closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Das Bewusstsein ist bei gesunden Menschen immer vorhanden, außer im Tiefschlaf oder unter Vollnarkose.
Im naturalistischen Sinne korrekt und immer unbestritten gewesen.
In welchem Sinn soll das nicht korrekt sein? Welche
konkreten Hinweise hast, dass dies falsch ist?
closs hat geschrieben:Es geht hier darum, das Ich-Bewusstsein auch im Tiefschlaf und in Vollnarkose "ist" - UND auch nach dem Tod (nach christlicher - und meiner - Ansicht) "ist". - Damit ist Deine Aussage überhaupt nicht in Frage gestellt, sondern um Bereiche erweitert, die wenig oder nichts mit Naturwissenschaft zu tun haben.
Natürlich stellst di sie in Frage. Aber kannst du deine Qualifizierung auch begründen?
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Descartes hat es eindeutig anders gemeint als du es beschreibst.
Wenn unter "Dualismus" gemeint WÄRE, dass der biologische Körper kein Bewusstsein in sich trägt, sondern von außen ständig Bewusstsein zugeführt bekommt, wäre ich auch dagegen.
So hat es Descartes offenbar gesehen. Mehr noch, seine Darstellung wirkte auf die Menschen derart überzeugend, dass sie 300 Jahre lang an den Unfug glaubten.
closs hat geschrieben:Zu den Merkwürdigkeiten des Bewusstseins gehört, dass es offenbar keinen Unterschied macht, ob es eine Illusion ist oder keine. Ist es eine Illusion, erfüllt es genau so seinen Zweck, wie wenn es keine ist.
Das Bewusstsein ist ganz bestimmt KEINE Illusion. Die einzige Illusion ist, dass Bewusstsein ohne dem Körper existieren kann.
Das Problem mit deinem Modell (Bewusstsein unabhängig von Körper) besteht darin, dass es nicht in der Lage ist gewisse Erkrankungen des Gehirns zu erklären. Das duale Bild von Geist und Körper welches du hir vertrittst, ist nicht in der Lage, die Vergesslichkeit von Patienten zu erklären, die unter (
Anosognosie) leiden.
Dies geht deutlich aus folgendem Bericht von Prof. Antonio Damasio über eine seiner Patientinnen, die an einer linksseitigen Lähmung litt/leidet, hervor.
Das Krankheitsbild der Anosognosie ist weitgehend gleichbleibend. Meine Patientin D.J. litt uner einer vollständigen linksseitigen Lähmung, doch wenn ich sie nach ihrem linken Arm fragte, erklarte sie, es sei alles in Ordnung mit ihm, er sei vielleicht einmal beeinträchtigt gewesen, aber das sei lange vor¬bei. Forderte ich sie auf, den linken Arm zu bewegen, suchte sie nach ihm. Wenn sie die bewegungslose Gliedmaße entdeckt hatte, fragte sie, ob ich wirklich wolle,, dass "er" sich bewege. Erst dann räumte sie auf mein Drangen hin ein, "er scheine von sich aus wenig zu tun".. Stets bewegte sie den gelähmten Arm dann mit der gesunden rechten Hand, indem sie das Offenkundige mit den Worten kommentierte: "Ich kann ihn mit der rechten Hand bewegen".
Diese Unfähigkeit, die Behinderung automatisch, augenblicklich und innerlich über das sensorische System des Körpers wahrzunehmen, ist höchst verblüffend; noch verblüffender ist die Unfähigkeit, die Beeinträchtigung trotz wiederholter Konfrontation mit ihr zur Kenntnis zu nehmen. In Erinnerung an die vielen Konfrontationen mit der Behinderung raumen einige Patienten unter Riickgriff auf diese extern gelieferten Informationen nach aund nach ein, sie hatten früher unter diesem Problem gelitten — auch wenn es unvermindert anhält.
Bei Patienten mit Anosognosie liegt die Läsion in der rechten Hemispäare. Zur geschädigten Region gehören der insulare Cortex, die zytoarchitektonischen Areale 3, 1, und 2. im Scheitellappen und Areal S2, ebenfalls im Scheitellappen, in der Tiefe der Sylvischen Fissur gelegen. In Mitleidenschaft gezogen ist auch das Marklager unterhalb dieser Gebiete, wodurch ihre Verbindungen und Wechselverbindungen mit dem Thalamus, den Basalganglien, den motorischen und den präfrontalen Cortexfeldern unterbrochen ist. Ist dieses aus vielen Komponenten bestehende System nur partiell geschädigt, wird keine Anosognosie hervorgerufen.
Verstehst du jetzt, warum Dein Modell nicht funktioniert — nicht funktionieren kann?