Alles Teufelszeug?

closs
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#1761 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Do 3. Mär 2016, 13:05

Savonlinna hat geschrieben:Denn der Begriff "absolut" ist - nach Deinen eigenen Setzungen für sämtliche begrifflichen Vorstellungen - nur ein aus der Wahrnehmung entsprungener.
Nein - "absolut" "ist" unabhängig von meiner Wahrnehmung. - Meine Benennung davon ist relativ, da sie eine Wahrnehmungs-Benennung ist.

Wenn man ohne Anspruch auf eigene Absolutität etwas als "absolut" versteht, geschieht dies entweder zu Recht oder zu Unrecht. - Wenn es zu Recht ist, dann war die relativ geäußerte Absolutitäts-Vermutung/Setzung richtig - wenn es zu Unrecht ist, dann war die relativ geäußerte Absolutitäts-Vermutung/Setzung unrichtig. - Beides ist absolut via Absolutitäts-Vermutung nicht falsifizierbar. - Falsifizierbar ist es nur dann, wenn man seine Wahrnehmungen nach Kriterien qualifiziert - was aber eben schon wieder kein absoluter Akt ist, sondern eine Vereinbarung.

Was bei diesem (meinem) Ansatz relativierend sein soll, erschließt sich mir nicht, weil es doch gerade begründet das Gegenteil ist. - Relativierung der Wahrnehmung natürlich JA - aber doch nicht dessen, was man glaubt wahrnehmen. - Dieses bleibt doch absolut gesehen immer in der Ungewissheit der Wahrnehmung.

Savonlinna hat geschrieben:Brüche innerhalb Deines Systems
Wo ist in meiner obigen Darstellung ein Bruch?

Savonlinna hat geschrieben: ich sage, dass Dein System alles, dem Du Platz bieten möchtest, als Nur-Wahrnehmung defiiniert hat.
Nein - ich möchte dem Phänomen - dem, was ist - Platz bieten - ohne allerdings den Anspruch zu erheben, dass meine Wahrnehmung dies letztlich beurteilen kann.

Savonlinna hat geschrieben:Da hattest Du diesen Widerspruch innerhalb Deines Systems sogar zugegeben
Ich habe einem Einwand von Dir zugestimmt - und hoffentlich jetzt geklärt.

closs
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#1762 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Do 3. Mär 2016, 13:07

JackSparrow hat geschrieben:Wenn alles Täuschung ist, gibt es kein authentisches Modell.
Stop: Ich sage nicht, dass alles Täuschung ist, sondern dass wir es nicht wahrnehmungs-mäßig entscheiden können.

Es gibt also authentizitäts-garantierendes menschliches Wahrnehmungs-System/Modell.

JackSparrow hat geschrieben:Und die Realität ist eine Täuschung.
Völlig abwegig. - Wie können wir dies sagen, wenn wir es nicht wissen können?

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Savonlinna
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#1763 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Savonlinna » Do 3. Mär 2016, 13:14

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Denn der Begriff "absolut" ist - nach Deinen eigenen Setzungen für sämtliche begrifflichen Vorstellungen - nur ein aus der Wahrnehmung entsprungener.
Nein - "absolut" "ist" unabhängig von meiner Wahrnehmung.
Wir drehen uns im Kreis.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Brüche innerhalb Deines Systems
Wo ist in meiner obigen Darstellung ein Bruch?
Habe ich aufgezeigt, mehrfach.

Ich erschrecke, wie blind Ideologisch Denkende gegenüber sich selber sind.
Ich weiß das zwar von anderen Christen auch - wie zum Beispiel gerade im Moment sichtbar im "Spiritualität-Thread" -, und ich weiß es von atheistisch-ideologisch Denkenden, aber bei Dir habe ich offenbar etwas anderes erwartet.

Das ist meine eigene Dummheit, und ich werde aus dieser eigenen Dummheit wahrscheinlich nie lernen.

