Dieser Text ist insgesamt in alle beiden Richtungen interpretierbar.Münek hat geschrieben:Wieso überliest Du das Entscheidende - nämlich die Zusicherung Jesu an einige seiner Jünger, dass sie das Kommen des Menschensohnes auf einer Wolke und die damit verbundene Nähe des Gottesreiches selbst erleben werden (Lk. 21:31 und 32)
Da steht einerseits "9 Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Unruhen, so entsetzt euch nicht. Denn das muss zuvor geschehen; aber das Ende ist noch nicht so bald da", andererseits wird der Eindruck, dass Apokalyptisches nach der Zerstörung Jerusalems passiert "23 Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn es wird große Not auf Erden sein".
Dann heißt es wieder " 27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit" - also bald. - Gleichzeitig ist 70 n.Chr. bereits außerhalb der "Generation", der die Jünger angehören - und dieser Text wurde ja wohl danach geschrieben, oder nicht? - Also auch da passt es nicht.
Dein Hinweis 31 nützt gar nichts, wenn man nicht fixiert, WANN das alles geschehen wird - denn 70 n.Chr. ist auch nur eine Annahme - und wie Du weißt, wird "Generation" in 32 in anderen Standard-Üvbersetzungen mit "Geschlecht (der Israeliten)" oder gar "Volk" übersetzt. - Mit anderen Worten: Es hängt ab vom insgesamten Kontext - in Deinen Textvorschlag kann man alles mögliche rein interpretieren. - EINE Text-Stelle reicht nicht.
Das IST doch eine wissenschaftliche Aussage - was denn sonst?Münek hat geschrieben:Wir reden hier von Bultmanns Negation des Eschatologischen in den neutestamentlichen Schriften - nicht von der Wissenschaft.
Oje - und wenn man dann alles umstritten hat, darf man sich feststellen, dass Jesus erst viel später zum Verkündigten wurde.Münek hat geschrieben:Jesus spricht nicht von sich, sondern vom kommenden "Menschensohn". Ob und inwieweit er sich mit dem "Menschensohn" identifizierte, ist in der neutestamentlichen Exegese bis heute umstritten.