closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Niemand legt es fest, sondern es ist festgelegt.
Von wem? Von der Wahrnehmung, gell? - Und schon sind wir am entscheidenden Punkt.
Das ist eine interessante Frage, die du aus deinem „Meinungs“-Weltbild heraus wohl mit dem Schöpfungsverdacht und somit mit dem Hersteller beantworten musst.
Wie das allerdings dann mit den anderen Unsichtbar-Zusammenhängen vereinbart werden kann, ist ein Problem, das dir wohl noch gar nicht bewusst ist.
Aus meiner Sicht ist die Funktion
evolutionär entstanden, d.h. nachdem sie sich entwickelt hat, wurde sie optimiert weitergegeben. Von Generation zu Generation legen somit die Gene fest, wie wir Wirklichkeit identifizieren.
Dennoch bleibt die Frage „wer hat es verursacht?“.
Nun, die Wahrnehmung ist ein Reaktionsvorgang, der sich ständig über Mustererkennung zu optimieren versucht.
D.h. das, worauf reagiert wurde, hat letztlich die Festlegung verursacht.
Es muss sich um einen grundsätzlichen Zusammenhang handeln, der über alle Sinne hinweg vorliegt.
Die einfachste Lösung ist:
die „andere Seite“ hat es durch ihr „so sein“ verursacht, also die wahrnehmungsauslösenden Sachverhalte gehören tatsächlich zu einer „wirklichen Welt“, die sich zumindest in der Auflösung unseres Lebensraumes genau so verhält, wie wir sie verstehen.
Fazit:
Wer hat die menschliche Wahrnehmung auf eine spezielle „Identifikation von Wirklichkeit“ festgelegt?
=> höchstwahrscheinlich eine „tatsächliche Wirklichkeit“
=> bis zur Widerlegung, ist es vernünftig, genau hiervon auszugehen
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:steh auf und laufe durch ihn hindurch
Da passiert dasselbe als wenn der Tisch nur Vorstellung wäre - Du haust Dir was an. - Und Du wirst einen Bluterguss sehen, von dem Du ebenfalls nicht wissen kannst, ob er nur Vorstellung ist oder "wirklich" in Deinem Sinne.
Klar, wissen wirst du es deshalb nicht, aber du wirst unzweifelhaft feststellen, dass du dich nicht gegen das „Erleben von Wirklichkeit“ stellen kannst
=> du bist festgelegt.
Dieser „knallharte“ Sachverhalt spielt eigenartigerweise in deinem „Meinungs“-Weltbild keine Rolle
=> sehr verdächtig (ich würde sogar sagen, dass dadurch die Untauglichkeit offengelegt wird)
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:also du kannst keinen stichhaltigen Anlass nennen.
Konnte Descartes auch nicht, weil er geglaubt hat, dass der Mensch nicht seine Wahrnehmung bekommen hat, um sich damit zu verarschen.
Wieso soll „der Mensch“ etwas bekommen haben?
Wahrnehmung ist Teil des aktiven Körpers.
=> der Mensch
ist Wahrnehmung.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Ich habe es beschrieben - du nicht – ist das nicht etwas auffallend?
Schau Dir an, was "Res cogitans" bedeutet (wurde mehrfach erklärt) - schau Dir an, was "con-scientia" im Sinne von Boethius bedeutet (wurde mehrfach erklärt). - Verstehe, was Ebenbildlichkeit bedeutet (wurde mehrfach erklärt).
„Res cogitans“ bedeutet „denkende Substanz“
=> wenn ein Mensch durch Krankheit oder Verletzung das „Ich“-Bewusstsein verliert, soll er dann keine „denkende Substanz“ mehr haben –> dumme Sache
=> wenn bei einem Menschen die zentrale Verbindung zwischen den Gehirnhälften zertrennt wird, verhält er sich wie zwei „getrennte Ich“, hat er dann eine neue „denkende Sache“ dazu bekommen? -> eine echte Bereicherung
=> man kann Äffchen durch Training ein „Ich“-Bewusstsein anlernen, verbindet man sie also mit einer „denkenden Sache“? -> Toll
=> in der Neurowissenschaft verdichten sich die Hinweise, dass das Bewusstsein nicht kontinuierlich sondern diskret, also schrittweise mit Zwischenpausen, stattfindet, ist die „denkende Sache“ dann nicht „permanent vorhanden“?.
Irgendwie ist die „denkende Sache“ nicht ganz so durchdacht, wie es sein sollte.
Zu „Boethius“ und „conscientia" habe ich nur eine Esoterikseite zu „Ganzheitlichem Bewusstsein“ gefunden, was du vermutlich nicht meinen möchtest – hier müsstest du also ausführlich erklären, worum es gehen soll.
Das Verstehen mit der „Ebenbildlichkeit“ ist ein bisschen schwierig, weil „Gott“ ja nur die Frage aus dem Schöpfungsverdacht ist.
Zitat-closs: „
Es hat schon etwas von Chuzpe, wenn Du den Umstand, dass jemand nicht in Deinem Verständnishorizont beschreibt, als Nicht-Beschreibung bezeichnest.“
Aber nein, das ist ganz einfach:
kein Inhalt => keine Beschreibung.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Prima, da ein Mensch zur Verarbeitung nur die Wahrnehmungsfähigkeit hat
Ja, die "Res cogitans" - dazu braucht's aber keinen "aktiven Körper".
Nein, es gibt keine Hinweise auf eine „denkende Substanz“, die Erklärungsschwierigkeiten zu einer Interaktiven-Verbindung zum Körper sind zu gross und eine Idee, was dies sein soll, hat man auch nicht.
Es gibt keinen Anlass sich auf so eine Inhaltsleere einzulassen, denn da ist ja ein aktiver Körper – das passt.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Descartes zielt nicht auf das Gesamtlebewesen ab
Wörtlich verstanden schon: Das lebendige Wesen - und das ist nun mal der Geist und der Rest ist im Dasein Hülle davon
Ach und wenn man die Hülle dazuzählt, wird daraus das "Gesamt-Gesamtlebewesen"?
Wenn du schon Wortverdrehungen einbringst, dann sollten sie halbwegs sinnvoll sein.