AmenMünek hat geschrieben:Einen - und der wohnt in Prag und trägt den Namen "Karel".NIS hat geschrieben:Wieviele Götter gibt es?
Alles Teufelszeug? IV
#151 Re: Alles Teufelszeug? IV
#152 Re: Alles Teufelszeug? IV
Genau so ist es. Kanoniker selektieren nur die Bibelstellen heraus, die ihr Glaubenskonstrukt bestätigen. Alles andere wird als "nur" Rezeption abgetan. Man hofft also, das Jesus im Falle der Naherwartung ganz anders gedacht hat, als die Texte aussagen. Das ist, wie Thaddäus mal sagte, reine Rosinenpickerei. Da Kanoniker nach eigener Aussage überhaupt keine historische Jesusforschung betreiben wollen, ist ihr Jesusbild aus reiner Willkür zusammengesetzt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, in welcher Phantasiewelt unser closs eigentlich lebt.Münek hat geschrieben:Soso - geglaubte/vermutete Wirklichkeit.closs hat geschrieben:Du drehst es immer wieder auf den Kopf. - Nein, selbstverständlich geht es den Kanonikern mindestens genauso um die geglaubte/vermutete Wirklichkeit - nur dass sie mehr auf Jesus selbst reflektieren als auf die Rezeption.sven23 hat geschrieben:Kanoniker vergötzen dagegen die Rezeption, ohne sie zu hinterfragen."Faszinierend" würde Mr. Spock sagen und die linke Augenbraue hochziehen. Um über Jesus reflektieren zu können, muss man im Übrigen diesen erst einmal aus den neutestamentlichen Texten erschließen. Anders geht es doch
gar nicht. Ratzinger beruft sich in seinem Jesusbuch ständig auf irgendwelche Bibeltexte = Rezeptionen.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#153 Re: Alles Teufelszeug? IV
Die kirchliche Dogmatik geht von der Existenz Gottes aus. Dogmatiker betreiben allerdings keine Exegese, sondern beschäftigen sich mit Glaubensfragen/Glaubenslehren, was Exegeten als historische Wissenschaftler eben nicht tun.closs hat geschrieben:Schon wichtig - es muss auch eine wissenschaftliche Bibel-Exegese geben, die von der Existenz Gottes ausgeht. Und das gibt es auch.Münek hat geschrieben:Unwichtig
Gott ist wissenschaftlich nicht erfassbar, sondern ausschließlich Gegenstand des Glaubens. Wissenschaft und Glauben sind nicht kompatibel.
#154 Re: Alles Teufelszeug? IV
Exegeten sind Theologen, die an den theologischen Fakultäten Exegese (= Auslegung, Interpretation) von Bibeltexten betreiben. Da die-Ska'ara hat geschrieben:Ich verstehe diese Bezeichnung nicht: Exegeten. Sind es ebenfalls religiöse Menschen oder Theologen? Dann werden sie auch ihren Glauben nicht ganz außen vor lassen können.Münek hat geschrieben:die Dogmatiker spielen im Glaubenssandkasten - die Exegeten im wissenschaftlich-historischen Sandkasten.[/b]
Glaube und Wissenschaft verhalten sich zueinander wie Feuer und Wasser. Nicht kompatibel.
se Theologen wissenschaftlich tätig sind, hat ihr persönlicher Gottesglaube bei ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit zwingend außen vorzubleiben.
So können sie z.B. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen, dass Jesus (höchstwahrscheinlich) im Jahr 30 n. Chr. von der römischen Besatzungsmacht vor den Toren Jerusalem gekreuzigt worden ist. Sie können hingegen historisch-wissenschaftlich nicht feststellen,
ob und dass Jesus für die Sünden der Menschheit gestorben ist. Letzteres kann nur eine Frage des Glaubens, niemals der Wissenschaft sein.
#155 Re: Alles Teufelszeug? IV
Ok, danke. Nun, der eigene Glaube wird einem immer im Kopf rum spuken, auch wenn darüber geschwiegen wird.Münek hat geschrieben: Exegeten sind Theologen, die an den theologischen Fakultäten Exegese (= Auslegung, Interpretation) von Bibeltexten betreiben. Da die-
se Theologen wissenschaftlich tätig sind, hat ihr persönlicher Gottesglaube bei ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit zwingend außen vorzubleiben.
