Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

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Savonlinna
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#171 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Savonlinna » Di 15. Mär 2016, 12:26

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du verallgemeinerst
Dann gibt Du doch mal eine konkrete Antwort.
Ich sagte, dass die Verallgemeinerungen Deiner Weltsicht unzulässig seien.
Auch wenn ich konkrete Antworten zur Verfügung hätte, blieben Deine Aussagen unzulässige Verallgemeinerungen.

Wenn Du an mich Fragen hast, dann kann ich nur auf meiner Basis antworten.
Du erwartest aber eine Antwort auf Deiner Basis.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du willst weiterhin "geistig" benutzen, nur, um unklar sein zu dürfen.
Wir können das Wort auch ganz weglassen und über Würste sprechen.
Sehr gute Antwort. Was beweist, was ich schrieb:
Ausweichen ist für Dich existentiell.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Warum sollte der Mensch eingetütet werden?
Jegliche Perspektive ist ein Versuch - damit wird man nicht eingetütet. - Aus meiner Sicht kann nicht die Alternative sein, vollkommen ungreifbar zu bleiben.
Du kannst nicht bestimmen, wie ich zu sein habe.
Der Mensch ist ungreifbar, und Du musst Dich nicht wundern, wenn ich dieses Ungreifbare als Ungreifbares thematisiere.
Ich kann damit mein Leben führen, und das sollte auch Dir genügen.

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sven23
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#172 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von sven23 » Di 15. Mär 2016, 12:28

closs hat geschrieben: Es ist in der Praxis eher ein sprachfreies, aber inhalts-deutliches Hin und Her zwischen Gott und Mensch. - Dies kann man willkürlich bezeichnen als:
a) Dialog zwischen Gott und Mensch (das würden Christen sagen), oder
b) Selbstgespräch.
.
Man könnte es auch virtuelle Interaktion auf neuronaler Ebene bezeichnen, die sich im Gehirn eines Invividuums abspielt. Ein Rollenspiel mit nur einem Darsteller, dem Gläubigen selbst.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#173 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von closs » Di 15. Mär 2016, 12:36

sven23 hat geschrieben:Das stimmt nicht und das weißt du auch.
Ich weiss, was Du meinst: Du definierst "evident" naturwissenschaftlich und nicht onotologisch.

sven23 hat geschrieben:Du siehst sich drehende Kreise, die sich in Wirklichkeit gar nicht drehen. Hier spielt uns unser Gehirn eine Täuschung vor. Genau dasselbe passiert bei manchen mit Gottesvorstellungen und der angeblichen Kommunikation mit ihm.
Das KANN tatsächlich AUCH sein. - Es gibt Menschen, die sich aus psychologischen Problemen ein spirituelles Scheinbild vorgaukeln.

sven23 hat geschrieben:Man könnte es auch virtuelle Interaktion auf neuronaler Ebene bezeichnen, die sich im Gehirn eines Invividuums abspielt. Ein Rollenspiel mit nur einem Darsteller, dem Gläubigen selbst.
KANN sein. - Die Natur ist stark genug, um einen Streiche zu spielen. - Aber es ist nicht das, wovon ich spreche.

closs
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#174 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von closs » Di 15. Mär 2016, 12:39

Savonlinna hat geschrieben:Du erwartest aber eine Antwort auf Deiner Basis.
Ich versuche, Einzelantworten systematisch einzuordnen - das ist korrekt.

Savonlinna hat geschrieben:Ausweichen ist für Dich existentiell.
Es ist eher ein Umgang mit Deinem Ausweichen auf so ziemlich jede greifbare Aussage.

Savonlinna hat geschrieben:Der Mensch ist ungreifbar, und Du musst Dich nicht wundern, wenn ich dieses Ungreifbare als Ungreifbares thematisiere.
Als Ganzes stimmt das ja auch - aber man wird doch Strukturen finden können, die diesem Ungreifbaren im Individuum zugrunde liegen - wenn man will. - Soll man es gar nicht wollen?

