Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Hemul
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#171 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Hemul » Di 3. Jan 2017, 10:29

Pluto hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben:hier der Rest von Vers 4: ebenso aber verfügt auch der Mann nicht über seinen Körper, sondern die Frau.
Stimmt, Ziska.
:clap: Ehrlichkeit muss aber belohnt werden: :blumenstrauss:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

ThomasM
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#172 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von ThomasM » Di 3. Jan 2017, 16:32

Tyrion hat geschrieben: Von katholischer Seite aus gesehen, kann ich nur sagen: zum Teil. Wäre es wirklich und ernsthaft so, gäbe es weniger Ungleichbehandlungen in der katholischen Kirche (und beispielsweise auch nicht so viel Homophoboe in ihr).
Auf der katholischen Seite ist der Unterschied zwischen offizieller Lehrmeinung und inoffizieller Handhabung oft sehr groß. Und beim Thema Sexualität zeigt sich die katholische Kirche besonders Änderungsresistent. Das ist bei anderen Themen weniger schlimm, so z.B. das Thema Kindererziehung.

Tyrion hat geschrieben: Dass auch außerhalb des Christentums (Islams, Judentums) Homophobie existiert, ist auch klar (leider). Dennoch ist das eine der Grundaussagen der Bibel, die zwar im Widerspruch zu anderen Aussagen steht. aber "Gott ist das ein Gräuel" ist nunmal schlecht wegzudiskutieren...
Nein, ist es nicht und das auch durchaus verständlich. Schaue dir das Thema Sexualität zur Zeit Roms einfach mal an. Diese wurde eng in die verschiedenen Kulte eingebunden. Rituelle Prostitution, Homosexualität und Kindesmissbrauch war alles im Rahmen von Götzendienst üblich und wurde damit begründet.
Die Verbindung dieser Aktivitäten mit Götzendienst begründet den Gräuel, der in der Bibel steht.

Nicht dass die "freie Liebe" nicht auch eine Form des Götzendienstes ist. Der Götze ist man hier selbst, denn es geht um Befriedigung ohne die Belastung, sich um die Folgen kümmern zu müssen. Man will keine Verantwortung für den Partner übernehmen, man sieht nur sich selbst, man will haben, aber nichts geben.

Wichtig und zentral ist für Gott der verantwortliche, nicht egoistische Umgang mit Sexualität. Es geht in den Geboten um Beziehung, nicht um Befriedigung.

Tyrion hat geschrieben: Sag das mal den Hemuls dieser Welt oder den lovetrails oder anderen Fundamentalisten... Was nicht sein darf, das kann nicht sein.
Wenn du die Christen oder das Christentum an dem Beispiel eines Hemuls oder anderer Extremisten beurteilst, dann wirst du mir erlauben müssen, dich am Beispiel eines Kinderschänders oder eines Sexualstraftäters zu beurteilen.

Tyrion hat geschrieben: Rein körperliches Ausleben der Sexualität degradiert niemanden, wenn beide beteiligten es so wollen. Ich sehe darin auch keinen Egoismus.
Wie oft schon habe ich solche Aussagen gehört. Wie oft schon habe ich daraus Leid und zerbrochene Beziehungen entstehen sehen.

Vielleicht ist das einfach Lebenserfahrung. Aber ich sage dir:
Das ist Egoismus und du betrügst dich selbst, wenn du meinst eine sexuelle Beziehung ohne innere Bindung wäre möglich oder positiv.
Wenn du schon so blind gegen Menschen bist, dann benutze wenigstens tatsächlich eine Gummipuppe. Es gibt inzwischen auch solche, die darauf programmiert sind, ganz begeistert zu regieren.

Tyrion hat geschrieben: Und zum Glück darf man sich heute auch scheiden lassen. Manche Ehe wäre eine lebenslange Qual, die für den schwächeren Partner die Hölle auf Erden sein kann. Heute kann man trotz Christentum die Scheidung einreichen und wieder getrennter Wege gehen.
Ja, zum Glück kann man sich heutzutage scheiden lassen.
Ich habe ja auch gesagt, es ist Sünde (also etwas gegen den Willen Gottes), wenn Beziehungen zerbrochen werden. Ich habe nicht gesagt, dass solche Sünden nicht vergeben werden können.

Ich kenne Beispiele - auch von Christen - bei denen Ehen zerbrochen sind und es besser war, sich scheiden zu lassen als die Ehe zwanghaft weiter zu führen. Die Ehe war ja tot.
Die Möglichkeit hat aber in unserer Zeit dazu geführt, dass Menschen immer Beziehungsunfähiger werden. Den Wunsch, auch durch Krisen hindurch zusammen zu halten, sieht man nur noch selten. Die Folgen in Deutschland sind sehr negativ und münden in zunehmende Vereinsamung und Abnahme der Kinderrate.

