Alles Teufelszeug? II

closs
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#1661 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Sa 30. Apr 2016, 17:51

sven23 hat geschrieben:Und jetzt verlangst du von der Wissenschaft, sie solle etwas nicht falsifiziebares untersuchen.
Sie soll den Grund, warum die Bibel geschrieben wurde, zumindest zur Kenntnis nehmen.

Man kann die Bibel untersuchen unter der Prämisse, dass es Gott NICHT gibt - da geht wirklich. - Aber man kann sich bei diesen Voraussetzungen doch nicht als kompetente Ausleger der Bibel darstellen. - ODer noch eines draufsetzen, indem man meint, diese Art der Auslegung sei der Königsweg.

sven23 hat geschrieben:Thaddäus hat dir doch x-mal das Wesen von Zirkelschlüssen erklärt.
Das war nett, wäre aber nicht nötig gewesen, weil es hier eben NICHT darum geht, Gott nachzuweisen. - Wir haben hier eine grandiose Thema-Verfehlung.

sven23 hat geschrieben:Und woher hast du deine Weisheiten, wenn nicht aus der Bibel?
Ist jetzt Pauli Aussage ernst zu nehmen oder nicht? - Was springst Du schon wieder hin und her?

sven23 hat geschrieben:Das wird einfach behauptet
Man kann das heute sogar beweisen - man muss bei der Taufe nur ein Photo machen.

sven23 hat geschrieben:Um was geht es denn???????
Es geht darum, dass dieselben Quellen zu unteschiedlichen Interpretationen führen/führen können, ob die Setzung lautet:
1) Jesus ist irgendein Mensch.
2) Jesus ist Messias/Gott/etc.

Wenn die HKM nur die Setzung 1 beachtet, kann sie nicht ergebnisoffen arbeiten, weil auch die Setzung 2 historisch wahr sein könnte. - Dies hat nichts mit "Zirkelschluss" zu tun, sondern ist eine ganz normaler inner-wissenschaftliche Feststelllung (uns hätte man den Arsch versohlt, wenn wir bei unseren wissenschaftlichen Arbeiten nach Lust und Laune Perspektiven einfach weggelassen hätten).

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sven23
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#1662 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Sa 30. Apr 2016, 19:44

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und jetzt verlangst du von der Wissenschaft, sie solle etwas nicht falsifiziebares untersuchen.
Sie soll den Grund, warum die Bibel geschrieben wurde, zumindest zur Kenntnis nehmen.
Das tut sie, und zwar sehr gründlich. Ich hoffe, du hast dir inzwishen Theissen/Merz besorgt, dann kannst du es selbst nachvollziehen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Thaddäus hat dir doch x-mal das Wesen von Zirkelschlüssen erklärt.
Das war nett, wäre aber nicht nötig gewesen, weil es hier eben NICHT darum geht, Gott nachzuweisen. - Wir haben hier eine grandiose Thema-Verfehlung.
Dann frage ich mich, warum du dauernd von der Wissenschaft forderst, sie solle Gott vorrausetzen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und woher hast du deine Weisheiten, wenn nicht aus der Bibel?
Ist jetzt Pauli Aussage ernst zu nehmen oder nicht? - Was springst Du schon wieder hin und her?
Paulus ist nicht Jesus. Paulus kocht sein eigenes Süppchen als jemand, der Jesus überhaupt nicht kannte und auch ein merkwürdiges Desinteresse am historischen Jesus zeigt. Es gibt keine belegte Aussage von Jesus zur Beschneidung. Vielleicht deshalb, weil sie für ihn als Jude einfach dazugehörte und er überhaupt nicht auf die Idee kam, sie infrage zu stellen.

"Dagegen kann man aus der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen noch ersehen, dass die allererste
Urgemeinde sich noch an Jesu Weisung gehalten hat, sich von Nichtjuden fernhielt und Gesetze wie
die Beschneidung noch befolgte. Jesus aber war kein Ökumeniker, sondern ein religiöser Partikularist
und Nationalist. Die Ausweitung des Christentums über den engen jüdischen Bereich hinaus war ein
Werk vor allem von Paulus, der damit sein eigenes und anderes Evangelium schafft und seinem Herrn
hier wie in so vielen anderen Punkten nicht gefolgt ist."

Kubitza, Der Dogmenwahn

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das wird einfach behauptet
Man kann das heute sogar beweisen - man muss bei der Taufe nur ein Photo machen.
Das läßt sich heutzutage leicht photoshoppen. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Um was geht es denn???????
Es geht darum, dass dieselben Quellen zu unteschiedlichen Interpretationen führen/führen können, ob die Setzung lautet:
1) Jesus ist irgendein Mensch.
2) Jesus ist Messias/Gott/etc.
Nun vergiß mal deine Setzungen. Geh mal davon aus, dass die forschenden Theologen keine Ratschläge brauchen, wie sie ihren Job zu machen haben.
Lies Theißen/Merz und dir geht ein Licht auf. :idea:
Zuletzt geändert von sven23 am Sa 30. Apr 2016, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
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JackSparrow
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#1663 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von JackSparrow » Sa 30. Apr 2016, 20:35

closs hat geschrieben:Sie soll den Grund, warum die Bibel geschrieben wurde, zumindest zur Kenntnis nehmen.
Den kennst weder du noch sonstige Gläubige. Und alle Autoren, die es eventuell hätten wissen können, haben bedauerlicherweise inzwischen das Zeitliche gesegnet.

