht so weit und muss noch ein wenig ackern.
Das stimmt. Es gibt einen Weg. Den weglosen Weg, denn er bedeutet die Aufgabe jeder Konzeption eines Weges. Das ist jedenfalls meine leere Lehre, meine Nichtlehre, mein Nichtweg, durch den ich keinen bestimmten Weg mehr begehe, sondern das Leben selbst. In seiner Vollkommenheit. Während man sich mit Konzepten und in Diskussionen abrackert, realisiert das Selbst, wie unsinnig das ist, aber auch, dass der Unsinn dazu gehört - und dann kann das alles losgelassen werden und man einen Tee trinken gehen. Oder der Geliebten einen Besuch abstatt. Oder den Himalaya besteigen. Oder Akkordeon spielen. Oder einfach nichts tun, wie der Weise von Arunachala.
Spirituelle Wege sind Illusionen, weil der Sinn, den man sucht, schon hier ist. Er kann nicht gefunden werden, weil er einfach ist. Das zu realisieren gehört aber zum Nicht-Weg dazu, zur Leerheit und Fülle des Seins. Die Umkehr kann nicht erstrebt werden, weil sie einfach geschieht. Wenn wir sie einfach geschehen lassen. Wenn einfach alles einfach belassen wird. Sie ist tatsächlich zeitlos, weil sie immer da ist und sich in jedem Augenblick erfrischend manifestiert. Belasse einfach. Dann kommt die Wahrheit zum Vorschein. Sie ist wie der göttliche König, der als Obdachloser verkleidet unter den Menschen weilt - und wird nicht erkannt, weil die Oberfläche nicht in die Vorstellung von einem wahren König passt. Würden wir nur auf die Essenz schauen, dann wäre alles klar. Dann würde nur sie leuchten. Die Liebe war, ist und wird immer hier sein. Denn Gott selbst ist Hier und Jetzt, ist das göttliche Nun. Deshalb hat Buddha gelacht. Das ist die Freude des Herrn. Denn man kann gar nicht anders, als über die vielen Nichtigkeiten zu lachen - und dann, wenn man erkennt, wie leer das alles ist, dann ist man wirklich erfüllt - von allem - und darum eins. Einssein. Das ist ein wunderbares Paradox (
Zen ist die grösste Lüge aller Zeiten)
Wer isn das auf dem Avatar? Das Bild ist so klein. Thich Nhat Hanh?
Der ehrenwerte Zenmeister Geshe Sonam.