Tyrion hat geschrieben: Ich erkenne ihn nur nicht oder kaum bei den Menschen, die sich als sehr gläubig definieren (in meinem Bekanntenkreis). Die Stichprobenzahl ist nicht sehr hoch, zugegeben, aber mir kommt es eben so vor. Und in den Foren fällt mir auch eher eine Korrelation zwischen Fundfamentalismus und fehlender Empathie, fehlendem Mitgefühl, fehlender Nächstenliebe auf - zumindest verbal in Bezgu auf das, was geschrieben wird. Ich denke eher, dass viele Christen mit diesem Grundtenor schlicht überfordert sind und ihn daher nicht unbedingt anwenden.
Ich kenne viele Christen, die ihr Christentum nicht so heraushängen lassen und ganz normal mit Andersdenkenden umgehen. Solche Menschen wirst du auch kaum bemerken.
Auffallen tun natürlich die, die lautstark und aggressiv sind. Aber das ist allein deine Wahrnehmung. Du solltest nicht annehmen, dass die in der Mehrheit sind.

Tyrion hat geschrieben: Ich habe meinen Partnerinnen nichts damit angetan. Das wäre so, wenn ich die Partnerin dazu überreden müsste, "mich das machen zu lassen", es aber insgeheim nicht will und deshalb leidet. Dem ist aber nicht so.
Du solltest in Betracht ziehen, dass dein Hang, dich selber zu deinem Vorteil zu betrügen, stark ausgeprägt ist.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#173 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Hemul » Di 3. Jan 2017, 21:25

ThomasM hat geschrieben:Wenn du die Christen oder das Christentum an dem Beispiel eines Hemuls oder anderer Extremisten beurteilst, dann wirst du mir erlauben müssen, dich am Beispiel eines Kinderschänders oder eines Sexualstraftäters zu beurteilen.
Kannst du abscheulicher mieser Verleumder auch begründen warum du mich hier mit Kinderschändern u. Sexualstraftätern in Verbindung bringst?
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#174 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von ThomasM » Di 3. Jan 2017, 21:31

Hemul hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Wenn du die Christen oder das Christentum an dem Beispiel eines Hemuls oder anderer Extremisten beurteilst, dann wirst du mir erlauben müssen, dich am Beispiel eines Kinderschänders oder eines Sexualstraftäters zu beurteilen.
Kannst du abscheulicher mieser Verleumder auch begründen warum du mich hier mit Kinderschändern u. Sexualstraftätern in Verbindung bringst?
Du bist nur ein Analogon, ein Gleichnis.
Deine Art, die Bibel zu missbrauchen und Gottes Liebe in deiner Verkündigung zu ignorieren ist so weit weg von dem, was sein soll, wie ein Kinderschänder und Sexualstraftäter von dem verantwortlichen Umgang mit Sexualität entfernt ist
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#175 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Hemul » Di 3. Jan 2017, 21:43

ThomasM hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Wenn du die Christen oder das Christentum an dem Beispiel eines Hemuls oder anderer Extremisten beurteilst, dann wirst du mir erlauben müssen, dich am Beispiel eines Kinderschänders oder eines Sexualstraftäters zu beurteilen.
Kannst du abscheulicher mieser Verleumder auch begründen warum du mich hier mit Kinderschändern u. Sexualstraftätern in Verbindung bringst?
Du bist nur ein Analogon, ein Gleichnis.
Deine Art, die Bibel zu missbrauchen und Gottes Liebe in deiner Verkündigung zu ignorieren ist so weit weg von dem, was sein soll, wie ein Kinderschänder und Sexualstraftäter von dem verantwortlichen Umgang mit Sexualität entfernt ist
Und du bist u. bleibst für mich ein bösartiger Zeitgenosse.
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#176 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Tyrion » Di 3. Jan 2017, 23:10

ThomasM hat geschrieben:Auf der katholischen Seite ist der Unterschied zwischen offizieller Lehrmeinung und inoffizieller Handhabung oft sehr groß. Und beim Thema Sexualität zeigt sich die katholische Kirche besonders Änderungsresistent.

Ich weiß :engel:

Tyrion hat geschrieben: Dass auch außerhalb des Christentums (Islams, Judentums) Homophobie existiert, ist auch klar (leider). Dennoch ist das eine der Grundaussagen der Bibel, die zwar im Widerspruch zu anderen Aussagen steht. aber "Gott ist das ein Gräuel" ist nunmal schlecht wegzudiskutieren...
Nein, ist es nicht und das auch durchaus verständlich. Schaue dir das Thema Sexualität zur Zeit Roms einfach mal an. Diese wurde eng in die verschiedenen Kulte eingebunden. Rituelle Prostitution, Homosexualität und Kindesmissbrauch war alles im Rahmen von Götzendienst üblich und wurde damit begründet.

Zum einen habenwir nicht mehr die Zeiten von Rom - und zum Anderen: was spricht denn gegen andere Religionen? Dass im Römischen Reich (wie damals wohl fast überall) ein Menschenbild vorhanden war, dass wir heute ablehnen (z. B. Sklaverei) ist klar (und das gab es auch unter sog. Christen). Aber dass man andere Kulturen, andere Religionen so abwertet (wenn ich Götzendienst schon lese...), ist doch durch nichts gerechtfertigt. Niemand kann wissen, ob die eigene Weltanschauung, die eigene Religion richtig ist.

