closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Du benötigst also zum Leben einen Umgang mit Wirklichkeit, der in deinem „Meinungs“-Weltbild explizit keine Rolle spielen darf.
Du verkennst, dass auch der Naturalismus ein Meinungsbild ist.
Ich bin kein Vertreter von irgendwelchen philosophischen Vorstellungen, sondern ich schaue mir einfach nur die Wahrnehmungstechnik und Wahrnehmungszusammenhänge an und leite davon Aussagen über „Fähigkeiten und Gültigkeiten“ ab.
Durch die Entwicklung des Gehirns hat sich eine Festlegung in Bezug auf Wirklichkeitsidentifikation ergeben -> Feststellen einer Wahrnehmungsunabhängigkeit innerhalb einer Interaktion (siehe Kätzchenexperiment).
Die menschliche Meinungsbildung, auf denen „Meinungs“-Weltbilder beruhen, ist erst viel später entstanden. Man wird sozusagen Schwierigkeiten haben, Kätzchen von irgendwelchen religiösen Meinungen zu überzeugen. Die gleichen Kätzchen werden aber keine Schwierigkeiten haben, „erlebte“ Zusammenhänge als Wirklichkeit zu identifizieren.
Zitat-closs: „
Also die (von uns allen geteilte) Annahme, dass die Natur nicht Vorstellung, sondern "echt" ist, genießt zwar Tatsachenrang, ist es aber streng genommen nicht.“
Dann versuche einfach mal „ganz streng genommen“ mit diesem „Tatsachenrang“ aufzuhören.
Nimm Anlauf und renne mit Volldampf durch einen Tisch. Mein Argument wirst du danach eindeutig und unmissverständlich „verstehen“ – ich muss da noch nicht einmal in der Nähe sein.
Du wirst eine 100prozentige Festlegung in Sachen Wirklichkeit erleben, die du nicht umgehen kannst.
Eine Festlegung dieser Intensität kann dein „Meinungs“-Weltbild
nicht liefern.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Offensichtlich gilt es nicht „genauso“, denn du bestätigst ja den nachvollziehbaren Unterscheid im Zweifel.
Nein - "das gilt für naturalistische Sicht auch", habe ich in etwa geschrieben.
Gib dem „Zweifel am Tisch“ einfach mal nach und bilde deine eigenen Erfahrungen.
Danach gibst du dem Zweifel an dein „Meinungs“-Weltbild nach und „horchst“ mal genau hin, ob sich irgendetwas verändert.
closs hat geschrieben:Es gibt keine "Realität", die weltanschauungs-frei ist
Du machst den Maximal-Fehler, dass du das Wort „Realität“ im Sinne eines Überblickes benutzt.
Das ist dir (und der menschlichen Wahrnehmung) aber
nicht möglich.
Genau aus diesem Grund hat sich das Gehirn (bei der Entwicklung) auf zwei Inhalte innerhalb der Mustererkennung verlassen:
1. Interaktion
2. Wahrnehmungsunabhängigkeit
Innerhalb der Gehirnaktivität wird exakt auf dieser Basis eine Aufteilung zwischen einer „Aussen-/Körperwelt“ („Realität/Wirklichkeit“) und einer „Denkwelt“ („Vorstellung“) getroffen.
Diese Festlegung ist wachstumsbedingt und wird
nicht durch Meinungsbildung aufgebaut.
Dein „Meinungs“-Weltbild spielt nur innerhalb der „Denkwelt“ eine Rolle (darüber hinaus „strahlt“ es nur durch extreme Inhaltsleere -> Selbsttäuschung).