Vernunft in Glaubensdingen

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#21 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Münek » So 27. Apr 2014, 01:41

Andreas hat geschrieben:Ach, ein wenig Rechthaberei darf schon sein - auf allen Seiten.
Münek hat geschrieben:Derjenige, der sich nicht scheut, ja es sogar wagt zu behaupten, ein Dreieck sei in Wirklichkeit ein Kreis,
ist zwar ignorant (Außerachtlassen von Winkeln und Geraden und anderem geometrischen Schnickschnack),
denkt und handelt aber gerade deshalb (!) vernünftig, weil er Fakten clever- und raffinierterweise ein-
fach ausklammert, schlicht ignoriert. Donnerlittchen! Ein "Hoch" auf diese Vernunft!
Auf dieses Argument habe ich in der lila-Kreis-Diskussion sehnlich gewartet. Warum hast du es da nicht gebracht, Münek?

Ganz einfach, ich habe die Beiträge im "Lila-Kreis-Thread"
nur am Rande wahrgenommen, also nicht wirklich mit Inter-
esse und Konzentration verfolgt - und mich dann irgendwann
innerlich "ausgeklinkt".

Also irgendwann null Interesse!

Nachdem dies geklärt sein dürfte, wäre es vielleicht nicht unangebracht,
auf meine Replik auf Dein "Bonmot" :thumbup: einzugehen; immerhin auf ein Ar-
gument von mir, "auf das Du in der Lila-Kreis-Diskussion" sehnlich gewartest
hast." :?: :?: :?:

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#22 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Andreas » So 27. Apr 2014, 01:50

Münek hat geschrieben:Natürlich wollen hier im Forum schreibende Christen "Recht haben" und "Recht behalten". Warum übersiehst Du beispielsweise den Schwall von Bibelzitaten, die über die armen Agnostiker manchmal kübelweise gekippt werden?
Natürlich wollen hier im Forum schreibende Agnostiker "Recht haben" und "Recht behalten". Ich sehe auch den Schwall von Wikipediazitaten, die über die armen Christen manchmal kübelweise gekippt werden.

Da stehen sich also zwei Heere schwer bewaffnet wie in der Bhagavadgita gegenüber. Der Kampf findet in uns statt und nicht gegeneinander. In den feindlichen Linien stehen Freunde, Verwandte. Die Schlacht muss trotzdem geschlagen werden.

Demian hat geschrieben:Gute Gespräche ergeben sich aus der Kunst des Liebens.
Ich wäre manchmal schon mit ein wenig mehr Wohlwollen zufrieden. Die andere Sichtweise zumindest verstehen wollen. Das bedeutet ja nicht, dass man damit einverstanden ist oder das man sich das zu eigen macht. Das würde ich mir von allen Beteiligten wünschen.
Zuletzt geändert von Andreas am So 27. Apr 2014, 02:09, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#23 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Andreas » So 27. Apr 2014, 01:57

Münek hat geschrieben:Nachdem dies geklärt sein dürfte, wäre es vielleicht nicht unangebracht,
auf meine Replik auf Dein "Bonmot" einzugehen; immerhin auf ein Ar-
gument von mir, "auf das Du in der Lila-Kreis-Diskussion" sehnlich gewartest
hast."
Gern, aber vielleicht besser im "cogito - sinnliche Wahrnehmung" Thread. Ok?
Magst du dein Argument dort etwas weniger blumig :blumenstrauss: formulieren um den Faden nachvollziehbar wieder aufzunehmen? ;)

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#24 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Demian » So 27. Apr 2014, 02:20

Andreas hat geschrieben:Ich wäre manchmal schon mit ein wenig mehr Wohlwollen zufrieden. Die andere Sichtweise zumindest verstehen wollen. Das bedeutet ja nicht, dass man damit einverstanden ist oder das man sich das zu eigen macht. Das würde ich mir von allen Beteiligten wünschen.

Das meine ich gar nicht moralisch - das würde sowieso nichts bringen :lol: - sondern von der eigenen Erfahrung her. Es ist für Dich am Leichtesten, wenn Du "wohlwollend" bist. Das Geheimnis der goldenen Regel ist, dass sie unmittelbar für Dich ein maximales Glück bedeutet und nicht irgendeine besondere Anstrengung ist, die Du für andere zu erbringen hast. Viel besser: die göttliche Liebe ist unendlich erleichternd. Für jeden. Köstlicher Honig für das Herz.

Es ist aber sehr lustig, dass die Menschen bisher den umständlichen Weg bevorzugen.

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#25 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Demian » So 27. Apr 2014, 02:23

Andreas hat geschrieben:Gern, aber vielleicht besser im "cogito - sinnliche Wahrnehmung" Thread. Ok?
Magst du dein Argument dort etwas weniger blumig :blumenstrauss: formulieren um den Faden nachvollziehbar wieder aufzunehmen? ;)

Synchron-Diskussionen sind auch zum Ablachen. :mrgreen:

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#26 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Andreas » So 27. Apr 2014, 02:33

Im eigentlichen Thread wollte keiner mehr mit mir spielen. Was blieb mir übrig, als dem Thema nachzulaufen? Wenn der Prophet nicht zum Berg ...
Ich ballere schon wieder mit Bibelzitaten wild um mich. :oops:

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#27 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Andreas » So 27. Apr 2014, 02:35

Ah, ich sehe grad, du hast dir einen "komischen Heiligen" als Avatar zugelegt. Chic. :lol:

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#28 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Demian » So 27. Apr 2014, 02:47