Die Verbindung dieser Aktivitäten mit Götzendienst begründet den Gräuel, der in der Bibel steht.

Das ist doch nur das alte Bild, das alle anderen Religionen Feindbilder darstellen und wer die Religion wechselt, alsoalle Konvertiten, müssen getötet werden (siehe AT). Im Islam wird das so gelebt (zumindest in den islamischen Staaten). Im AT auch. Ist dann nicht das ganze Theater mit den "Götzen" überholt? Ansonsten passt das Christentum nicht auf Werte wie Religionsfreiheit.

Nicht dass die "freie Liebe" nicht auch eine Form des Götzendienstes ist. Der Götze ist man hier selbst, denn es geht um Befriedigung ohne die Belastung, sich um die Folgen kümmern zu müssen. Man will keine Verantwortung für den Partner übernehmen, man sieht nur sich selbst, man will haben, aber nichts geben.

Selbst wenn es so wäre, was soll daran schlimm sein? Dann dürfte ich auch keine anderen Dinge annehmen, die mir das Leben verschönern. Beziehungsweise nicht von Menschen außerhalb der eigenen Beziehung. Und warum soll man einem Gegenüber nicht etwas Gutes tun dürfen, ohne Verantwortung für irgendwas übernehmen zu müssen?

Wichtig und zentral ist für Gott der verantwortliche, nicht egoistische Umgang mit Sexualität.

Ob Gott das so sieht, kannst du nicht wissen. Du vermutest es, legst es ihm aber so in den Mund, als gebe es keinen Zweifel. Gleichzeitig sagst du, die Bibel wurde von Menschen geschrieben und muss im Kontext gelesen werden. Und trotzdem weißt du, wie Gott über manche Dinge denkt. Ist das nicht anmaßend?

Es geht in den Geboten um Beziehung, nicht um Befriedigung.

Was ist an Befriedigung so schlimm? Ich finde Befriedigung sehr positiv. Zudem es auch im Wortsinn befriedigt, also eine friedliche Stimmung schafft.

Wenn du die Christen oder das Christentum an dem Beispiel eines Hemuls oder anderer Extremisten beurteilst, dann wirst du mir erlauben müssen, dich am Beispiel eines Kinderschänders oder eines Sexualstraftäters zu beurteilen.

Mir geht es primär um meine Angst vor Extremisten. Ich sehe den Islamismus mit großer Sorge. Ich frage mich, wie man so fanatisch wird. Und ich sehe genau diese Prozesse auch hier. Ja, selbst in kleinerem Ausmaß bei dir. Du bist sicher zu wissen, was Gott will. Zum Glück geht es hier nur darum, dass Gott angeblich nicht will, dass man Befriedigung der Befriedigung wegen suchen soll.
Gott will aber angeblich auch, dass man Götzendienst als Gräuel wahrnimmt - also alle anderen Religionen.
Gott will angeblich, dass man dafür sogar tötet (AT). Angeblich soll man das aber nicht tun, da man sogar Feinde lieben soll (man kann auch liebend töten, aber das ist ein anderes Thema).
Jetzt schrebst du mir, dass Götzendienst ein Gräuel ist und du bist dir sicher. Wie gehst du dann mit Götzendienern um? Hast du dann das AT oder das NT im Kopf? Wer garantiert, dass es beim NT bleibt?

Diese Prozesse, die im Kopf ablaufen, finde ich spannend, aber auch erscheckend. Beim Thema Kinder schon so früh wie möglich zu züchtigen, legst du es anders aus. Beim Thema Sxeualität passt aber alles haargenau. Und du bist dir sicher. Warum???

Tyrion hat geschrieben: Vielleicht ist das einfach Lebenserfahrung. Aber ich sage dir:
Das ist Egoismus und du betrügst dich selbst, wenn du meinst eine sexuelle Beziehung ohne innere Bindung wäre möglich oder positiv.

Mag sein, ich kann es nicht ausschließen, glaube es aber nicht. "Das ist" finde ich aber anmaßend - "es könnte sein" wäre höflicher. Oder hast du die Wahrheit gepachtet? ;)

Wenn du schon so blind gegen Menschen bist, dann benutze wenigstens tatsächlich eine Gummipuppe. Es gibt inzwischen auch solche, die darauf programmiert sind, ganz begeistert zu regieren.

Warum sollte ich? Und warum bin ich blind gegenüber Menschen? Nein, ich will ja den Kontakt zu einem anderen Menschen. Gummipuppe würde nicht passen.

Ja, zum Glück kann man sich heutzutage scheiden lassen.
Ich habe ja auch gesagt, es ist Sünde (also etwas gegen den Willen Gottes), wenn Beziehungen zerbrochen werden. Ich habe nicht gesagt, dass solche Sünden nicht vergeben werden können.

Wenn es aber Sünde ist, dann macht es Menschen ein schlechtes Gewissen... das erhöht nur noch den Leidensdruck bei einer mittlerweile kaputten Beziehung. So wird Leid durch eine religiöse Vorstellung verstärkt, obwohl die Religion ja eigentloch (denke ich) Leid mindern sollte.