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sven23
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#175 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von sven23 » Di 15. Mär 2016, 12:42

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du siehst sich drehende Kreise, die sich in Wirklichkeit gar nicht drehen. Hier spielt uns unser Gehirn eine Täuschung vor. Genau dasselbe passiert bei manchen mit Gottesvorstellungen und der angeblichen Kommunikation mit ihm.
Das KANN tatsächlich AUCH sein. - Es gibt Menschen, die sich aus psychologischen Problemen ein spirituelles Scheinbild vorgaukeln.
Finde ich schon mal gut, dass du wenigstens diese Möglichkeit in Betracht ziehst. :thumbup:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Man könnte es auch virtuelle Interaktion auf neuronaler Ebene bezeichnen, die sich im Gehirn eines Invividuums abspielt. Ein Rollenspiel mit nur einem Darsteller, dem Gläubigen selbst.
KANN sein. - Die Natur ist stark genug, um einen Streiche zu spielen. - Aber es ist nicht das, wovon ich spreche.
Aber wie willst du das unterscheiden? Es gibt kein objektives Instrumentarium dafür. Jeder Gläubige glaubt sich hier im Recht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Novas
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#176 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Di 15. Mär 2016, 12:43

Salome23 hat geschrieben:Selbstgespräche ! Man glaubt jedoch, es hätte Gott mit einem gesprochen ;)

Die Bhagavad Gita bezeichnet Gott auch als das höchste Selbst (paramātman) im Unterschied zum individuellen Selbst (jÄ«vātman). Das deutsche Wort „Atem“ kommt von „Atman“ (was so viel wie Seele bedeutet). Dem liegt wohl die Vorstellung zugrunde, dass wir durchatmet werden von dem einen Lebensatem Gottes, der alles bewirkt. Die Bibel schreibt, dass dem Menschen der „Odem des Lebens“ eingehaucht wurde (1. Mo 2,7). und der Mystiker Kabir sagte: „Gott ist der Atem allen Atems“.
Demnach ist mit „Gott“ die Quelle aller Lebendigkeit gemeint, die alles und jeden durchwirkt, durchatmet, ermöglicht und erhält. So kann man auch sagen, dass das ganze Universum ein einziges großes „Selbstgespräch“ Gottes ist. Im Hinduismus spricht man von „LÄ«lā“, dem göttlichen Spiel. Das wäre allerdings ziemlich öde, wenn es nicht auch individuelle geistbegabte Seelen geben würde, die dabei mitspielen würden. Die Frage scheint dann eher zu sein: bin ich ein guter Mitspieler? :)

Lila bezeichnet das göttliche Spiel, in dem die Gottheit die Schöpfung als Spiel ansieht und dadurch radikale Freiheit und Spontaneität zeigt[...]In der hinduistischen Religion gibt es Meditationsformen, in denen der Meditierende sich andauernd auf das göttliche Spiel konzentriert, um nicht nur Lila zu erfassen, sondern auch, um Teil der Gefolgschaft der Gottheit zu werden. Lila wird im religiösen Sinne auch als gemeinsames Spiel der Gottheit und der Menschen betrachtet, in der sich die göttliche Glückseligkeit und Gnade zeigt, für einen Moment oder bis in die Ewigkeit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lila_%28Hinduismus%29

Passend dazu diese Worte von Shakespeare:

„We are such stuff as dreams are made on“ oder: „Die ganze Welt ist Bühne // Und alle Fraun und Männer bloße Spieler.“ - die Upanishaden sprechen häufig von Gott als dem höchsten Selbst, so in der Svetasvatara Upanishad, VI.11:

„Die eine Gottheit verbirgt sich in jedem Lebewesen, dennoch durchdringt Er alles und ist das innerste Wesen in Allem. Er vollbringt jede Arbeit und hat seinen Wohnsitz in Allem. Er ist das Zeugnis ablegende Bewusstsein, formlos und unsterblich.“


Die Aitareya Upanishad beginnt mit dem Vers 1.1.1. wo es heißt:

„Zu Anfang war diese Welt allein Atman; es war nichts andres da, die Augen aufzuschlagen. Er erwog: „Ich will Welten schaffen!“


***

So gesehen ist für Gott alles ein Selbst-Gespräch, eine Selbst-Mitteilung, da hast Du genau das passende Wort gewählt.
Zuletzt geändert von Novas am Di 15. Mär 2016, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.

