Alles Teufelszeug? VI

Catholic
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#1381 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Catholic » Sa 12. Aug 2017, 20:07

Münek hat geschrieben:...
Mit der behaupteten Existenz tranzendenter Welten ...und Wesen ... und Wundern ... befasst sich Wissenschaft inhaltlich NICHT.
...

Da habe ich denoch eine "dumme" Frage.
Hälst Du es denoch für möglich dass es Wunder gegeben haben und geben kann?

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Münek
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#1382 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Münek » Sa 12. Aug 2017, 20:21

Hemul hat geschrieben: So aber kam vom Tanzgirl-außer der Aufforderung doch ein Theologie-Studium zu beginnen- kein Muck mehr.
Möglicherweise ist es unserer lieben Thaddäus erst später eingefallen, dass Deine außergewöhnlichen Bibelkenntnisse auf ein 30-semestriges HEIMBIBELSTUDIUM auf der Grundlage excellenter Fachliteratur (Wachtturm-Zeitschriften) zurück zu führen sind.

Hemul hat geschrieben:Auch Müneki gab hier kein Laut mehr von sich-gelle Duisburger? :wave:
Mir hat es wohl die Sprache verschlagen. Wahrscheinlicher ist es aber, dass ich nicht auf jeden Schwachfug reagiere, der mir hier vorgelegt wird.

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Münek
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#1383 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Münek » Sa 12. Aug 2017, 20:23

Catholic hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:...
Mit der behaupteten Existenz tranzendenter Welten ...und Wesen ... und Wundern ... befasst sich Wissenschaft inhaltlich NICHT.
...
Da habe ich denoch eine "dumme" Frage.Hälst Du es denoch für möglich dass es Wunder gegeben haben und geben kann?
Diese Frage ist mir jetzt aber wirklich zu dumm. :D
Zuletzt geändert von Münek am Sa 12. Aug 2017, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#1384 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » Sa 12. Aug 2017, 20:23

sven23 hat geschrieben:Nee, das ist keine Glaubensentscheidung, sondern das Ergebnis wissenschaftlicher Textuntersuchung.
Das ist der Irrtum der Spät-Aufklärung. - Natürlich ist es ein Ergebnis einer hermeneutischen Perspektive, was nichts anderes in unserem Zusammenhang ist als ein "Glaubensentscheid".

Es wäre KEINE Glaubensentscheidung, wenn Du sagen könntest: "Meine HKM-hermeneutische Perspektive kann falsch sein - deshalb gelten meine wissenschaftlichen Untersuchungen nur dann als wahr, wenn meine Perspektive richtig ist". - Du bringst die Mutter Deines/Eures Irrtums exakt auf den Punkt.

sven23 hat geschrieben:Entscheidend ist, ob die Methode wissenschaftlichen Kriterien genügt.
Auch falsch. - Entscheidend ist, ob das Ergebnis richtig ist. - Wissenschaftliche Vorgehensweise allein ist hilfreich, aber keine Garantie dafür, dass man auf dem richtigen Weg ist, weil dieser Weg davon abhängig ist, ob man etwas hermeneutisch richtig angeht.

Und weil Du dies zeitgemäß ("anthropozentrische Spät-Aufklärung") nicht erkennst, kannst Du meinen, dass eine christliche Exegese nicht wissenschaftlich arbeiten kann - totaler Irrweg. - Wie tief dieser Irrtum eingebrannt ist, wird aus einer Bemerkung Thaddäus' ersichtlich, wenn sie (wenn ich richtig verstehe) sagt, ein Ergebnis habe faktischen Charakter ("das, was wirklich ist"), wenn eine wissenschaftliche MEthodik fehlerfrei arbeite - das ist falsch.

Hier rächt sich, dass man nicht radikal-skeptizistisch denkt, und eben deshalb auf die Idee kommen kann, die eigene Wahrnehmung/selbst-gestaltete Methodik ("anthropozentrisch" - geht ja gar nicht anders) zum Maßstab macht. - Genau das ist der Unterschied zu transzendenten Philosophien und zujm Christentum.

Münek hat geschrieben:Diese Frage ist mir jetzt aber wirklich zu dumm. .
Diese Frage ist nicht dumm, sondern knallhart sachlich.

closs
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#1385 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » Sa 12. Aug 2017, 20:34

Münek hat geschrieben:Mit der behaupteten Existenz tranzendenter Welten (Himmel) ... befasst sich Wissenschaft inhaltlich NICHT.
Historisch-kritische Wissenschaft beschäftigt sich damit nicht - es gibt sehr wohl Wissenschaften, die unter der Prämisse, dass es Transzendenz geben kann, untersuchen. - Natürlich nicht die Transzendenz selbst, aber Zeugnisse, die darauf hinweisen.