Ich kenne Beispiele - auch von Christen - bei denen Ehen zerbrochen sind und es besser war, sich scheiden zu lassen als die Ehe zwanghaft weiter zu führen. Die Ehe war ja tot.
Die Möglichkeit hat aber in unserer Zeit dazu geführt, dass Menschen immer Beziehungsunfähiger werden.

Ist das wirklich so? Oder musste man früher einfach nur leiden, durfte sich nicht trennen? (Oft hat nur ein Teil gelitten, der in der Beziehung schwächere)

Den Wunsch, auch durch Krisen hindurch zusammen zu halten, sieht man nur noch selten.

Weiß ich nicht, ob das so ist. Es ist jedenfalls ehrlicher - wer streng christlich leben will, soll das gerne tun. Es müssen heute aber nicht alle so leben. Wir sind mittlerweile ein relatvi freies Land ohne Religionsdiktatur.

Die Folgen in Deutschland sind sehr negativ und münden in zunehmende Vereinsamung und Abnahme der Kinderrate.

Wir haben bereits viel zu viele Menschen auf diesem Planeten. Abnahme der Kinderrate ist für die Erde sehr positiv. Leider vermehren wir uns aber immer noch viel zu rasant.

Ich kenne viele Christen, die ihr Christentum nicht so heraushängen lassen und ganz normal mit Andersdenkenden umgehen. Solche Menschen wirst du auch kaum bemerken.

Doch, da ich viele Menschen kenne und gesellig bin. Und wiel ich gerne diskutiere. Solche Menschen sind zum Glück in der Mehrheit. Wäre traurig, wenn dem nicht so wäre.

Auffallen tun natürlich die, die lautstark und aggressiv sind. Aber das ist allein deine Wahrnehmung. Du solltest nicht annehmen, dass die in der Mehrheit sind.

Mache ich auch nicht. Ich weiß, dass es eine Minderheit ist. Sie haben aber mit den größten Einfluss und erzeugen eben das Leid, das mit Religionen verknüpft ist. Und bei Ihnen habe ich ganz konkret die Sorge, dass sie aus ihrem Fanatismus Hass entstehen lassen. Sieht man hier ja ganz gut an einem sehr viel schreibenden, pßolternden Fanatiker.

Tyrion hat geschrieben: Ich habe meinen Partnerinnen nichts damit angetan. Das wäre so, wenn ich die Partnerin dazu überreden müsste, "mich das machen zu lassen", es aber insgeheim nicht will und deshalb leidet. Dem ist aber nicht so.
Du solltest in Betracht ziehen, dass dein Hang, dich selber zu deinem Vorteil zu betrügen, stark ausgeprägt ist.

Und du solltest in Betracht ziehen, dass du nicht im Besitz der allgemeingültigen Wahrheit bist ;)

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#177 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 4. Jan 2017, 02:23

Tyrion hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Ich kenne und kannte keine christlichen Eltern, die mit einer Rute oder Gerte ihre Kinder "züchtig(t)en". Und ich bin schon eine ganze Weile auf der Welt und unter Christen.
Ah, jetzt klingt das ganz anders. Offenbar verstehe ich oft nicht, was du ausdrücken willst. Du schreibst, dass Gott die Kinder in die Familien schickt und man sich nicht einmischen dürfe, dann kritisierst du selbst (weiter unten) die Situationen, denen doch einige Kinder ausgesetzt sind (z. B. in zerrütteten Familien). Eigentlich würde ich jetzt fragen "Wass denn nun?", aber ich verstehe das so, dass du "sehr fromm" schreiben willst und dann manches missverständlich ausdrückst.
Du interpretierst einige meiner Sätze nicht in meinem Sinne, und dann wunderst du dich, dass meine Argumentation scheinbar "widersprüchlich" ist.

Nein, ich will nicht "fromm" schreiben.

Leider beachtet niemand meinen Hinweis auf das AT bzw. das Gesetz des Mose und wie weit Christen diesem zwingend verpflichtet sind oder nicht.

Ansonsten hätten Bibelfreaks mich eigentlich rügen müssen, denn die Rutenverse sind kein Bestandteil des mosaischen Gesetzes... :mrgreen: :angel: -- ... aber sie bauen darauf auf und sind inhaltlich identisch mit Anordnungen aus dem Gesetz des Mose.

Die Kinder des 21. Jahrhunderts sind zwar immer noch Kinder und brauchen Anleitung und Kontrolle. Aber die Situation für die Erwachsenen ist eine ganz andere als im alten Israel oder in der Wüste. Die Kinder von heute sind vielen Einflüssen ausgesetzt, die es damals nicht gab. Die Autorität der Erwachsenen/ Eltern wurde nicht so untergraben wie es heute oftmals der Fall ist. Von daher denke ich, die "Rute" in Form von körperlicher Züchtigung wird in der breiten Masse des Gottesvolkes gar nicht mal so oft im Einsatz gewesen sein.

Salomo war der Sohn Davids und hatte eine schlimme Kindheit gehabt. Sein Vater hatte mehrere Frauen und einige Lieblingssöhne, an welchen er mit einer Affenliebe hing und denen er offenbar nicht immer oder gar nicht die notwendigen Grenzen setzte. Lies mal selbst, wie das in der Familie David zuging...z.B. ab 2. Sam. 13... Rivalität, Mord und Totschlag, Pappis Liebling Abschalom schlief mit den Nebenfrauen seines Vaters (!)-- ... und inszenierte einen Aufstand gegen David in der Absicht, das Königtum an sich zu reißen-- Adonija, vom Pappa ebenfalls mit nachsichtiger Milde verwöhnt anstatt konsequent "gezüchtigt" probierte dann auch, die Entscheidung des Vaters umzuwerfen, als David bereits alt und zittrig geworden war 1. Kön. 1,6... wenn der Plan Adonijas aufgegangen wäre, hätte Salomo in die Röhre gucken und sich den König abschminken können... ja, und da hat er (Salomon) natürlich vollkommen richtig analysiert.
Spr. 23,13

Hätte David seine Jungs besser und strenger erzogen, wären sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht kriminell geworden. Und David hätte nicht um Abschalom weinen müssen.
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#178 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 4. Jan 2017, 02:29

Noch ein Wort zur "Einmischung". Ich rate Eltern tatsächlich, die vielen Fremderzieher abblitzen zu lassen, die sich ungefragt und aggressiv einmischen, aber keinerlei Verantwortung für die Folgen ihres Einflusses übernehmen, und dafür habe ich gute Gründe.

Jemand, der ein Manko bemerkt und wirklich helfen will, übergeht nämlich nicht die Eltern. Er sucht das Gespräch mit ihnen, ohne sie zu demütigen. Er will nicht seinen Ego auf Kosten der Familie befriedigen.

Es geht NICHT gut, wenn Kinder fortwährend widersprüchlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Sie sind noch zu klein, um sich abzugrenzen und sie sind nun ganz bestimmt nicht dazu da, um die Probleme frustrierter Erwachsener zu tragen. Wenn sie in Machtkämpfe der Erwachsenen hineingezogen werden, dann werden innerlich zerrissen.
Wenn Außenstehende so egoistisch sind, Kindern diese Belastung zuzumuten, müssen die Eltern für Erleichterung sorgen. Das ist nicht einfach, wenn es sich um Familienmitglieder handelt.

Zunächst einmal muß also geklärt werden, wer der "Boß" ist. Viele Eltern sind so gehirnvernebelt durch diese ständigen Beschüsse, Angriffe auf ihre Kompetenz und Abwertungen derselben, dass sie sich diese Rolle gar nicht mehr zutrauen, sondern sich in die Rolle eines "Freundes"/ der verständnisvollen "Freundin" drängen lassen... der kostenlosen Haushälterin; des Zahlmeisters ohne Weisungsbefugnis etc.

Wenn ich Eltern dazu ermuntere, mehr Selbstbewußtsein zu entwickeln, sich mehr zuzutrauen und sich mit ihrer Rolle als Mutter oder als Vater zu identifizieren, dann spreche ich ihnen doch keinen Diplomatenstatus zu, von wegen rechtsfreier Raum und niemand dürfe kritisieren. Das hast du falsch verstanden.
Es gibt Richtlinien, an die Eltern sich zu halten haben.

Meiner Meinung nach ist die Grundvoraussetzung für eine akzeptable Kindererziehung die individuelle Bindung an die Aufgabe; intellektuell und emotional. Erziehen durch Be- ziehung. Dafür braucht man Zeit, Geduld und Interesse. Und daran fehlt es oft.
Daran sollte sich etwas ändern.
Dass du niemanden kennst, der seine Kinder züchtigt (und du es auch selbst nicht tust), zeigt ja, dass du das auch nicht richtig findest.
In der heutigen Zeit ist es verpönt und ich bin froh, dass meine Jungs in einem Alter sind, in welchem man mit ihnen reden kann. Der Jüngste ist jetzt zwölf Jahre alt. Früher hatten wir mehr Streß in der Familie.

Vor mehr als fünf Jahren habe ich eine Verwandte vor die Tür gesetzt, da sie über Jahrzehnte hinweg Grenzen übertreten hatte, mit negativen Auswirkungen auf meine Familie. An diesem Tag besuchte sie uns, wobei sie mal wieder einige Stunden später kam als vereinbart... und erging sich in Vorwürfen gegen mich bezüglich einer Entscheidung meinerseits, die eines meiner Kids betraf. Ich war sehr müde, da ich den ganzen Tag Stress gehabt hatte, was sie nicht kümmerte. Trotzdem versuchte ich, ihr den Hergang und meine Vorgehensweise zu erklären, was ich nicht hätte tun müssen, doch sie blieb auf ihre Sichtweise fixiert.

