Mir ging es nur darum, diese Prämisse erst einmal festzustellen.closs hat geschrieben:Ja - das ist korrekt. - Erstens aus Überzeugung (das wäre die private Ebene), zweitens um überhaupt Struktur in diese Frage zu bringen (das wäre die professionelle Ebene).Savonlinna hat geschrieben:Die Art Deiner Unterscheidung zwischen Gott und Mensch führt Dich zu Deinem Wahrnehmungsbegriff.
Ein zweiter Schritt wäre, ob diese Prämisse eine Mogelpackung ist - Scheinwissenschaftlichkeit - oder ob sie eine für viele annehmbare Prämisse ist.
Immerhin hast Du Deinen Wahrnehmungsbegriff bisher niemals hinterfragt, sondern ihn als gegeben eingeführt.
Das wäre dann wieder das Autoritätsargument - ein no go in der Wissenschaft.closs hat geschrieben:Natürlich kann ich nicht beweisen, dass meine Auffassung richtig ist - sie ist allenfalls gestützt von schlauen Leuten, die der Spur nach genauso denken und sicherlich Grund dazu haben.
Auch ein no go in diesem Forum hier; denn dann wäre ein Argument nur so viel wert wie die Argumente dieser erwähnten Autoren.
Wenn man Dir folgen soll, müssen diese Referenzen hieb- und stichfest sein.
Dass sie "sicherlich Grund dazu haben" ist geradezu ein demagogisches Argument, eine Volksverdummung-
Das weiß ich ja.closs hat geschrieben:Mich stört die Tendenz, jegliche Greifbarkeit durch Relativierung aufzulösen in Staub: Es gäbe ja Gott, aber nur als Teil des Menschen. - Im Grunde seien Gott und Mensch dasselbe.
Aber hier im Forum hat niemand - und ich schon mal gar nicht - diese Ansicht.
Aber selbst wenn es anders wäre:
Dein Versuch, Ansichten anderer Menschen dadurch aus dem Weg zu schaffen, dass Du dem ein Menschenbild entgegenstellst, das Du als unhinterfragbar behauptest, ist ein ideologischer Akt.
Und mit Ideologie kannst Du mich jagen, und da werde ich sofort ideologiekritisch tätig, da zuckt mir die Feder in der Hand.
Im schlimmsten Fall bedarf es dieser Unterscheidung also nicht. Nehmen wir - soll man ja auch - also den Worst Case an.closs hat geschrieben:Das ist richtig. - Wenn man Gott mit Mensch kategorial gleichstellte, bedürfte es der Unterscheidung zwischen Gott-Wesen und Gott-Offenbarung nicht. - Aber dann bräuchte man auch das Wort "Gott" nicht.Savonlinna hat geschrieben:Ohne Dein implizites und unhinterfragtes Menschenbild - die Art der Abgrenzung von Mensch gegen Gott - könntest Du Deine ganze Theorie nicht begründen.
Rechtfertigt es, falls dieser worst case eintritt, dass man besser vorher Denkverbot erteilt hätte?
Kann man mit Denkverbot diesen worst case verhindern? Bzw. mit der Aufstellung eines unhinterfragten Menschenbildes diesen worst case verhindern?
Ich will einfach nur die Fragen aufstellen.
Ich denke aber, dass dieser worst case nicht eintreffen wird, da mein Herantasten an das Thema nicht plump ist und alles über Bord werfen will, sondern einfach erst einmal klären möchte, wie es aussieht, wenn das Definitionsrecht über die Begriffe Mensch und Gott nicht bei denen liegt, die damit Nachfragen aus dem Weg schaffen wollen.