sven23 hat geschrieben:Welche Prämissen werden denn benötigt, um sich die Glaubenswelt des galiläischen Wanderpredigers zu erschließen?
Voraussetzung ist, dass man überhaupt Gott im christlichen Sinne für möglich hält - damit einhergehend muss man eine spirituelle Welt für möglich halten. - Ansonsten geht man mit Theologie um, wie ein Bagger mit einem Frauenbusen.
sven23 hat geschrieben:Dass er überhaupt als historische Person gelebt hat?
Das ist nebenbei auch relevant, aber nicht das eigentliche Problem.
sven23 hat geschrieben:Jetzt verlangst du von der Wissenschaft, sie solle sich mit nicht Falsifizierbarem beschäftigen.
Man kann Geisteswissenschaft/Theologie nur betreiben, wenn man den Gegenstand des zu Behandelnden für möglich hält. - Konkret:
Es ist ein Unterschied, ob man die Bibel liest unter der Prämisse" Gott ist irrelevant, da ich Wissenschaft betreibe" oder unter der Prämisse "Ich will herausfinden, wie HKM-Erkenntnisse anders zu interpretieren wären, wenn es Gott gäbe. - Denn man würde dann anders interpretieren.
Stelle Dir vor, man würde Shakespeares Liebes-Sonette unter der Prämisse bearbeiten, dass es keine Liebe gibt. - Es ist so irrsinnig, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann.
sven23 hat geschrieben:Und in der Logik von closs kann die Wissenschaft keine Aussage über den Gauben an die Auferstehung von Toten machen, weil sie die Auferstehung von den Toten nicht für möglich hält.
Nicht innerhalb der Theologie - etwas anderes wäre es, wenn man kulturgeschichtlich arbeiten würde: "Welche Kulte hatte man im alten Indien, in Neu Guinea, im Europa des Mittelalters, etc.
Die HKM kann keine Instanz INNERHALB der Theologie sein, wenn ihr erklärtes Ziel ist, die Bibel geistig nicht verstehen zu DÜRFEN. - Irrsinn.
sven23 hat geschrieben:Hast du nicht auch schon die Evangelien gekannt, bevor du sie gelesen hast?
Konkret nicht - wie sollte das gehen? - Aber Du kannst Dich darauf verlassen, dass man ab einer gewissen Ausstattung in allen Kulturen ständig Bekanntes liest - Geistiges ist hoch-universal und kulturen-übergreifend.
sven23 hat geschrieben:Schon mal was von fliegenden Fischen gehört?
Das wäre das Mindeste, was man von Theologie-HKM-lern erwwarten müsste.
sven23 hat geschrieben:Die Evangelisten waren keine Historiker, sie wollten von vornherein keine Biographie schreiben, sondern sie waren Exponenten der Gemeinden, für die sie schrieben. Sie waren selbst gläubig und wollten Glauben wecken
Stimmt.
sven23 hat geschrieben:sie taten dies u. a. auch dadurch, dass sie Worte und Taten Jesu einfach hinzuerfanden.
Kann man nicht ausschließen. - Ich sehe eher im Mittelpunkt, dass man durch "stille Post" und eigenes Missverständnis teilweise Mist geschrieben hat.
Das "Hinzuerfinden" halte ich eher bei der frühen Kirche für angebracht - da wurde sicherlich einiges manipuliert. - Deshalb ist es doch so wichtig, dass man ein EIGENES geistiges Verständnis hat, um Töpchen von Kröpchen unterscheiden zu können.