SilverBullet
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#1764 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von SilverBullet » Do 3. Mär 2016, 13:43

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben: damit das Subjekt sich als Objekt der Wirklichkeit erkennt, müsste eine Wahrnehmung für sich selbst, eine Wahrnehmungsunabhängigkeit feststellen.
Das Cogito bezieht sich dementsprechend NICHT auf Deine Arme oder Beine, die bereits Teil der Res extensa sind (sie könnten "externe" Vorstellung des Cogito sein).
Wenn du sagst, dass es sich NICHT auf Arme und Beine beziehen soll, dann ist dies eine philosophische Interpretation, die vermutlich durch Descartes gestartet wurde.

Es gibt keinen Gesichtspunkt unter dem man diese Behauptung rechtfertigen könnte:

Hat man diesen unsichtbaren Teil gefunden?
=> Nein

Gibt es einen Automatismus, so dass jeder Mensch einen unsichtbaren Teil vermutet?
=> Nein, den Automatismus gibt es in Bezug zum Gesamtlebewesen: „der Person“

Kann sich innerhalb der Evolution ein Mechanismus entwickelt haben, der auf einen unsichtbaren Teil abzielt?
=> Nein, da die Philosophen (bevor sie es teilweise wieder aufgegeben haben) lange Zeit darüber gerätselt haben, was es sein soll, kann kein Grund festgestellt werden wieso so etwas entstanden sein soll.
=> Auch in Bezug zur Evolution ist es viel besser erklärbar, wenn mit „Ich“ auf das Gesamtlebewesen abgezielt wird.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ich ziehe daraus nicht das Fazit, dass ein Subjekt nicht auch ein Objekt sein kann, sondern, dass es nicht die Wahrnehmung sein kann, die dies für sich selbst entscheidet.
Irgendwas stimmt da nicht. - Sowohl Augustinus als auch Descartes haben über das Sein gegrübelt und festgestellt, dass es nichts gibt, was nicht zweifelhaft ist. - Aus dieser Verzeiflung heraus haben sie dann gemerkt, dass es wenigstens EINES gibt, was zweiflellos real ist - nämlich der Zweifel des Ichs. - Dies kann die Cogitans-Wahrnehmung sehr wohl entscheiden.
Beide (Augustinus und Descartes) sind zum falschen Ergebnis gekommen.
Die haben keine Versuche und Test gemacht, sondern das hineingesteckt, was ihnen durch ihren christlichen Ausgangspunkt gegeben war. Die wollten den christlichen Standpunkt philosophisch interpretieren.
Wenn man die Aussagen von Descartes betrachtet, sagt er (glaube ich) gleich zu Beginn seiner „Forschung“, dass er ein, von Gott geschaffener Geist ist.
Das ist einfach nur der Wirklichkeitsumgang, den das Christentum insgesamt zeigt:
religiöse Festlegung ohne Interaktion.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:ich habe ausdrücklich und mehrfach klar dargestellt, dass eine Wahrnehmung (aus meiner Sicht) niemals sagen kann, was Wirklichkeit ist, sondern entscheiden muss, was für sie Wirklichkeit sein soll.
Also wäre auch aus Deiner Sicht die naturalistisch nachgewiesene Wirklichkeit "Es gibt den Mond" keine absolute Aussage, sondern eine Entscheidung - nicht wahr?
Nicht „wäre eine Entscheidung“ sondern „es ist eine Entscheidung“, die über den bautechnisch verankerten Mechanismus der Wahrnehmungsunabhängigkeitsfeststellung durchgeführt wird.
Luistigerweise gibt es exakt den Fall, dass Neugeborene erst lernen müssen, wie „dieses komisch runde Ding“ (Mond) zu ihnen steht.
Irgendwann fangen sie an nach allen Inhalten ihres Sehverständnisses zu greifen – so auch nach dem Mond (natürlich nur, wenn sie gerade wach sind).
Sie haben kein Abstandverständnis und können nicht einschätzen, dass der Mond weit weg ist, also greifen sie danach und erreichen ihn nicht. Über diese Beschäftigung stellen sie fest, dass das etwas sein muss, dass sie nicht erreichen, beeinflussen können. Das ist der Mechanismus, aus dem sich das „Verhältnis zur Wirklichkeit“ ergibt