Man kann die Bibel untersuchen unter der Prämisse, dass es Gott NICHT gibt - da geht wirklich. - Aber man kann sich bei diesen Voraussetzungen doch nicht als kompetente Ausleger der Bibel darstellen.
Man kann auch das Märchen von Rotkäppchen unter der Prämisse untersuchen, dass es Rotkäppchen nicht gibt, und sich trotzdem als kompetenter Ausleger der Brüder Grimm darstellen.

Es geht darum, dass dieselben Quellen zu unteschiedlichen Interpretationen führen/führen können, ob die Setzung lautet:
1) Jesus ist irgendein Mensch.
2) Jesus ist Messias/Gott/etc.
3) Jesus ist eine fiktive Romanfigur.

Wenn man die Dramen von Sophokles für erfunden hält, weil es für die Existenz König Kreons keinerlei Belege gibt, dann sollte man bei Jesus konsequenterweise den gleichen Maßstab anlegen.

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#1664 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Sa 30. Apr 2016, 20:57

sven23 hat geschrieben:Das tut sie, und zwar sehr gründlich.
Das glaube ich Dir - wahrscheinlich ist die tatsächliche Arbeit der HKM weit differenzierter, als es hier dargestellt wird.

sven23 hat geschrieben:Dann frage ich mich, warum du dauernd von der Wissenschaft forderst, sie solle Gott vorrausetzen.
Sie soll die Texte auch unter dem Aspekt interpretieren, dass es Gott geben könnte. - Das hat nichts mit "Glaubensentscheid" zu tun.

Nochmals: Es geht hier nicht darum, Gott nachzuweisen. - Die Tatsache, dass Ihr diesen Gedanken ständig rein-trommelt, macht es nicht zu meinem Gedanken.

sven23 hat geschrieben:Es gibt keine belegte Aussage von Jesus zur Beschneidung.
Habe ich nicht im Kopf - ich weiss aber, dass irgendwo sinngemäß steht, dass mit Jesus die Beschneidung nicht mehr nötig ist. - Übrigens: Wenn man das NT geistig verstanden hat, MUSS das nirgends stehen, weil es klar ist. - Aber ich glaube wirklich, dass es irgendwo im NT thematisiert ist.

sven23 hat geschrieben:Paulus kocht sein eigenes Süppchen
Das eine Mal, wenn er sich in der Frage der Parusie zu irren scheint, nimmst Du ihn ernst - jetzt aber lieber nicht. - Was soll das?

sven23 hat geschrieben:Geh mal davon aus, dass die forschenden Theologen keine Ratschläge brauchen, wie sie ihren Job zu machen haben.
Es kann tatsächlich sein, dass hier etwas derart verhakt ist, dass man tatsächlich so etwas nicht bemerkt. - Ich habe oft genug in meinen "System-Jobs" in der Wirtschaft gemerkt, dass man sich nur in der Gruppe lange genug etwas einreden muss, damit man es am Ende selber glaubt.

Dass dies ganz offensichtlich ein großes Thema ist, habe ich neulich beim Durchschmökern von aktuellen wissenschaftlichen Theologietexten bei einer befreundeten Theologin gelesen - da scheint momentan wirklich einiges an den Unis los zu sein. - Wissenschaftsschule gegen Wissenschaftsschule.

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#1665 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Sa 30. Apr 2016, 21:09

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das tut sie, und zwar sehr gründlich.
Das glaube ich Dir - wahrscheinlich ist die tatsächliche Arbeit der HKM weit differenzierter, als es hier dargestellt wird.
Man kann hier ja nicht alles ausbreiten. Lies einfach mal Theißen/Merz. Das hilft dir weiter.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann frage ich mich, warum du dauernd von der Wissenschaft forderst, sie solle Gott vorrausetzen.
Sie soll die Texte auch unter dem Aspekt interpretieren, dass es Gott geben könnte. - Das hat nichts mit "Glaubensentscheid" zu tun.

Nochmals: Es geht hier nicht darum, Gott nachzuweisen. - Die Tatsache, dass Ihr diesen Gedanken ständig rein-trommelt, macht es nicht zu meinem Gedanken.
Also die Forschung soll Jesus als Sohn Gottes voraussetzen und dann kommen schon die Ergebnisse raus, die auch einen closs zufrieden stellen. Ist das deine Vorstellung von wissenschaftlichem Arbeiten?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es gibt keine belegte Aussage von Jesus zur Beschneidung.
Habe ich nicht im Kopf - ich weiss aber, dass irgendwo sinngemäß steht, dass mit Jesus die Beschneidung nicht mehr nötig ist. - Übrigens: Wenn man das NT geistig verstanden hat, MUSS das nirgends stehen, weil es klar ist. - Aber ich glaube wirklich, dass es irgendwo im NT thematisiert ist.
Habe ich doch geschrieben: es ist von Paulus. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Paulus kocht sein eigenes Süppchen
Das eine Mal, wenn er sich in der Frage der Parusie zu irren scheint, nimmst Du ihn ernst - jetzt aber lieber nicht. - Was soll das?
Er scheint sich nicht zu irren, sondern er irrte sich, genau so wie Jesus selbst. Zur Beschneidung äußert sich Paulus, Jesus aber nicht.
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#1666 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Sa 30. Apr 2016, 21:36