Gut, das ist ja schon mal etwas.So können sie z.B. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen, dass Jesus (höchstwahrscheinlich) im Jahr 30 n. Chr. von der römischen Besatzungsmacht vor den Toren Jerusalem gekreuzigt worden ist.
#156 Re: Alles Teufelszeug? IV
Dadurch, dass sich die Ausbildung auf völlig neue Dinge erstreckte, die den Menschen nicht bekannt waren und die sie erst nach und nach kennenlernen konnten, nennt man das "Glauben".Pluto hat geschrieben:Zwei Fragen:
1.) Was hat das mit "Ausbildung" zu tun?
2.) Wie wird es in der Bibel übersetzt?
Da kam ein gewisser Konflikt mit dem Griechischen "pistos" dem "fürwahrhalten" auf. Deren Philosophie war auf Beweise ausgelegt. Doch die Kreter z.B. bekamen das früher ganz gut hin, wie ich aus noch immer vorliegenden Beweisen im ganzen Land sehe.
#157 Re: Alles Teufelszeug? IV
Richtig - die HKM geht METHODISCH vom Gegenteil aus (selbst wenn sie nicht sagt, sie gehe davon aus, dass es Gott nicht gibt). Solange das nicht verstanden wird, wird es säkulare und kirchliche Exegese geben.Münek hat geschrieben:Die kirchliche Dogmatik geht von der Existenz Gottes aus.
Beides richtig. - Für ersteres werden sie gelobt, zweiteres wird nicht von ihnen erwartet.Münek hat geschrieben:So können sie z.B. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen, dass Jesus (höchstwahrscheinlich) im Jahr 30 n. Chr. von der römischen Besatzungsmacht vor den Toren Jerusalem gekreuzigt worden ist. Sie können hingegen historisch-wissenschaftlich nicht feststellen,
ob und dass Jesus für die Sünden der Menschheit gestorben ist. Letzteres kann nur eine Frage des Glaubens, niemals der Wissenschaft sein.
Das Problem liegt woanders: Die weltanschauliche Interpretation von Bibelstellen aufgrund methodischer Festlegung. - Letztlich führt dies dazu, dass Wissenschaft (wenn man den Wissenschafts-Begriff so eng definiert) über die Bibel nur rein Sachliches ausdrücken kann ("Jesus wurde (höchstwahrscheinlich) im Jahr 30 n. Chr. von der römischen Besatzungsmacht vor den Toren Jerusalem gekreuzigt"), nicht aber über Jesu Denken sprechen kann ("Jesus hatte SELBST eine Naherwartung"). - Kämen wir so weit, wäre es ein großer Fortschritt.
So wie die HKM hofft, dass sie mit ihrem methodischen Ansatz der Wirklichkeit Jesus entspricht - da hofft jeder. - Und schon wieder haben wir das eigentliche Problem verfehlt.sven23 hat geschrieben:Man hofft also, das Jesus im Falle der Naherwartung ganz anders gedacht hat, als die Texte aussagen. Das ist, wie Thaddäus mal sagte, reine Rosinenpickerei.
Sieh doch einfach ein, dass die HKM bewusst oder unbewusst auf eine säkulare Deutung der Bibel fixiert ist, die nur dann richtig sein kann, wenn sich ein naturalistisches/materialistisches Weltbild als "wahr" herausstellen sollte. - Genau umgekehrt ist es bei der kanonischen Exegese. - Warum kann man das nicht nüchtern sehen?
Was bringt es, wenn der eine Wissenschaftlicher dem anderen Rosinenpickerei vorwirft, und umgekehrt dann der Vorwurf der Bibel-Atheisierung kommt? - Kann man nicht einfach zur Kenntnis nehmen, dass beide die Bibel auf eigener Ebene zu verstehen suchen - natürlich jeweils weltanschaulich geprägt. - Unter Wissenschaftlern gibt es dieses Einvernehmen untereinander. Nicht aber in einem ideologisch aufgeladenen Umfeld.