Der Mechanismus ist also bautechnisch vorhanden und er wird angewandt.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Da hier eindeutig von „Ich setze voraus“ gesprochen wird, kann man ohne Probleme davon ausgehen, dass es sich nicht um einen Feststellungsablauf sondern um eine anfängliche Festlegung handelt.
Natürlich - das ist IMMER so.
Nein, siehe Neugeborene.
Dort ist es zentral wichtig, dass sie mit allen Sinnen mit der Welt interagieren, um ihre eigene Stellung in Relation zu setzen. Nur dadurch bauen sie das Verständnis für Wirklichkeit auf.

Ich habe dir das Beispiel mit den Kätzchen genannt.
Das bewegliche Kätzchen hat Sehen gelernt, weil es die Veränderung, die Wechselwirkung, in Bezug zu sich selbst, feststellen konnte.
Das andere Kätzchen war genau den gleichen Sehinhalten ausgesetzt, es hatte aber nicht die Informationen, wie sich die Umwelt bezüglich der eigenen Aktionen verändert. Das Kätzchen hat somit diese Seh-Konfrontation nie als Wirklichkeit verstanden und natürlich reagiert es dann auf diese Inhalte nicht im Sinne einer Wirklichkeit.

Man braucht hiefür keine Philosophen, keinen „Popper“ oder sonstige Definitionen.
Man muss es nicht „erfinden“, sondern wir sind so.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Das hat mit dem Mechanismus in der menschlichen Wahrnehmung zur Feststellung einer Wahrnehmungsunabhängigkeit nichts zu tun.
Doch - gerade damit hat es zu tun. - Denn die Feststellung einer Wahrnehmungsunabhängigkeit ist nur dann möglich, wenn man VORHER ein Wahrnehmungs-System setzt, das zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit unterscheidet.
Ich überlege gerade, wie du diese Vereinbarungen bei Neugeborenen und bei den Kätzchen treffen möchtest.

Ich möchte damit nicht sagen, dass es hier keine Prämissen gibt, aber sie sind definitiv in einer Art verankert, so dass sie nicht erst ausgedacht werden müssen.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wenn also das christliche Weltbild die Wirklichkeit samt Schöpfung und Erlösungs-Eigen-Erkennungs-Strategie einfach festlegen möchte, dann widerspricht dies vollständig unserer Funktionsweise.
Nein, es entspricht unserer Funktionsweise
Das ist nicht korrekt.

Im christlichen Weltbild wird ein Mensch genauso behandelt, wie man das festgebundene Kätzchen behandelt hat (nebenbei: ich wiederhole, dass ich solche Tier-Experimente abstossend finde – dummerweise, benutze ich es jetzt auch noch).

Ein Mensch wird damit keinen sinnvollen Wirklichkeitsbezug aufbauen können.

Ohne die Vorbereitung durch den Basismechanismus, könnte er mangels Interaktion, im "christichen Weltbild" rein gar nichts aufbauen (siehe Kätzchen)

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Die explizite Nichtbeachtung der „Unterscheidbarkeit zur Wahrnehmung“, schafft aus Sicht der Wahrnehmung sozusagen die Wirklichkeit ab => „Zweifel im Glauben“ (kennt vermutlich jeder Gläubige).
Die "Unterscheidbarkeit" ist entgegen Deinem Weltbild eine Erfindung des Menschen - pragmatisch sicherlich sinnvoll, aber philosophisch willkürlich.
Nein, nachweislich keine Erfindung des Menschen (siehe „übles Experiment“).

(Zusatz: ein philosophische Status stellt kein Korrektheitskriterium dar)

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#1765 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von JackSparrow » Do 3. Mär 2016, 13:49

closs hat geschrieben:Ich sage nicht, dass alles Täuschung ist, sondern dass wir es nicht wahrnehmungs-mäßig entscheiden können.
Ich sage, dass das Gehirn ohne Täuschung überhaupt nicht funktionsfähig ist und unsere einzige biologische Aufgabe darin besteht, andere Leute von der Wahrheit unser persönlichen Täuschung zu überzeugen. Dann ist man nämlich der Anführer, und als Anführer bekommt man für gewöhnlich die meisten Weibchen ab.

Wie können wir dies sagen, wenn wir es nicht wissen können?
Weil es niemand weiß, können wir sagen, dass alles Täuschung ist.

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#1766 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von NIS » Do 3. Mär 2016, 13:52

JackSparrow hat geschrieben:
Wie können wir dies sagen, wenn wir es nicht wissen können?
Weil es niemand weiß, können wir sagen, dass alles Täuschung ist.
Ich lieb Dich, Amen!
Der Heilige Geist (Hauke)

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#1767 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Thaddäus » Do 3. Mär 2016, 14:36

SilverBullet hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Du übergehst nach wie vor die fundamentalen Weichenstellungen von Descartes, die heute noch gültig sind - einfach aus purer Logik.
Aber nein, ich übergehe die „fundamentalen Weichenstellungen“ von Descartes nicht.
Ich halte seine Aussage gerade hinaus für falsch.
Und da bist du nicht die einzige. Descartes extreme Unterscheidung zwischen res cogitans (die denkende Sache) und res extensa (die ausgedehnte Sache), die nach Descartes über die Zirbeldrüse im Gehirn miteinander in Verbindung stehen, wird von praktisch keinem Philosophen mehr vertreten und das aus guten Gründen. Dass Materie und Geist von Descartes letztlich als unvermittelbar angesehen werden, gilt mittlerweile als ein philosophischer Kardinalfehler!
Zuletzt geändert von Thaddäus am Do 3. Mär 2016, 19:38, insgesamt 2-mal geändert.

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#1768 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Halman » Do 3. Mär 2016, 14:56

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Prämissen sollten hinsichtlich ihrer Vernünftigkeit und Plausibilität hinterfragbar sein
Das ist bei geistigen Prämissen sehr wohl der Fall. - Aber sie sind nicht falsifizierbar.Was Du allerdings (stellvertretend für viele) nicht erkennst:
Auch naturalistische Prämissen sind nicht falsifizierbar (siehe Descartes - man kann aber auch selber drauf kommen, nebenbei bemerkt). - Falsifizierbar ist nur INNERHALB einer Methodik möglich. - An diesem Punkt kämpfen wir jetzt schon seit ewig rum - man könnte drauf verzichten, wenn davon nicht alles weitere an Schlussfolgerungen abhinge.

Nun hänge Dich mal nicht so an der NICHT-FALSIFIZIERBARKEIT auf. Diese hat doch überhaupt keine Bedeutung.

Die Glaubensbekundungen...

... es existierten Gott, Gottessöhne, Dämonen, Feen, Gespenster, das rosafarbene unsichtbare Einhorn, Totengeister, Himmel und Hölle, das fliegende Spaghettimonster, Teufel, Engel, der Weltengeist Hurz, Rübezahl, sprechende Tiere, die Wächter-Göt-
ter in den Galaxien, Himmelfahrten, Auferstehung von den Toten, Weltgericht, ewiges Leben in Seligkeit, der Klabauter- und der Weihnachtsmann, ewige Verdammnis, Reinkarnation, Unsterblichkeit der Seele, die Nichtexistenz nach dem Tod, der ewige traumlose Schlaf, Paradies mit 80 Jungfrauen...

... sind ebenfalls nicht zu falzifizieren.

Ja - und jetzt? Ich sehe hier nur `ne große Auswahl.... ;)
Sind die von Dir aufgeführten Begriffe wirklich analog austauschbar? Lassen sich alle analog onthologisch herleiten, logisch begründen oder kritisieren?