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und jetzt verlangst du von der Wissenschaft, sie solle etwas nicht falsifiziebares untersuchen.
Sie soll den Grund, warum die Bibel geschrieben wurde, zumindest zur Kenntnis nehmen.
Blödsinn. Über diese Kenntnisse verfügen die Herren Theologieprofessoren noch und nöcher. Sie sind die absoluten Experten.

closs hat geschrieben:Man kann die Bibel untersuchen unter der Prämisse, dass es Gott NICHT gibt - da geht wirklich. - Aber man kann sich bei diesen Voraussetzungen doch nicht als kompetente Ausleger der Bibel darstellen. - ODer noch eines draufsetzen, indem man meint, diese Art der Auslegung sei der Königsweg.
Pech gehabt. Die Kompetenz für die Auslegung biblischer Schriften liegt ausschließlich bei den wissenschaftlich arbeitenden Exegeten.

Die Dogmatiker kochen hingegen ihr eigenes, spezielles Süppchen - nämlich ihr Glaubenssüppchen, und zwar fernab jeglicher Wissenschaftlichkeit. Sie vermitteln und erklären an den theologischen Fakultäten lediglich von der Amtskirche verbindlich vor-
geschriebene ewig gültige, unhinterfragbare Glaubenswahrheiten.

Kurz: Sie haben nichts zu vermelden. Hinterfragen sie kritisch, fliegen sie raus. Da kennt die "Mutter Kirche" keine Gnade. Bei
Kindesmissbrauch ist sie sehr viel gnädiger. Halleluja! ;)

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#1667 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von SilverBullet » Sa 30. Apr 2016, 21:59

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann frage ich mich, warum du dauernd von der Wissenschaft forderst, sie solle Gott vorrausetzen.
Sie soll die Texte auch unter dem Aspekt interpretieren, dass es Gott geben könnte. - Das hat nichts mit "Glaubensentscheid" zu tun.
Eine Frage wie eine Antwort zu behandeln, beruht auf ist nichts anderem als auf „Glaubensentscheid“ – was soll es sonst sein?

Wissenschaft gibt es nur aus einem Grund: es soll kein So-Tun-Als-Ob-Theater sein.

Dein Wunsch würde diesen Grund „ein wenig“ verändern.

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#1668 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Sa 30. Apr 2016, 22:02

sven23 hat geschrieben:Ist das deine Vorstellung von wissenschaftlichem Arbeiten?
Du trommelst schon wieder dasselbe rein, um das es nie gegangen ist. :thumbdown:

Münek hat geschrieben:Die Kompetenz für die Auslegung biblischer Schriften liegt ausschließlich bei den wissenschaftlich arbeitenden Exegeten.
... die aus methodischen Gründen SO auslegen müssen, als gäbe es Gott nicht. - Immer wieder: Geil.

Die HKM ist wirklich wichtig, aber sicherlich kein substantieller Ausleger der Bibel - HKM ist eine technische und keine geistige Disziplin.

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#1669 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Sa 30. Apr 2016, 22:06

SilverBullet hat geschrieben:Eine Frage wie eine Antwort zu behandeln, beruht auf ist nichts anderem als auf „Glaubensentscheid“ – was soll es sonst sein?
Deshalb sollte es doch anders sein - und das kann man erreichen, wenn man unter BEIDEN Setzungen - also einmal so, einmal so - interpretiert:
* Was steht hier inhaltlich, wenn a)
* Was steht an der selben Stelle, wenn b)

Damit könnte man beide Setzungen sozusagen neutralisieren. - Welchen Nutzen siehst Du darin, wenn EINE Setzung vorgezogen und die andere ignoriert wird? - Ich sehe keinen.

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#1670 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Sa 30. Apr 2016, 22:41

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das tut sie, und zwar sehr gründlich.
Das glaube ich Dir - wahrscheinlich ist die tatsächliche Arbeit der HKM weit differenzierter, als es hier dargestellt wird.
Die tatsächliche Arbeit der HKM ist weit differenzierter, als Du erahnen kannst. Einige User hier wissen Bescheid, was in diesem Bereich
so im Detail abläuft, weil sie entsprechende Fachlektüre (Theißen/Merz oder Conzelmann/Lindemann oder...) besitzen und diese auch gelesen haben. Dein diesbezügliches Wissen ist mehr als lückenhaft; dennoch weigerst Du Dich, mit dem Lesen eines entsprechendes Fachbuches Deine Lücken zu schließen.


Ich finde das unmöglich.

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