Ergänzung: Eigene Kinder hat sie keine. Single ohne Familienerfahrung. Trotzdem weiß (wußte) sie alles besser und hatte auch keine Skrupel, mich VOR meinen Kindern anzufahren/ herunter zu putzen. Super. Eine allein erziehende Mutter in Gegenwart ihrer Kinder wiederholt anschnauzen/ überfahren... wie BLÖDE oder DÄMONISIERT muss jemand eigentlich sein, die einzige Autorität, die den Kids Halt gibt (und täglich mühsam erkämpft werden musste, mal mehr, mal weniger erfolgreich) anzugreifen und damit die Familienordnung in Frage zu stellen, aufdass bei verunsicherten Kids dann eventuell neue Orientierungsrituale notwendig werden? die sehr kräftezehrend sind... und dann haute sie wieder ab und die Sauerei konnte ich alleine aufräumen... :?

Es tut mir zwar leid, dass ich so drastisch vorgehen musste, aber das, was sie brachte, konnte und wollte ich wirklich nicht mehr verantworten.

Auch deshalb mein Argument: Schmeißt die Leute, die ständig an euch herummeckern und eure Familien kaputt machen, aus eurem Leben raus und übernehmt die volle Verantwortung als Mutter/ Vater. Traut es euch zu!

Seither läuft es VIEL ruhiger bei uns. Friedlicher.

Diese ständige Krittelei fehlt uns nicht. Kommandos, was ich zu tun habe, brauche ich auch keine, ich bin volljährig. :x

Die Kinder spüren es, wenn die Mutter/ der Vater entschlossen(er) agiert. Sie werden ihnen insgesamt mehr Respekt entgegenbringen. Wenn klar ist, wer der "Boß" ist, braucht es keinen Stock, Kochlöffel, Gürtel oder was auch immer.
Mir ist es übrigens in meinem Freundeskreis bekannt. Davon zwei Fälle, bei denen der Bezug zur Bibel sehr deutlich ist (beides "Jungs", jetzt "Männer"). Das nur nebenbei bemerkt.
Ich glaube nicht, dass Kinder durch eine maßvoll und vernünftig eingesetzte "Rute" Schaden davon tragen. Aber körperliche Züchtigung wurde oft mißbraucht und deshalb ist es besser, wenn man auf Alternativen sinnt.

Wenn in der heutigen Zeit Eltern ihre Kinder schlagen, dann ist das ein Signal für Probleme in der Familie, mit denen sie nicht fertig werden. Da läuft etwas nicht richtig.

Wenn Christen unkontrollierten Zorn gegenüber ihren Kindern mit der Bibel begründen, dann liegen sie falsch.

Außerdem sind sie der Obrigkeit verpflichtet. Echte Hilfe gibt es aber in der Regel nicht, wenn Eltern an ihre Grenzen kommen. Die Lebensumstände sind auch oftmals schwierig.
Oder: Unrealistische Eltern verwöhnen ihre Kids, bis diese zu Ekeln geworden sind, und dann wird niemand mehr mit ihnen fertig... dann gibt's Schläge.

Mein Appell an Vater und Mutter: Werde erst einmal selbst erwachsen, bevor du Kinder hast... und informiere dich durch den Konsum guter Erziehungsratgeber... Eltern sein ist ein Beruf, für den man sich qualifizieren sollte... du wirst all deine Kraft brauchen. :)
Diese teilweise unmenschlichen Prügelmethoden waren ein Phänomen ihrer Zeit und sind nicht auf einige Sätze der Bibel zurück zu führen.
Das ist eine These, die ich so nicht glaube. Das mit der Zeit schon, klar - aber die "frühere" Zeit war auch noch viel stärker christlich geprägt.
"Was nicht rot ist, ist rötlich, was nicht blau ist, ist bläulich...(was nicht Christ ist, ist... ) " sagte einmal Wilhelm Busch, der Jugendpastor.
Das war jetzt gemein.

Heute... schwimmen die meisten Christen doch auf der sanften Welle mit Verständnis für die Kinder, mit kindgerechten Einrichtungen, Spielzeug, Gottesdiensten, offenem Dialog und so weiter... und es ist immer noch dieselbe Bibel, die sie lesen und ernst nehmen. Und es ist immer noch derselbe Gott, an den sie glauben.
Sie lesen die alte Bibel, die auch ihre Vorfahren, die Rutenpraktiker gelesen hatten. Aber ihre Schlußfolgerungen sind andere.

Weiter komme ich heute nicht mit der Antwort; es ist sehr spät---
LG
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#179 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Tyrion » Mi 4. Jan 2017, 03:31

Magdalena61 hat geschrieben:Du interpretierst einige meiner Sätze nicht in meinem Sinne, und dann wunderst du dich, dass meine Argumentation scheinbar "widersprüchlich" ist.

Das ist ganz normal - der Empfänger interpretiert die Nachricht - der Sender kann sie anders gemeint haben. Und deshalb ist es sinnvoll, rückzufragen - also zu kommunizieren.

Die Autorität der Erwachsenen/ Eltern wurde nicht so untergraben wie es heute oftmals der Fall ist. Von daher denke ich, die "Rute" in Form von körperlicher Züchtigung wird in der breiten Masse des Gottesvolkes gar nicht mal so oft im Einsatz gewesen sein.

