Münek hat geschrieben:Das "Laienhafte" bezieht sich auf Deine mangelnden Kenntnisse im Fachbereich der Theologie.
Ich werde jetzt sicherlich nicht in einen Wettbewerb eintreten, wer hier auf dem Forum laienhafter ist als der andere. Zumal es ein Ablenkungsmanöver wäre.
Wichtig ist, den geeigneten Ansatz zum Verständnis theologischer Fragen zu finden - Antworten zu Einzelfragen kann man sich dann von Spezialisten holen. - Und das Problem (nicht nur) hier auf dem Forum ist eben der Ansatz.
Münek hat geschrieben:Ich würde ein "System" NICHT als aufgeklärt bezeichnen, das im 21. Jahrhundert noch immer nicht ohne mythische Gestalten wie Gottessöhne, Engel, Teufel, Dämonen und mit Hölle und Himmel und Totenauferweckungen etc. auszukommen meint.
Dagegen würde ich ein "System" NICHT als aufgeklärt bezeichnen, das im 21. Jh. nicht versteht, wofür Mythos eigentlich steht.
Münek hat geschrieben:Ich gehe einfach mal davon aus, dass die historisch-kritisch forschenden Exegeten allesamt keine *, sondern wirklich "gute" Theologen sind, die sich in allen Bereichen, auch in der Dogmatik, exzellent auskennen.
Formal, also "belesen", mag das im besten Fall stimmen. - Aber das wird sie nicht dazu bringen, zu VERSTEHEN, was sie lesen, wenn ihr weltanschaulicher Ansatz ungeeignet ist.
Münek hat geschrieben: Und welcher Philosoph nimmt denn heute noch die katholischen Dogmen ernst?
Weiß ich nicht. - Vor dem Hintergrund der Positionierung vieler modernen Philosophien als "Magd des Materialismus" können das wenige sein. - Und was sagt das QUALITATIV?
Münek hat geschrieben:Einen Glaubensentscheid zu fordern, ist immer ganz, ganz schlecht.
Das tun doch materiöse Glaubensrichtungen genauso - das ändert sich nicht dadurch, dass man es verdrängt oder ignoriert.
Münek hat geschrieben: Das Gebot der "intellektuellen Redlichkeit" wird mit einer solchen Forderung mit den Füßen getreten.
Das ist Masochismus - Du trittst Dich selbst.
Münek hat geschrieben:Die universitäre Exegese hat eine bestimmte Aufgabe. Nämlich: Die biblischen Schriften AUSZULEGEN.
TECHNISCH auszulegen, aber doch nicht inhaltlich!!! - Erinnere Dich an meine Zitate von A. Schweiger.
Mit dessen klarer Abgrenzung zwischen Exegese und Hermeneutik gebe ich Dir sogar recht: HKM ist die vorrangige Exegese auch aus meiner Sicht -
aber eben nur mit dieser klaren Abgrenzung. - "Exegetische Auslegung" ist NICHT dasselbe wie "Wie ist das zu verstehen/zu interpretieren?" - DAFÜR ist die Hermeneutik zuständig.
Münek hat geschrieben: Neben der Exegese existiert immer noch die Dogmatik. Das solltest Du nicht ausklammern.
Ist aber in diesem Kontext ein Reizwort ohne Belang - der eigentliche "Gegner" der interpretativen Exegese ist die Hermeneutik, die inhaltliche/substantielle Interpretation als ihr Revier ansieht.
Münek hat geschrieben:Ja - aber nur aus der unmaßgeblichen Sicht eines theologischen Laien. Also absolut ohne Bedeutung.
Und schon verdrängst Du wieder die Realität, indem Du mich als Laien bezeichnest. - Du vergisst darüber, dass es nichts ändert, ob ich Laie bin oder nicht - es ist die Theologie bzw. die Hermeneutik, die davonzieht - nicht ich.
Halten wir als kleinster gemeinsamen Nenner fest: Was passiert, passiert genauso mit wie ohne uns. - Und das, was passiert, versuche ich Dir zu vermitteln - ob es ankommt oder nicht: Es passiert.
Münek hat geschrieben:Begründet hast Du Deine Glaubensannahmen eigentlich nie.
Mehr als oft genug - es wurde nur nicht verstanden. - Jedesmal, wenn es eng wurde, wurde "Geschwurbel" gemurmelt und abgedreht. - Ich habe sogar oft genug die materialistischen Glaubensannahmen begründet - auch hier wurde abgedreht, sobald es einen Punkt überschritten hat, der tiefer ging als die Stelle, an der man system-bedingt mit dem Denken anfängt.
Aber auch das ist nicht der Punkt. - Der Punkt ist: Egal, ob ich hier scheitere oder erfolgreich bin, meine Begründungen gut oder schlecht sind, oder weiß der Kuckuck was: Die Welt "draußen" geht weiter - und Du kannst ganz sicher sein, dass das, was ich hier zu vermitteln versuche, von ganz anderen Kalibern längst kapiert ist.
Und diese Kaliber formieren sich langsam wieder, nachdem die letzten Jahrzehnte stark materialistisch geprägt waren - und dann bekommt der Begriff "Aufklärung" wieder einen Bezug zu dem, was eigentlich im Wort drin steckt/stecken sollte: Erhellung, Licht.
Das sogenannte "Postfaktische" ist eine Negativ-Unmuts-Erscheinung im Gefolge einer sich formierenden Kritik an einem ideologischen Aufklärungs-Begriff - positive Erscheinungs-Form dieser Kritik kann die Auflösung dieser Ideologie sein in Richtung: "Bekenne Dich zu Deinen Setzungen, auf Basis derer Du zur Aufklärung beitragen kannst".
Wenn dies geschieht, wird auch die heute dominante materialistische Aufklärung ihren Platz, wenn auch nicht mehr dominant, einnehmen können im Sinne von: "Nach unseren Setzungen ist Aufklärung, wenn ..." - dann kann man wieder auf Augenhöhe miteinander reden. - Die Brights sind so gut wie tot - dieses Modell hat ausgedient.