Ist Gott ein Antisemit?

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NIS
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#191 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 12:32

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Dann ist es ja gut. Ich habe nix zu verheimlichen-selbst Luther nicht. Aber was hat der Gott der Bibel überhaupt mit Luthers verschrobene Ansichten über das Judentum zu tun? :roll:
Nichts - solange man als Gläubiger nicht darauf beharrt, die neutestamentlichen Texte seien göttlich inspiriert.
Was glaubst Du denn, worauf sich Luther bei seinen antisemitischen Äußerungen stützt?
Auf das örtliche Telefonbuch von Wittenberg?
Luthers antisemitischen Äußerungen stützen sich nicht auf das NT-sondern entstammen einem kranken Gehirn. Ein normaler
Mensch kann nicht Äußerungen wie folgt machen:
http://www.theologe.de/martin_luther_juden.htm
"Liebe Deine Feinde, Hemul!" (Die Bibel) :Herz:
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Hemul
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#192 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Hemul » Di 27. Okt 2015, 12:39

NIS hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Nichts - solange man als Gläubiger nicht darauf beharrt, die neutestamentlichen Texte seien göttlich inspiriert.
Was glaubst Du denn, worauf sich Luther bei seinen antisemitischen Äußerungen stützt?
Auf das örtliche Telefonbuch von Wittenberg?
Luthers antisemitischen Äußerungen stützen sich nicht auf das NT-sondern entstammen einem kranken Gehirn. Ein normaler
Mensch kann nicht Äußerungen wie folgt machen:
http://www.theologe.de/martin_luther_juden.htm
"Liebe Deine Feinde, Hemul!" (Die Bibel) :Herz:
Kannst Du hier nicht deutlicher werden? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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NIS
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#193 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 12:44

Hemul hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Luthers antisemitischen Äußerungen stützen sich nicht auf das NT-sondern entstammen einem kranken Gehirn. Ein normaler
Mensch kann nicht Äußerungen wie folgt machen:
http://www.theologe.de/martin_luther_juden.htm
"Liebe Deine Feinde, Hemul!" (Die Bibel) :Herz:
Kannst Du hier nicht deutlicher werden? :roll:
Zorn schmeckt süß wie Honig, Hemul! (NIS) ;)
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#194 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Hemul » Di 27. Okt 2015, 12:51

NIS hat geschrieben: Zorn schmeckt süß wie Honig, Hemul! (NIS) ;)
Ist das jetzt prophetisch oder poetisch? Aber was ist wenn man gar nicht zornig ist? Muss man dann auf den Honig verzichten? :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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NIS
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#195 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 12:52

Hemul hat geschrieben:
NIS hat geschrieben: Zorn schmeckt süß wie Honig, Hemul! (NIS) ;)
Ist das jetzt prophetisch oder poetisch? Aber was ist wenn man gar nicht zornig ist? Muss man dann auf den Honig verzichten? :lol:
:Herz:
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sven23
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#196 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von sven23 » Di 27. Okt 2015, 13:30

Münek hat geschrieben:Was glaubst Du denn, worauf sich Luther bei seinen antisemitischen Äußerungen stützte?
Auf das örtliche Telefonbuch von Wittenberg?
:lol: :lol: :lol:
Köstlich.
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Halman
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#197 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Halman » Di 27. Okt 2015, 14:09

Queequeg hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Was meinst Du wohl was ich hier bisher gemacht habe? :roll:
Nun, ich meinte damit unsere eifrigen Kritiker, welche die Liste der vermeintlich antisemitischen Bibeltexte als "Beweis" präsentieren.

Naja, so ganz "Beweislos" sind diese biblischen Texe, vom brisant theologischen Inhalt her, ja nun wirklich nicht zu nennen.
Vielleicht äußere ich mich dazu später mal. Ich denke, dass diese Verse überinterpretiert wurden.

Queequeg hat geschrieben:Wobei nachfolgende "Exegeten" wie Luther dann hier höflichst schweigend "übergangen" werden..., ich denke, das die Wahrheitssuche nach den antisemitischen Wurzeln, in Schriften und Worten christlicher Maßgeblichkeiten, sich nicht nur in diesem Forum etwas, sagen wir höflich - sehr zögerlich gestaltet.
Die Wurzeln reichen sogar bis in die Spätantike zurück. Im Ersten Jahrhundert war es "schick" ein Judenchrist zu sein. Doch als der apostolische Einfluss schwand und an ihrer Stelle die Apostelväter, angfangen mit Ignatius, traten und schließlich im Jahre 135 n. Chr. im Bar-Kochba-Aufstand der jüdische Einfluss hinter dem hellenistischen zurücktrat, "emanzipierte" sich das frühe Christentum vom Juden[christen]tum (s. bitte hierzu mein Beitrag).