Die Falsifikation ist ein Merkmal guter naturwissenschaftlicher Theorien, aber meines Wissens kein zwingendes Kriterium für geisteswissenschaftliche Betrachtungen.
Die Verteidigung von Wissenansprüchen muss in der Wissenschaft, von der die Naturwissenschaft mit ihrem Falsifikationismus eine Teilmenge ist, nicht immer auf Falsifikation beruhen.
Die Verteidigung von Wissensansprüchen beruht in den Formalwissenschaften auf den "Beweis", in der modernen Theologie auf die HKM als anerkannte Methode und in der Philosophie auf die formal logisch gültige Argumenation (Aussagenlogik).
Hinzu kommt, dass die stärke der Naturwissenschaft auch gleichfalls ihre Grenzen bedingt. Die Naturwissenschaft ist wie die Mathematik konkurrenzlos, ohne Alternative und innerhalb ihres Geltungsbreiches sehr erfolgreich. Sie muss folgenden vier Prinzipien entsprechen:
1. Beobachtung/Experiment ("Erfahrung" unter kontrollierten Bedingungen)
2. Theorien-/Modellbildung zur Erklärung und Einordnung der Beobachtungen in ein Modell
3. Verifikation der Theorie (Achtung: Näherungen, daher Modell verschieden von Realität) - nicht verzagen, Thomas fragen. ;)
3. Vorhersagen mit Möglichkeit zur Falsifikation der Theorie

Können unter diesen Prämissen alle Erfahrungen subsumiert werden, oder wird damit nur eine Teilmenge aller Erfahrungen Gegenstand naturwissenschaftlicher Forschung?

Ferner setzt die Naturwissenschaft drei Grundlagen voraus:
1. Objektivierbarkeit (eine subjektive Gebetserfahrung kann diesem Kriterium nicht genügen)
2. Wiederholbarkeit (wichtig für die Intersubjektivität)
2. Formalität (Mathematik)

Können unter diesen Grundlagen alle Erfahrungen subsumiert werden, oder wird damit nur eine Teilmenge aller Erfahrungen Gegenstand naturwissenschaftlicher Forschung?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#1769 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Halman » Do 3. Mär 2016, 15:14

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Inwiefern hält Deine Prämisse (Jahwe und sein Heilsplan) Fragen nach Vernünftigkeit und Plausibilität stand?
Ontologische, logische, dialektische, philosophische Plausibilitäten, die seit 2000 Jahren beschrieben wurden - von eigenem "Merken" ganz abgesehen.

Ooch Kurt. - Sicher - Newton war noch der Meinung, dass das Uhrwerk der Planetenumläufe von Gott in Gang gehalten wird.

Das schien ihm sehr plausibel zu sein. Aber danach war endgültig Schluss.

Bleiben wir also lieber in der Gegenwart und ich frage Dich erneut, inwie-
fern Deine Prämisse (Jahwe und sein Heilsplan) Fragen nach Vernünftig-
keit
und Plausibilität standhält.
Newton begründete das mechanistische Weltbild, das Universum erschien wie ein totaldeterminiertes Urwerk, welches aus kritischer Sicht nur noch Raum für eine deistische Gottesvorstellung bot. Doch dank der modernen Physik erweist sich das mechanistische Weltbild als überalterte Sichtweise, welche nicht im Stande ist, unsere komplexe Welt (vom Mikrokosmos bis zum Makrokosmos) zutreffend zu beschreiben.
Recht interessant finde ich die Gedanken von John C. Polkinghorne zu diesem spannendem Themenfeld. So besteht seiner Meinung nach die "Möglichkeit holistischer Naturgesetze".
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#1770 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Pluto » Do 3. Mär 2016, 15:23

Hemul hat geschrieben:Weder Du noch ich noch irgend ein Kubizist hätten Jesu Wiederkunft verhindern können. Dass diese aber unsichtbar vonstatten
gehen sollte geht unmissverständlich aus Jesu diesbezgl. Antwort an seine Jünger in Matthäus 24:1-3 wie folgt hervor:
Wem nützt eine Parusie die dem Menschen unsichtbar bleibt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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