Zeus hat geschrieben:Richtig. Weil kein barmherziger Himmelsvater sich der Sache annimmt.
Die Theodizee ist eigentlich nur dann ein Problem, wenn man Gott vom Leiden frei sprechen möchte. Aber das ist gar nicht nötig. Leben ist Leiden. Leben ist sinnvoll und unsinnig zugleich. Doch das Leben erschöpft sich nicht im Leiden; eine mögliche Antwort der Religion ist die Liebe. Novalis sagte es schön: "die Liebe ist das Amen des Universums" - was ist die Nacht des Todes gegen die Auferstehung? Für den, der daran glaubt, eine Tür in den Morgen.
Aber die Annahme, dass der Tod der Anfang von etwas Neuem ist, entspricht, wie schon erwähnt, reinem Wunschdenken und diese Idee wird von den christlichen Kirchen zum Terrorisieren der Gläubigen seit 2000 Jahren missbraucht.
Das ist eine Frage des Glaubens und damit eine innere Erfahrung des Menschen. Christen nennen das Gnade. Deine Behauptung, dass dieser Glaube pauschal der Unterwerfung der Gläubigen dient, ist und bleibt lediglich eine Behauptung. Glaube, wie ich ihn verstehe, ist gerade die Antwort auf die Not des Menschen. Die Antwort auf die Erfahrung, dass Macht, Geld, Ruhm und Tod nicht alles sein können. Sie ist, in den Worten Immanuel Kants, ein Postulat der praktischen Vernunft.