Rabbinsche Juden und frühe Katholiken grenzten sich im zweiten Jahrhundert voneinander ab:
Zitat aus Alte Kirche (2.-3. Jahrhundert):
Die Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Römer (70) beschleunigte den Trennungsprozess beider Religionen. Um 100 schlossen die Pharisäer als nunmehr führende jüdische Gruppe unter anderen die Christen als häretische Sekte aus dem Judentum aus und kanonisierten den Tanach. Ihre griechische Bibelübersetzung (Septuaginta) überließen sie den Christen, die sie später ihrerseits als Altes Testament kanonisierten. Mit dem Verlust der religiösen Teilautonomie und des Siedlungsrechts der Juden in Israel (130) war die Trennung vom Christentum, das nun mehrheitlich aus Nichtjuden bestand, vollendet.
Schon 175 n. Chr. wurden judenfeidliche Schriften, die Adversos Judaeos („Gegen die Juden“), verbreitet. Im Wikipedia-Artikel heißt es hierzu:
Erhalten sind Texte dieser Art von Tertullian, Hippolyt von Rom, Cyprian (Testimonia) und anderen. Sie spiegeln nur zum Teil reale Konflikte mit Juden und dienten nicht der Judenmission, die damals weithin als zwecklos aufgegeben worden war, sondern der innerchristlichen Identitätsfindung. Sie sollten Christen angreifen, die jüdische Traditionen wahrten, Christen für kommende Dispute mit Juden wappnen oder Nichtchristen vor befürchteten jüdischen Einflüssen warnen. Sie wurden zu einer von den Zeitumständen weitgehend unabhängigen Literaturgattung, die die antijudaistische Lesart des Alten Testaments für Jahrhunderte festlegte.
190 n. Chr. wurde die "Gottesmord-Theorie"aufgestellt, welche um 300 n. Chr. von den Kirchenväter übernommen wurde. Eusebius von Caesarea formulierte die verhängnisvolle "Fluchtheorie". Laut dem Kirchenhistoriker James W. Parkes war sie der Ursprung für die späteren Massenmorde an Juden.
Der Antijudaismus verschärfte sich noch unter der römisch-katholischen Reichskirche (4.–5. Jahrhundert).

Viele meinen, der Antijudaismus wurzele im Neuen Testament. Doch diese Auffassung wird in der Forschung stark umstritten:
Zitat aus Antijudaismus - Neues Testament:
Paulus von Tarsus, der Begründer der Völkermission, sah Jesu stellvertretende Schuldübernahme als Erfüllung des Bundes Gottes mit dem erwählten Volk Israel. Dieser Bund sei nie gekündigt worden und der unaufgebbare Existenzgrund der Kirche. Er warnte judenfeindliche Christen in Rom, diese Wurzel zu leugnen und so ihr eigenes Heil zu verlieren (Röm 9–11 EU). Sein Römerbrief (verfasst um 56) gilt daher als ältestes Zeugnis gegen christlichen Antijudaismus.*

Die NT-Schriften widersprechen also einer pauschalen Ablehnung des Judentums, enthalten gleichwohl aber innerjüdische Polemik der Urchristen gegen andere damalige Juden.² Später verwendeten Heidenchristen immer wieder einige dieser antijüdischen Aussagen ohne ihren Eigenkontext, um damit die Entrechtung, Unterdrückung und Verfolgung aller Juden zu rechtfertigen: etwa mit Mt 27,25 EU (dem „Blutfluch“ der Jerusalemer Juden), Joh 8,44 EU (Jesus sagt über aktuelle Gegner, sie hätten den „Teufel als Vater“) oder 1 Thess 2,14-16 EU (Paulus bezeichnet jüdische Gegner seiner Völkermission als „Mörder Jesu“ und „Feinde aller Menschen“). Ob der spätere gesamtkirchliche Antijudaismus im NT selbst angelegt war und zwangsläufig daraus hervorging, ist in der Forschung stark umstritten.³

Der Antijudaismus im Neuen Testament ist keineswegs so klar belegt, wie es hier behauptet wird. Der anthropologische Ansatz René Girards scheint mir hier aufschlussreich zu sein:
Natürlich könne man die neutestamentlichen Schuldzuweisungen des Antijudaismus verdächtigen, aber nur, solange man sie voneinander getrennt liest und die Offenlegung des Sündenbockmechanismus als Leitfaden aller dieser Texte nicht wahrnimmt. Doch dabei handle es sich um einen verhängnisvollen Teufelskreis:

Wenn die wahre Bedeutung dieser Texte noch immer verkannt wird, so liegt das gerade an der antijüdischen Deutung, die man ihnen unterstellt … Die Evangelien sind nicht judenfeindlich, doch solange man die Bedeutung des grundlegenden Mordes in den Texten, aus denen sich der christliche Antisemitismus nährt, nicht allgemein anerkannt ist, werden sich viele Christen auch weiterhin genötigt fühlen, zwischen einem antisemitischen Evangelium und dem Evangelium überhaupt zu wählen. Man darf nicht den Evangelien die verengte antijüdische Lektüre vorwerfen, der man sie unterzieht. Die Ankläger der Evangelien halten es für zweifelsfrei, daß die traditionelle Lesart die richtige und einzig mögliche ist. Ihr negativer Konservativismus wäscht die Christen völlig von ihrem eigenen Antisemitismus rein, der wohlgemerkt höchst real ist.“
– R. Girard°

Nur wenn man die antijudaistische „traditionelle Lesart“ aufgibt – so Girard –, kann man den wahren Sinn des Opfers Jesu wahrnehmen und so die unvermeidbar universelle Tragweite aller biblischen Mordanschuldigung erkennen: Die biblisch-christliche Offenbarung hätte nicht den Wert, den man ihr anerkennt, wäre sie gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen gerichtet gewesen.

