fin hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Widenmeyer: "Die hochgradige Ordnung der Welt ist eine Variante der Unordnung. Sie ist letztlich eine radikal unerklärbare Tatsache."
Die Aussage steht im Widerspruch zur Ordnung der Sprache. Unordnung ist Ordnung (per se) untergeordnet.
Im naturalistischen Denken nicht. Nach diesem Denken hat sich alles von einfacheren, un-geordneteren Zuständen - hin zu mehr Ordnung entwickelt. Vom Wasserstoffatom bis zum Bewusstsein-tragenden Menschen und zwar in einem ziellosen Prozess OHNE das Zutun einer lenkenden,
ordnenden Intelligenz.
Die extreme Unwahrscheinlichkeit dieses Denkens versuchen manche Naturalisten zu umgehen, indem sie Billionen von Billionen weitere Universen postulieren, in denen diese Ordnung nicht existiert. Dann ist die hochgradige Ordnung unserer Welt eben nur noch eine Variante der Unordnung und gar nicht mehr so unwahrscheinlich.
Aber Billionen von Billionen weitere,
prinzipiell unbeobachtbare Universen zu postulieren, anstelle von
einem Gott, scheint mir der Gipfel der Irrationalität zu sein.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Widenmeyer: "Die Welt und all ihre Ausstattungsmerkmale entwickelten sich auf Grundlage blinder
Naturvorgänge mit einem praktisch unbegrenzten schöpferischen Potential."
-Nach Pluto dumm und falsch.
Merkst du den Sarkasmus bei Widenmeyer denn nicht?
Die Aussage ist richtig! Er will die Tatsachen der Welt nicht anerkennen.
Die bloße Beschreibung des Naturalismus nennst du erst "dumm und falsch", danach "sarkastisch" um dann zu sagen "die Aussage ist richtig" und zum Schluss kommt das Glaubensbekenntnis: das sind die Tatsachen der Welt! Und unten drunter prangt dann wieder die Signatur, die sagt, dass der Naturalismus gar nichts Abschließendes aussagt über das, was in der Welt ist und was nicht ist.
Alles sehr widersprüchlich.
Nein –Widenmeyers Beschreibung des Naturalismus ist nicht falsch sondern richtig und sie ist nicht sarkastisch sondern stocknüchtern und sie beschreibt nicht die "Tatsachen der Welt" sondern eine unbeweisbare Weltanschauung, also einen Glauben.
Und den darfst du gern haben. Aber wenn du sagst, das seien Tatsachen, dann ist das in Wirklichkeit einen Glaubenssatz.
Diese Glaubensentscheidung kann man nun versuchen wissenschaftlich zu begründen und zu untermauern. Oder im Sinne dessen was closs sagt: Wissenschaft setzt als Methodik den Naturalismus. Und bei empirischen Aufgabenstellungen ist das auch unabdingbar. Wenn ich z.B. wissen will, wie eine lebende Zelle funktioniert, wäre es verrückt bei Verständnisproblemen gleich göttliches Handeln zu vermuten. Methodischer Naturalismus ist ein notwendiges Werkzeug der Wissenschaft. Und DIESER methodische Naturalismus ist es, der dann letztlich nichts Abschließendes darüber aussagt, was denn nun alles in der Welt existiert und was nicht. Er ist nur eine Methode.
Du dagegen sagst (anders als das, was deine Signatur aussagt) etwas Abschließendes darüber, nämlich es sei "Tatsache", dass die Welt und all ihre Ausstattungsmerkmale sich auf Grundlage blinder Naturvorgänge mit einem praktisch unbegrenzten schöpferischen Potential entwickelt haben.
Ich halte dagegen mit meiner Signatur: Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt - und der Glaube an die Wissenschaft ist die herrschenden Religion unserer Zeit.