Natürlich ist es jeder Disziplin freigestellt, unter welchem hermeneutischen Ansatz sie forscht - also auch mit der Annahme, es gäbe KEINE Transzendenz. - Aber dann um den Preis, dass sie geistige Fragen letztlich nicht beantworten kann - dazu gehört die Frage: "Hatte Jesus eine Naherwartung?".

METHODISCH hingegen kann sie diese Frage wiederum sehr wohl beantworten: "Nach unserem hermeneutischen Ansatz kommen wir wissenschaftlich zum Ergebnis, dass Jesus eine/keine Naherwartung hatte" - das geht. - Aber eben nicht mehr als das.

Münek hat geschrieben:Das Original, das befragt werden könnte, steht der kanonischen Exegese leider, leider NICHT für ein Interview zur Verfügung.
So ist es (würde übrigens auch wenig nützen, weil dann auch jeder kreuz und quer interpretieren würde). - Und weil es so ist, versucht man das Original mit unterschiedlichen hermeneutischen Ansätzen zu untersuchen - der eine bevorzugt beim Quellenstudium rezeptions-orientierte Interpretations-Wege - der andere bevorzugt beim Quellenstudium geistig-spirituelle Interpretations-Wege.

Münek hat geschrieben:Die einzige Erkenntnisquelle, die den "Kanonikern" zur Verfügung steht, sind deshalb die überlieferten biblischen Schriften (Rezeptionen)
Das ist die Interpretations-Basis - in der Tat.

Catholic
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#1386 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Catholic » Sa 12. Aug 2017, 22:19

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Diese Frage ist mir jetzt aber wirklich zu dumm. .
Diese Frage ist nicht dumm, sondern knallhart sachlich.

So ist es.
Hätte ich gefragt ob Wunder mit den Methoden der empirischen Wissenschaft nachzuweisen sind,wäre sie wirklich dumm,da ich aber Münek lediglich gefragt habe ob er Wunder grundsätzlich für möglich hält,sehe ich nicht was an meiner Frage dumm sein soll.

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#1387 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Roland » Sa 12. Aug 2017, 23:42

Wer sagt er halte Wunder für möglich, der formuliert einen Glaubenssatz. Und wer behauptet er halte sie für unmöglich, der formuliert auch einen Glaubenssatz.
Wir wissen es schlicht und einfach nicht.
Beides ist mit gleicher Wahrscheinlich möglich.

Wie schade, dass viele Menschen ihr Haupt nicht aus dem Staub des trostlosen Materialismus erheben können.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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#1388 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von fin » So 13. Aug 2017, 00:37

Münek hat geschrieben:
fin hat geschrieben:-- Sinnvolle Unternehmungen --

Münek hat geschrieben: Ja und? Was spricht dagegen, die tradierten Texte auf ihre historische Richtigkeit hin mit wissenschaftlichen Mitteln der historisch-kritischen Methode unter die Lupe zu nehmen? Absolut nichts.
Warum sollte ein Atheist oder entsprechend aufgeklärter Wissenschaftler so etwas tun? :!:
Wie kommst Du auf die Schnapsidee, dass Exegeten, die die historisch-kritische Auslegungsmethode anwenden, Atheisten sind? Bei ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit hat ihr persönlicher Gottesglaube allerdings außen vor zu bleiben - sonst wird es unwissenschaftlich.

Tatsächlich? :D

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#1389 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Münek » So 13. Aug 2017, 00:38

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Mit der behaupteten Existenz tranzendenter Welten (Himmel) ... befasst sich Wissenschaft inhaltlich NICHT.
Historisch-kritische Wissenschaft beschäftigt sich damit nicht.
KEINE Wissenschaft, die diesen Namen zu recht trägt, beschäftigt sich ernsthaft mit der Existenz von Göttern, Geistern, Teufeln, Engeln, Dämonen, Himmeln oder Höllen, der Wiederauferstehung von den Toten und einem ewigen Leben.

closs hat geschrieben:es gibt sehr wohl Wissenschaften, die unter der Prämisse, dass es Transzendenz geben kann, untersuchen.
Ja - beispielsweise Astrologie und Spiritismus und Okkultismus mit all ihren Spielarten. Das sind aber KEINE Wissenschaften.

closs hat geschrieben:Natürlich ist es jeder Disziplin freigestellt, unter welchem hermeneutischen Ansatz sie forscht .
Zustimmung. Selbstverständlich ist es beispielsweise der Astrologie FREIGESTELLT, unter der Prämisse "methodisch zu forschen", dass die Gestirne auf das Schicksal des Menschen entscheidenden Einfluss haben.