Bezüglich des alten Israel hat man da wenig Quellen. Wenn du aber die letzten Jahrhunderte ansiehst, wurde sehr viel und ausgiebig geprügelt.

Salomo war der Sohn Davids und hatte eine schlimme Kindheit gehabt.

Klar, als Sohn eines Massenmörders.

Hätte David seine Jungs besser und strenger erzogen, wären sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht kriminell geworden. Und David hätte nicht um Abschalom weinen müssen.

Wäre David kein Massenmörder und Schwerverbrecher gewesen, wäre er vielleicht in der Lage gewesen, auch in seiner eigenen Familie gütig und geecht(!) zu sein. Ob es an mangelnder Härte bei David (!?) lag, wage ich zu bezweifeln.

Noch ein Wort zur "Einmischung". Ich rate Eltern tatsächlich, die vielen Fremderzieher abblitzen zu lassen, die sich ungefragt und aggressiv einmischen, aber keinerlei Verantwortung für die Folgen ihres Einflusses übernehmen, und dafür habe ich gute Gründe.

Das mag ja alles sein - nur geht es nicht um ungefragte Ratschläge, sondern um Kindesmisshandlung. Jetzt frage ich dich direkt: wenn ein Kind wirklich misshandetl wird, soll man tatenlos zusehen, weil man sich nicht einzumischen hat? Ich denke doch: nein! Alles, was du beschreibst, dreht sich doch um andere Aspekte.

Wenn ich Eltern dazu ermuntere, mehr Selbstbewußtsein zu entwickeln, sich mehr zuzutrauen und sich mit ihrer Rolle als Mutter oder als Vater zu identifizieren, dann spreche ich ihnen doch keinen Diplomatenstatus zu, von wegen rechtsfreier Raum und niemand dürfe kritisieren. Das hast du falsch verstanden.

Das klingt so auch ganz anders. Ich kenne nunmal die Sprüche, dass man sich nicht einzumischen hat, egal, was zuhause passiert. Es wird zu wenig eingemischt - wieviele Eltern können ihre Kinder auch missbrauchen, weil zu viele wegsehen und Einmischung anstrengend ist? Soll man wirklich wegsehen? Auch bei massiven Fällen? Wie gesagt: ich sage nein und ich gehe davon aus, dass du da auch einschreiten würdest.

Dass du niemanden kennst, der seine Kinder züchtigt (und du es auch selbst nicht tust), zeigt ja, dass du das auch nicht richtig findest.

In der heutigen Zeit ist es verpönt und ich bin froh, dass meine Jungs in einem Alter sind, in welchem man mit ihnen reden kann. Der Jüngste ist jetzt zwölf Jahre alt. Früher hatten wir mehr Streß in der Familie.

Nett um den heißen Brei geredet... Du sagst, es sei verpöhnt, sagst aber nicht, ob du es richtig oder falsch findest. Naja, später schreibst du's ja offen...

Ich glaube nicht, dass Kinder durch eine maßvoll und vernünftig eingesetzte "Rute" Schaden davon tragen. Aber körperliche Züchtigung wurde oft mißbraucht und deshalb ist es besser, wenn man auf Alternativen sinnt.

Man kann Kinder nicht verallgemeinern. Es gibt sicherlich Kinder, die es aushalten, mit der Rute geprügelt zu werden. Andere zerbrechen innerlich. Jeder Mensch ist anders. Überhaupt ein Kind mit einer Gerte, einem Stock oder ähnlichem zu schlagen, finde ich abscheulich. Vielleicht bin ich dir da zu weich - mir fehlt vermutlich die christliche Härte. Ich weiß nicht, wie man eine Gerte, eine Rute in diesem Zusammenhang vernünftig einsetzen kann.

Die Kinder spüren es, wenn die Mutter/ der Vater entschlossen(er) agiert. Sie werden ihnen insgesamt mehr Respekt entgegenbringen. Wenn klar ist, wer der "Boß" ist, braucht es keinen Stock, Kochlöffel, Gürtel oder was auch immer.

Eben und ganz genau. Wenn ich das schreibe, ergibt das Widerspruch - jetzt schreibst du es selbst. Es hat einfach etwas mit Respekt und Menschenwürde zu tun. Man kann konsequent sein, auch autoritär, ohne dafür grobe Gewalt zu benötigen. Dass die Bibel letztere aber empfiehlt, ist eben kein Glanzlicht dieses Buches. Und dass in kirchlichen Heimen entpsrechend geprügelt wurde, mag zwar Bibelfans weh tun, ist aber leider Fakt. Und wenn ich dann sehe, dass es immer noch Christen gibt, die gegen diese Form von Gewalt gegen Kinder prinzipiell nichts haben oder der Spruch käme "eine Tracht Prügel hat noch niemandem geschadet", dann frage ich mich, warum Christsein und Menschenwürde als Wert zu akzeptieren sich für manche ausschließt.

Wenn in der heutigen Zeit Eltern ihre Kinder schlagen, dann ist das ein Signal für Probleme in der Familie, mit denen sie nicht fertig werden. Da läuft etwas nicht richtig.

