closs hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Was glaubst Du wohl, weshalb es sich dieser Erzdogmatiker so sehnlichst wünscht, dass die historisch-kritische Auslegung der biblischen Schriften an den Fakultäten durch die sog. "kanonische Exegese" ersetzt werden würde?
Weil die HKM-Auslegung nur peripher-historisch auslegen kann - deshalb muss man was drauf setzen, was den Deckel zumacht.
Du scheinst es wirklich nicht zu raffen: Die historisch-kritische Methode wird von Exegeten bei der Auslegung biblischer Schriften - und zwar immer noch - standardmäßig an den Fakultäten angewendet. Nix kanonische Exegese.
Das ist ergebnisoffen forschende und lehrende
Wissenschaft. In diesem Bereich haben Glauben und Dogmen
nichts, aber auch gar nicht zu suchen. Da können
Ratzinger und
Berger sich noch so sehr echauffieren. Was sie den Theologen allzugern aufs Auge drücken möchten, ist systemwidrig, unwissenschaftlich und kann nicht funktionieren.
Sollte sich die "
kanonische Exegese", die z.B von einem Heilsplan Gottes und von der Göttlichkeit des Jesus von Nazareth ausgeht, an den Fakultäten durchsetzen, könnte nämlich von
Wissenschaft keine Rede mehr sein. Ich bin davon überzeugt, die Herren Theologieprofessoren werden da ganz gewiss nicht mitspielen (
Berger als Außenseiter und Exot natürlich ausgenommen und
Ratzinger hat eh nichts zu bestimmen).
Was Du mit "
was draufsetzen und den Deckel zumachen" meinst, gehört natürlich ebenfalls
auf keinen Fall zu dem Aufgabenbereich
biblischer Exegese. Diesen Akt hat doch die Kirche schon vor langer Zeit in selbstherrlicher Art und Weise vollzogen, indem sie ihren Schäfchen menschengemachte sog. "Glaubenswahrheiten" in Form
nichthinterfragbarer Dogmen "vor den Latz knallte". Das scheinst Du offensichtlich vergessen zu haben.
Dieser Deckel ist zu!
(Na gut: Das Dogma von Marias leiblicher Aufnahme in den Himmel ist neueren Datums - 1950.)
Ich wiederhole es noch einmal, weil das nicht in Deinen Kopf zu gehen scheint: Die an den theologischen Fakultäten lehrenden
Dogmatiker legen
keine biblischen Texte aus, sondern befassen sich ausschließlich mit der Interpretation kirchlicher Lehraussagen.
Bibelexegetische Arbeit obliegt ausschließlich den Alt- und Neutestamentlern - Dogmatiker spielen in einem anderen, nämlich im Glaubens-Sandkasten.
Und dort sollen sie auch gefälligst bleiben. Glaubenswahrheiten haben in der Exegese nichts verloren. "Kanonische Exegese" wäre unwissenschaftlich.
Kurt. Hast Du es jetzt endlich kapiert!?