Wir leben schließlich in einem freien Land. Hier darf jeder Prämissen setzen und auf dieser Basis hermeneutische Schlussfolgerungen ziehen, wie er lustig ist.
:thumbup:

closs hat geschrieben:also auch mit der Annahme, es gäbe KEINE Transzendenz.
Jetzt höre mal genau zu und versuche, es zu behalten:

Da NIEMAND wissen kann, ob transzendente Welten und Wesen existieren, bringt es KEINEN Erkenntnisgewinn, deren Existenz anzunehmen ODER auszuschließen. Ich betone nochmals: ...oder AUSZUSCHLIESSEN.


closs hat geschrieben:Aber dann um den Preis, dass sie geistige Fragen letztlich nicht beantworten kann - dazu gehört die Frage: "Hatte Jesus eine Naherwartung?".
Ob Jesus den nahen Anbruch der Gottesherrschaft erwartete, ist KEINE Glaubensfrage, sondern eine ausschließlich HISTORISCHE Frage, die nur mit den Mitteln der historisch-kritischen Auslegungsmethode auf der Grundlage der überlieferten Quellen zu beantworten ist.

closs hat geschrieben:METHODISCH hingegen kann sie diese Frage wiederum sehr wohl beantworten: "Nach unserem hermeneutischen Ansatz kommen wir wissenschaftlich zum Ergebnis, dass Jesus eine/keine Naherwartung hatte" - das geht. - Aber eben nicht mehr als das.
Das genügt ihr. Mehr macht die neutestamentliche Exegese unter der Anwendung ihrer METHODE nicht.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das Original, das befragt werden könnte, steht der kanonischen Exegese leider, leider NICHT für ein Interview zur Verfügung.
So ist es (würde übrigens auch wenig nützen, weil dann auch jeder kreuz und quer interpretieren würde).
Oh nein - ganz im Gegenteil. Die Befragung des "originalen" Jesus von Nazareth nach dem Inhalt und der Bedeutung seiner damaligen "Frohen Botschaft" wäre von ALLERGRÖSSTEM Nutzen. Was denn sonst? :o :shock: :o

closs hat geschrieben:Und weil es so ist, versucht man das Original mit unterschiedlichen hermeneutischen Ansätzen zu untersuchen
Hast Du es immer noch nicht verstanden? Das ORIGINAL (= der lebendige Jesus) entzieht sich jeglicher Untersuchung. Dieser Mensch ist seit 2000 Jahren tot. Da gibt es nichts mehr "original" zu untersuchen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die einzige Erkenntnisquelle, die den "Kanonikern" zur Verfügung steht, sind deshalb die überlieferten biblischen Schriften (Rezeptionen)
Das ist die Interpretations-Basis - in der Tat.
Na siehste. Und das nahezu einvernehmliche Ergebnis der wissenschaftlichen Textinterpretation ist der IRRTUM JESU. Die sog. "kanonische Exegese", die MÖGLICHERWEISE zu einem anderen Ergebnis kommen könnte, wird an den theologischen Fakultäten aus guten Gründen nicht praktiziert.
Zuletzt geändert von Münek am So 13. Aug 2017, 01:22, insgesamt 2-mal geändert.

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#1390 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Münek » So 13. Aug 2017, 00:52

Catholic hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Diese Frage ist mir jetzt aber wirklich zu dumm. .
Diese Frage ist nicht dumm, sondern knallhart sachlich.

So ist es.
Hätte ich gefragt ob Wunder mit den Methoden der empirischen Wissenschaft nachzuweisen sind,wäre sie wirklich dumm,da ich aber Münek lediglich gefragt habe ob er Wunder grundsätzlich für möglich hält,sehe ich nicht was an meiner Frage dumm sein soll.
Mein lieber Catholic. Du hast natürlich recht. Glaube mir, meine ironische Antwort war lediglich ein (dummer) Scherz, den ich deshalb anbrachte, weil Du selbst von "dummer" Frage schriebst. Also hier meine Antwort:

Nein, ich glaube nicht an die Möglichkeit von Wundern in Form übernatürlicher Geschehnisse.

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