#158 Re: Alles Teufelszeug? IV
Das ist ein Pauschalurteil.closs hat geschrieben:Richtig - die HKM geht METHODISCH vom Gegenteil aus (selbst wenn sie nicht sagt, sie gehe davon aus, dass es Gott nicht gibt). Solange das nicht verstanden wird, wird es säkulare und kirchliche Exegese geben.Münek hat geschrieben:Die kirchliche Dogmatik geht von der Existenz Gottes aus.
Vielleicht wird es so nicht verstanden, weil es nicht so ist.
Woher kommt diese Erwartungshaltung der kanonischen Exegese?closs hat geschrieben:Beides richtig. - Für ersteres werden sie gelobt, zweiteres wird nicht von ihnen erwartet.
Wer legt fest, was erwartet wird, und was nicht?
Woher nimmt man dann die Gedanken Jesus'?closs hat geschrieben:nicht aber über Jesu Denken sprechen kann ("Jesus hatte SELBST eine Naherwartung").
Warum beschuldigst du die HKM parteiisch zu sein?closs hat geschrieben:Sieh doch einfach ein, dass die HKM bewusst oder unbewusst auf eine säkulare Deutung der Bibel fixiert ist, die nur dann richtig sein kann, wenn sich ein naturalistisches/materialistisches Weltbild als "wahr" herausstellen sollte.
Sieh doch DU einfach ein, dass HKM eine andere UNABHÄNGIGE Sicht ist, die nicht durch Glaube und Ideologie vernebelt ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#159 Re: Alles Teufelszeug? IV
Die jeweilige Setzung.Pluto hat geschrieben:Wer legt fest, was erwartet wird, und was nicht?
Vom Gesamt-Kanonischen und vom Philosophischen und von der persönlichen, nicht intersubjektiv nachweisbaren Erkenntnis, dass es Gott gibt. - All dies wird in einem hermeneutischen Prozess gegenübergestellt - EINE wesentliche Rolle spielt selbstverständlich dabei die Bibel, die man im Sinne dieses systematischen Prozesses interpretiert.Pluto hat geschrieben:Woher nimmt man dann die Gedanken Jesus'?
Man anerkennt sogar, dass man die Bibel auch rein historisch-kritisch, also rein rezeptions-orientiert, interpretieren kann - jedoch spielt dies eine untergeordnete Rolle.
Sie ist automatisch materialistisch-säkular gepolt auf Basis ihrer methodischen Setzungen. - Das ist KEIN Vorwurf, sondern eine Feststellung - ALLES ist irgendwie gepolt. Es gibt keine Wahrnehmungs-Form, die NICHT irgendwie gepolt ist.Pluto hat geschrieben:Warum beschuldigst du die HKM parteiisch zu sein?
Da stimme ich sogar zu: Die HKM ist unabhängig von Größen, nach denen sie NICHT gepolt ist. - So ist sie NICHT geistig/spirituell gepolt, sondern rein säkular/kritisch-rationalistisch gepolt.Pluto hat geschrieben:Sieh doch DU einfach ein, dass HKM eine andere UNABHÄNGIGE Sicht ist
Die kanonische Exegese würde sagen:
"Wir sind eine UNABHÄNGIGE Sicht gegenüber säkularen/kritisch-rationalistischen Polungen".
#160 Re: Alles Teufelszeug? IV
Die kanonische Lektzüre soll und kann die HKM nicht ersetzen, sondern untersucht die Bibel in einer anderen "Dimension", die auch ihre Berechtigung hat. Hierzu zwei Links zu Büchern:
1. Fabelnd denken lernen (Seite 93) (Thomas Nauerth)
2. Eine feministisch-intertextuelle Lektüre (Seite 45) (Claudia Rakel)
Was ist dagegen einzuwenden?
1. Fabelnd denken lernen (Seite 93) (Thomas Nauerth)
2. Eine feministisch-intertextuelle Lektüre (Seite 45) (Claudia Rakel)
Was ist dagegen einzuwenden?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo