"Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist zu einem geflügelten Wort geworden.
Am besten man liest mal den Zusammenhang. Als der Herr Jesus in der Bergpredigt darauf eingeht tut er folgendes.:
Der Herr setzt
nicht die Pflicht zur Wiedergutmachung
seitens des Schuldigen außer Kraft, sondern er be-/empfiehlt auf das Recht auf Wiedergutmachung
seitens des Geschädigten zu verzichten, indem er sozusagen einseitig auf der Seite des Geschädigten 2 Augen und 2 Zähne ansetzt, die ihm genommen werden. Starker Tobak...
Der Herr setzt also nicht außer Kraft, wer die Regelung nach Mose beibehalten möchte darf das tun, nach Jesus soll er es aber doch lieber nicht (darauf pochen). Was ist denn die "Gegenleistung" für den empfohlenen freiwilligen Verzicht auf die zustehende Vergeltung? Das sollte mal begutachtet werden. Mir persönlich ist diese Gegenleistung auch lieber, als den in meinem Augen unnützen Wiederschaden bei meinem Peiniger zu erleben. Manchem ist dann wohler, mir nützt das nicht.
Und wenn man betrachtet, daß es für ein Opfer nichts oft(!) nichts besseres gibt als zu sehen, daß die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden, würde ich auf die Vergeltung nicht generell verzichten wollen. Ich meine nur, daß ich persönlich das nicht möchte, mir wäre lieber, daß meine Schuldner umkehren und auch Kinder Gottes werden, als daß ich mich für kurze Zeit an deren gerechter Strafe ergötze, sowas kann ich gar nicht.
Wenn der Herr Jesus die Regelung im Gesetz außer Kraft gesetzt hätte, hätte er verboten, den Schuldigen zu bestrafen.
Das hat er aber gar nicht. Er hat verboten auf jedermanns Recht zur Bestrafung zu beharren,
das ist etwas völlig anderes.