Stimmt. Oft ist es Überforderung. Manchmal ist der Auslöser, dass die Eltern selber als Kinder geschlagen wurden und dieses Mittel daher selber einsetzen (das gibt es). Manchmal ist es purer Sadismus, aber das sind dann Härtefälle und die haben nichts mit der Bibel zu tun - höchstens indirekt, da sich ein Sadist, der Gläubig ist, dadurch bestärkt fühlen kann, das Richtige zu tun.

Wenn Christen unkontrollierten Zorn gegenüber ihren Kindern mit der Bibel begründen, dann liegen sie falsch.

Und wenn sie kontrollierten Zorn mit der Bibel begründen?

Heute... schwimmen die meisten Christen doch auf der sanften Welle mit Verständnis für die Kinder, mit kindgerechten Einrichtungen, Spielzeug, Gottesdiensten, offenem Dialog und so weiter... und es ist immer noch dieselbe Bibel, die sie lesen und ernst nehmen. Und es ist immer noch derselbe Gott, an den sie glauben.
Sie lesen die alte Bibel, die auch ihre Vorfahren, die Rutenpraktiker gelesen hatten. Aber ihre Schlußfolgerungen sind andere.

Ja, weil die Gesellschaft säkular wurde. Den Christen wurde die Legitimierung, Verbrechen zu begehen, genommen. Man verbrennt keine Hexen mehr und man foltert nicht mehr. Man verbrennt auch keine Ketzer mehr. Nein, man tötet nicht mehr (nur in Kriegen, oder wenn in den USA gegen Abtreibungsärzte mobil gemacht wird, oder...) - nein, der normal Christ ist heute friedlich. Und ich sage eben, er ist trotz Bibel friedlich, nicht wegen der Bibel. Ich kann mich da aber auch irren. Die Gesellschaft hat Religion und Staat getrennt, was viel Blut, viele Menschenleben forderte. Die Folge: die Gesellschaft wurde menschlicher, gütiger. Keine Rachejustiz (wie in den "christlichen" USA), sondern Rehabilitation, eine zweite Chance. Dafür Menschenrechte und Menschenwürde, Werte, die sich mit Religion leider oft beißen.
Verständnis für Kinder - auch das kommt durch ein Verständnis von Friedfertigkeit und Mitgefühl, das doch gegen das Christentum durchgesetzt werden musste. Dass da das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde (antiautoritäre Erziehung als Schlagwort), findest du ja schließlich auch. Aber frag sich mal, warum man Kinder mittlerweile als gleichwertige Menschen ansieht. Warum es strafbar wurde, Kinder zu züchtigen? Das wurde doch nicht durch "christsoziale Romantik" durchgesetzt.

Das Christentum wurde gezähmt, es wurde großteils entmachtet. In den eigenen Heimen konnte man aber weiter machen wie bisher. Auch in Klöstern kann man absolutistischen Geist spüren.

Ich bin halt mehr für Demokratie, Menschenrechte und Menschenwürde. Zum Glück haben die meisten Christen bei uns damit kein Problem. Sobald man aber versucht, bibeltreu zu werden, wird es problematisch. Genauso wie die Scharia und unser Grundgesetz sich in manchen Punkten beißen, ist es auch mit vielen Aussagen der Bibel.

Christen sollten Toleranz und Nächstenliebe ausstrahlen. Ich erlebe eher, dass sie darüber reden und schreiben, den Heiligen Geist immer wieder einbeziehen, aber recht schnell intolerant wirken und Nächstenliebe sich dann nur sehr auf die allernächsten beschränkt. Mir fehlt aber auch die rosarote Brille, zugegeben. Und ich beziehe mich auch nicht "auf den Christen allgemein", denn den gibt es nicht. Ich beziehe mich auf Christen, die kein Problem damit haben, wenn eine Heilige Schrift einen so offensichtlichen Mist schreibt wie "Völker müssen ausgerottet werden - Buch Josua... oder eben die Rutenverse, die man sich extrem schönreden muss und Rute dann extrem allgemein interpretieren müsste. Vor solchen Christen habe ich Angst - und ich kenne durchaus die Früchte, die solche "Christen" bewirken. Sie wollen Gutes, doch erzeugen Leid. Und nochmal nein: es sind nur wenige, Extremisten eben.

Helmuth
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#180 Re: Kindesmisshandlung dank der Bibel?

Beitrag von Helmuth » Mi 4. Jan 2017, 10:00

Tyrion hat geschrieben: Wäre David kein Massenmörder und Schwerverbrecher gewesen, wäre er vielleicht in der Lage gewesen, auch in seiner eigenen Familie gütig und geecht(!) zu sein.
Du meinst ein verständiges Herz für Kinder zu haben, gleichzeitig verurteilst du einen biblischen Zeugen für Gott als Massenmörder. Wie lässt sich eine solche Menschenverachtung mit Kinderliebe bitte vereinbaren?

Menschenverachtung ist übrigens ein Term aus dem Sprachjargon deiner Welt. Ich bezeichne es eher als anmaßend und überheblich, den Richter spielen zu wollen, obwohl du m.E. hier selbst die Gesinnung eines Mörders an den Tag legst.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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