closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Für einen Menschen ist die Wirklichkeits-Festlegung, die „Setzung“, bereits bautechnisch getroffen.
Weil Du "bautechnisch" naturalistisch interpretierst. - Wenn man "bautechnisch" spirituell übersetzt, kommt was ganz anderes raus.
Nein, „bautechnisch“ bedeutet dass eine „phänomenal Bedeutung“ vorliegt und keine Interpretation im Verstehen/Bewusstsein abläuft.
Bei einer „Übersetzung“ wird gedeutet, welche „phänomenal Bedeutungen“ vorhanden sind und auf was man sie bezieht. Dies sollte beim „Hier und Jetzt“ jedoch relativ nachvollziehbar sein, so dass man nicht den Sprung in spirituelle Denktäuschungen benötigt.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Descartes hat nicht begriffen, dass die Entscheidung bereits für ihn getroffen wurde.
Und Du hast nicht begriffen, dass ihm auch klar war, dass er Augen und Ohren hat - seine Frage ist, ob Augen und Ohren ("Res extensa") SEINE Vorstellung ("Einbildung") sind oder "echt" - und diese Frage bleibt "nicht-falsifizierbar".
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich in zwei Punkten exakt ausgedrückt, dass es für eine Wahrnehmung kein Wissen über „das Andere“ geben kann und dass es, wegen des Basismechanismus, keine Glaubens-Entscheidung geben kann.
Das darüber hinausgehende Theater eines Philosophen ist vernachlässigbar.
Wichtig ist, dass es den Basismechanismus gibt.
Niemand muss einem Neugeborenen beibringen, dass es das „Hier und Jetzt“ erlebt, wenn es gemäss der Wahrnehmungsinhalte mit „der Umwelt“, also dem Bereich in dem „Wahrnehmungsunabhängikeit“ herrscht, interagiert.
Ztat-closs: „
Da Descartes aber glaubt (!), dass sie "echt" sind, hat er so gelebt wie Du und ich“
Nein, er hätte sich auch philosophisch anders entscheiden, dies in Stein meisseln können und hätte doch keine Sekunde in Wachheit oder Traum verbringen können, ohne dass ihm das „Hier und Jetzt“ zwanghaft zur Verfügung stand (-> „bauartbedingt“!).
closs hat geschrieben:Immer wieder: Es geht hier ausschließlich darum, dass die moderne Behauptung, Naturalismus arbeite ohne Setzung, nicht falsifizierbar ist (außer innerhalb des naturalistischen Systems selbst).
Immer wieder:
es gibt eine Setzung, aber sie ist fest verankert und läuft nicht, wie bei anderen Weltbildern über eine Denkauswertung, die erst ab dem Erwachsenenalter nachvollzogen werden kann.
Übertragen aufs christliche Weltbild: „Gott hat den Menschen mit einem exakten Wirklichkeitsverständnis festgelegt!“
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:denn sonst gäbe es den Widerspruch doch nicht.
Der Widerspruch ist Folge Deines Weltbildes - es ist kein objektiver Widerspruch.
Der „objektive Blickwinkel“ ist für einen Menschen irrelevant, weil der Mensch festgelegt ist: „Gott hat es so erschaffen!“ (-> christliches Weltbild)
=> Magst du nicht, was Gott erschaffen hat?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:aber sie offensichtlich beim „Zugang zur Religion“ und beim „Erkennen von Gott“ eher hinderlich sind.
Weil die natürlichen Sinne Handwerkszeug für die Natur sind und nicht für geistige Fragen zuständig sind. - Für geistige Fragen hat der Mensch geistiges Handwerkszeug - zumindest potentiell.
Im Sinne des christlichen Weltbildes:
Das, was „Gott“ erschaffen hat, stellt ein Hindernis für das „geistige Handwerkszeug“ dar, von dem niemand weiss, ob es das überhaupt irgendwo gibt (potentiell).
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das phänomenale „Hier und Jetzt“ war über die Entwicklungszeit des Menschen in gleicher Form vorhanden.
Ja - es ist die Grundlage, auf der der Mensch fleischlich lebt.
Nein – es ist die einzige Grundlage, sonst wäre doch ein „Geist“-Wirklichkeitsmechanismus eingebaut, der sich mit dem „Hier und Jetzt“-Wirklichkeitsmechanismus abstimmen würde – ist aber nicht da (-> siehe „Zweifel der Gläubigen“).
closs hat geschrieben:Der kategoriale Sprung ins Spirituell-Geistige ist erst ab einer gewissen Hirn-Voraussetzung möglich
Stimmt, man nennt dies „Denktäuschung“. Kleinen Kindern kann das nicht passieren.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das christliche Weltbild trifft Festlegungen und verlagert die Begründung durch die Bank ins Unsichtbare/Unerreichbare.
Das hat damit zu tun, dass das Christentum in der materiellen Welt entstanden ist und sogar dafür da ist.
Durch Menschenhand entstanden, wodurch man den eklatanten Widerspruch leicht erklären kann. Eine „höchste Intelligenz“ würde keinen Wirklichkeitswiderspruch einbauen, wenn das Wirklichkeitsverständnis derart elementar ist.