Andreas hat geschrieben:Im eigentlichen Thread wollte keiner mehr mit mir spielen. Was blieb mir übrig, als dem Thema nachzulaufen? Wenn der Prophet nicht zum Berg ... Ich ballere schon wieder mit Bibelzitaten wild um mich. :oops:

Der Glaube könne Berge versetzen, heißt es. Mir ist es lieber, wenn alle inneren Berge verschwinden. Wenn nur noch Einfachheit und Klarheit übrig bleibt. Wenn es keine Lehre mehr zu lehren gibt, denn Lehren sind anstrengend. Ich habe nur noch eine Botschaft: die Liebe Gottes. Das ist das Einfachste und Leichteste. Das Wunder ist nicht, wenn einer liebt, sondern wenn einer nicht liebt. Es mag immer wieder komische Heilige geben, aber viel komischer ist es, wenn so viele Menschen sich so viel unnötige Umstände bereiten - und überall sagt Einer dem Anderen, was er alles "muss" und "soll". Das ist grenzenlos lustig und dennoch entstehen aus den simpelsten Meinungsverschiedenheiten Religionskriege.

Es gibt nicht mal eine Lehre zu lehren, weshalb dann noch belehren und Recht haben wollen? Das ist alles leer. Tatsächlich. Der Buddha hat Recht. Aber nicht weil er es so will, sondern weil er gesehen hat, wie es ist. Leerheit wohin man schaut. Umso besser. Denn wir sind nicht hier um die Welt zu verbessern, sondern einfach nur um zu sein. Hier und Jetzt. Und zu erwachen. Das ist die Möglichkeit. Wenn wir aufhören uns abzurackern. Denn die Samen der Buddhanatur tragen wir alle in uns. Die Substanz der göttlichen Liebe, die sich entfalten will. Die Umkehr geschieht, wenn wir einfach EIN-Kehren und den "weglosen" Weg gehen, der kein Müssen und Sollen mehr kennt. Liebe kann man nicht müssen, sie geschieht einfach, wenn wir nichts mehr müssen, denn sie ist so selbstverständlich und tut gut (und das sieht man ja an der Religion: je mehr sie vom Lieben-Müssen sprach, desto weniger hat sie geliebt).

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#29 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Andreas » So 27. Apr 2014, 02:58

Um das schreiben zu können, hast du dich aber ganz schön abgerackert, nicht wahr? Irgendwie ist es dir auch in den Schoß gefallen, aber "vorher" war es noch anders. Es ist eben für jeden seine Entwicklung und die Irrwege gehören auch dazu. Vielleicht bin ich noch nicht so weit und muss noch ein wenig ackern.

Wer isn das auf dem Avatar? Das Bild ist so klein. Thich Nhat Hanh?

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#30 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?

Beitrag von Demian » So 27. Apr 2014, 03:09

Andreas hat geschrieben:Um das schreiben zu können, hast du dich aber ganz schön abgerackert, nicht wahr? Irgendwie ist es dir auch in den Schoß gefallen, aber "vorher" war es noch anders. Es ist eben für jeden seine Entwicklung und die Irrwege gehören auch dazu. Vielleicht bin ich noch nicht so weit und muss noch ein wenig ackern.

Das stimmt. Es gibt einen Weg. Den weglosen Weg, denn er bedeutet die Aufgabe jeder Konzeption eines Weges. Das ist jedenfalls meine leere Lehre, meine Nichtlehre, mein Nichtweg, durch den ich keinen bestimmten Weg mehr begehe, sondern das Leben selbst. In seiner Vollkommenheit. Während man sich mit Konzepten und in Diskussionen abrackert, realisiert das Selbst, wie unsinnig das ist, aber auch, dass der Unsinn dazu gehört - und dann kann das alles losgelassen werden und man einen Tee trinken gehen. Oder der Geliebten einen Besuch abstatt. Oder den Himalaya besteigen. Oder Akkordeon spielen. Oder einfach nichts tun, wie der Weise von Arunachala.

Spirituelle Wege sind Illusionen, weil der Sinn, den man sucht, schon hier ist. Er kann nicht gefunden werden, weil er einfach ist. Das zu realisieren gehört aber zum Nicht-Weg dazu, zur Leerheit und Fülle des Seins. Die Umkehr kann nicht erstrebt werden, weil sie einfach geschieht. Wenn wir sie einfach geschehen lassen. Wenn einfach alles einfach belassen wird. Sie ist tatsächlich zeitlos, weil sie immer da ist und sich in jedem Augenblick erfrischend manifestiert. Belasse einfach. Dann kommt die Wahrheit zum Vorschein. Sie ist wie der göttliche König, der als Obdachloser verkleidet unter den Menschen weilt - und wird nicht erkannt, weil die Oberfläche nicht in die Vorstellung von einem wahren König passt. Würden wir nur auf die Essenz schauen, dann wäre alles klar. Dann würde nur sie leuchten. Die Liebe war, ist und wird immer hier sein. Denn Gott selbst ist Hier und Jetzt, ist das göttliche Nun. Deshalb hat Buddha gelacht. Das ist die Freude des Herrn. Denn man kann gar nicht anders, als über die vielen Nichtigkeiten zu lachen - und dann, wenn man erkennt, wie leer das alles ist, dann ist man wirklich erfüllt - von allem - und darum eins. Einssein. Das ist ein wunderbares Paradox (Zen ist die grösste Lüge aller Zeiten)

Wer isn das auf dem Avatar? Das Bild ist so klein. Thich Nhat Hanh?

Der ehrenwerte Zenmeister Geshe Sonam. :mrgreen:

Antworten