Als Rumedum ist das ja auch hilfreich. Aber es kann nicht zu Sätzen führen wie "Jesus hatte eine Naherwartung". Es könnte zu Sätzen führen wie:Münek hat geschrieben:Die Exegeten untersuchen und interpretieren die biblischen Texte ergebnisoffen ausschließlich aus HISTORISCHER Perspektive.
"Schließt man aus, dass Jesus der war, für den ihn das Christentum hält, sprechen die Quellen und die historischen Bedingungen seiner Zeit dafür, dass er eine Naherwartung hatte". Und:
"Für den Fall jedoch, dass Jesus der war, für den ihn das Christentum hält, können wir uns dazu nicht äußern, weil darauf unsere historisch-kritischen Mechanismen nicht ausgelegt sind".
Das wäre voll ok und würde differenziert auf die Sachlage eingehen.
Das ist ungenau formuliert - sie fragt: "Wie ist das, was Jesus seinen Zeitgenossen verkündet hat, für den Fall zu interpretieren, dass Jesus NICHT der ist, für den ihn das Christentum hält". - Denn er hat sicherlich etwas anders zu Verstehendes gepredigt, wenn er das war, für den ihn das Christentum hält.Münek hat geschrieben:Sie fragt, was Jesus von Nazareth seinen Zeitgenossen seinerzeit tatsächlich (= historisch) verkündet hat,
Dieser Eindruck wird aber erweckt, wenn mit Verweis auf Naturgesetze diese leibliche Auferstehung für sehr unwahrscheinlich gehalten wird - man zieht deshalb einen mythologischen Background als Erklärungsmuster vor.Münek hat geschrieben:Die neutestamentliche Wissenschaft befindet überhaupt NICHT darüber, ob Jesus leiblich auferstanden ist oder nicht.
Dies kann man auf zweierlei Weise interpretieren:Münek hat geschrieben:Vergiss nicht, wieviele Götter im Laufe der Menschheitsgeschichte peu a peu entsorgt worden sind.
1) Spirituell: "Die Chiffren für 'Gott' entwickeln sich - am Ende landet man beim EINEN Gott, wenn man das 'über uns' bezeichnen möchte".
2) Materialistisch: "Man setzt sich selber an die Stelle des 'über uns' und entsorgt somit 'Gott' als solche, muss also nichts mehr chiffrieren, weil man den Grund dafür entsorgt".
Deine Formulierung weist auf den Fall 2). - Man nennt dies "aufgeklärten Fortschritt".