ThomasM
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#177 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von ThomasM » Di 15. Mär 2016, 12:53

sven23 hat geschrieben: Wieso? Es sind doch schon Milliarden von Menschen gestorben und das Univesum existiert immer noch. :roll:
Das bildest du dir ein. Du existierst nur, weil ich noch lebe.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Savonlinna
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#178 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Savonlinna » Di 15. Mär 2016, 12:55

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du erwartest aber eine Antwort auf Deiner Basis.
Ich versuche, Einzelantworten systematisch einzuordnen - das ist korrekt.

Savonlinna hat geschrieben:Ausweichen ist für Dich existentiell.
Es ist eher ein Umgang mit Deinem Ausweichen auf so ziemlich jede greifbare Aussage.

Savonlinna hat geschrieben:Der Mensch ist ungreifbar, und Du musst Dich nicht wundern, wenn ich dieses Ungreifbare als Ungreifbares thematisiere.
Als Ganzes stimmt das ja auch - aber man wird doch Strukturen finden können, die diesem Ungreifbaren im Individuum zugrunde liegen - wenn man will. - Soll man es gar nicht wollen?
Ich verstehe nicht ein Wort, es wirkt wie ein Selbstgespräch, aber Du hast bestimmt wie immer Recht.

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Savonlinna
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#179 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Savonlinna » Di 15. Mär 2016, 12:57

ThomasM hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wieso? Es sind doch schon Milliarden von Menschen gestorben und das Univesum existiert immer noch. :roll:
Das bildest du dir ein. Du existierst nur, weil ich noch lebe.
Das stimmt.
Alles ist so verkettet, dass nichts herausgenommen werden kann, ohne dass alles zusammenbrechen würde.

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Zeus
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#180 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Zeus » Di 15. Mär 2016, 12:59

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Spirituelle Menschen sind für Dich also wirklich geisteskrank?
Das habe ich nicht gesagt. Es geht um Menschen, die meinen, Stimmen (von Gott) zu hören. Da könnte ein psychopathologischer Befund vorliegen. Genaues kann aber nur ein Facharzt diagnostizieren.
Es sind ja auch Leute in religiösen Foren unterwegs, die offen zugeben, dass sie unter Schizophrenie leiden.
Du bewegst Dich auf gefährlichem Weg, sven.

Du hast schon mehrmals davon gesprochen, dass Religionen auf psychisch Kranken beruhen könnten.
Diese Krankheit ist, wie ich an anderer Stelle schon dargelegt hatte, als Religiotie bekannt.
"Dabei handelt es sich um eine Form geistiger Behinderung hervorgerufen durch
Glaubensindoktrination, vornehmlich im Kindesalter verursacht. Sie führt schnell zu unterdurchschnittlich kognitiven Leistungen und Einschränkungen des affektiven Verhaltens in Glaubensfragen. Im Unterschied zu pathologischen Formen der Intelligenzminderung bedingt Religiotie nicht immer einen generell reduzierten Intelligenzquotienten. So wie es beim autistischen Syndrom eine „Inselbegabung" gibt, so gibt es auch eine „Inselverarmung". Religiotie sollte deshalb vornehmlich als „partielle Entwicklungsstörung" verstanden werden - ein Begriff, den der Psychologe Franz Buggle vor einigen Jahren vorgeschlagen hat."

Quelle
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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