*Ekkehard Stegemann: Der Jude Paulus und seine antijüdische Auslegung.
²Günter Wasserberg: Aus Israels Mitte, Heil für die Welt.
³Handbuch des Antisemitismus Band 3: Begriffe, Theorien, Ideologien.
°R. Girard: Die verkannte Stimme des Realen; S. 127-128
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

janosch
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#198 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von janosch » Di 27. Okt 2015, 19:37

sven23 hat geschrieben:Du hast es immer noch nicht verstanden.
Fakt ist nun mal, daß das NT mit zahlreichen antijudaistischen Stellen kontaminiert ist.
Geht man davon aus, daß die Bibel göttlich inspiriert sei, dann, und nur dann muß man schlußfolgern, daß dies von Gott auch so gewollt ist.
Deshalb ist das Threadthema als Frage formuliert.
Der Ausweg aus diesem Schlamassel ist, daß die Bibel von Menschen für Menschen geschrieben wurde, mit allen menschlichen Schwächen, Fehlern und irrigen Mutmaßungen, was einem angenommenen Gott gefällig sei.
Ich habe es schon verstanden, nur du willst nicht wahrnehmen, was man wahrnehmen sollte!
Jetzt lies mal, was da steht:
1.Mose17.9.Und Gott sprach zu Abraham: So haltet nun meinen Bund, du und deine Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht.
Wer spricht mit Abraham? Gott!
1Mose 32.29.Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.30. Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißest du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst.31.Und Jakob nannte die Stätte Pnuël; denn, sprach er, ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet.
Wer spricht mit Jakob? Gott!
Wenn ihr von "Logik und Perspektiven" redet, damit sollten alle erst anfangen! Sonst wird ein Chaos von nix! :thumbdown:

@Queequeg
Bist du ein Schutzengel? Swen23 kann sich selbst verteidigen... :roll:
Bezugspunkte zum christlichen Glauben,
Oh, seit wann bist du so besorgt...nein, du weiß gar nicht was "christlicher Glaube" ist, du glaubst gar nicht an Christus! Du redest nur von christlicher Religion, wie auch von jüdischer Religion.
Gespräch auf gleicher Augenhöre ermöglichen.
Aber das setzt eine Bibelkritik voraus, dass man die Wort Gottes auch lesen sollte, denkst du nicht? ;) Alles aus dem Kontext herausreißen und argumentieren, wie das für dich passt. Das ist nicht tölpelhaft auf intelektueller Art?

Bist du katholisch, oder evangelisch? Weißt du, wenn du einmal katholisch getauft bist, dann bist du immer ein Katholik. Ist das so? Ich kenne das nicht, ich bin weder katholisch noch evangelisch! Ich wurde als Baby nicht getauft!
Und du oder Swen23? :wave: Dann seid ihr garnicht Athesiten. Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will? Als "Atheist" oder Heide wird man geboren! Wie ein Jude damals. Die Juden machten es möglich, dass die "Atheisten" die Gottlosen geboren worden. Oder woher kommt diese "Begrifflichkeit" "gottlos" oder "ungläubig"? Heute werden alle Menschen mit den gleichen Voraussetzungen geboren! Menschen werden nur religiös gemacht! Der "Atheismus" ist eine Religion. Es kommt aus der AT Zeit! Ihr missioniert sogar ständig! Viele "Atheisten" lassen sich am Ende doch begraben von der Kirche. Und zahlen sogar Kirchensteuer? Wieso? :shock:

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NIS
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#199 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 19:45

janosch hat geschrieben:Viele "Atheisten" lassen sich am Ende doch begraben von der Kirche. Und zahlen sogar Kirchensteuer? Wieso? :shock:
Die Würmer sind hungrig und wollen leben! :lol: ;)
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#200 Re: Ist Gott ein Antisemit?

Beitrag von Münek » Di 27. Okt 2015, 20:26

NIS hat geschrieben:
janosch hat geschrieben:Viele "Atheisten" lassen sich am Ende doch begraben von der Kirche. Und zahlen sogar Kirchensteuer? Wieso? :shock:
Die Würmer sind hungrig und wollen leben! :lol: ;)

Und manche Atheisten/Agnostiker wollen sich halt mit kirchlichem Segen die Radieschen von unten begucken.
Warum auch immer...

Das sind die sog. "Namens-Christen" - also die Masse der als Kind getauften, später
Kirchensteuer zahlenden Zeitgenossen, die zu träge sind, aus der Kirche auszutreten.
Echte Christen, die ihren Glauben bewusst leben, stellen nur eine kleine Minderheit dar.

Das weiß die Kirche natürlich (spärlich besuchte Gottesdienste, minimale aktive Teilnahme
am "Gemeindeleben"). Trotzdem wird in der Öffentlichkeit mit Riesenzahlen Gläubiger geprotzt.

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