Alles Teufelszeug?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1221 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Fr 26. Feb 2016, 19:34

Savonlinna hat geschrieben:Aber wo ist hier die Analyse, die aufzeigt, was Sprache vermag und was nicht?
Das hatte sich auf Deine andere Frage bezogen.

"Analysieren" kann ich es nicht - das wäre eine Frage des Sprachwissenschaftlers. - Meine Argumentation wäre:

Da Sprache Ausdruck unserer Wahrnehmung (die ich allgemein definiert habe), welche selber im Verhältnis zu dem, was "ist", nicht alles vermag - also gilt dieses relative Vermögen auch für Sprache.

Savonlinna hat geschrieben:Wann immer Du auch mir diese Definitionen nennst, sage ich immer dasselbe: dass es nicht das ist, wonach ich frage.
Deine Frage war hier:
Savonlinna hat geschrieben:Genauso mit den Begriffen "Wahrheit" und "absolut".

Savonlinna hat geschrieben:Es ist kaum zu glauben, wie Menschen aneinander vorbeireden können.
Stimmt. - Dann fange doch mal damit an - ich kann dann meinen Ansatz ("relatives Vermögen von Sprache aus ontologischen Gründen") einbringen.

Savonlinna hat geschrieben: Deine Definition - also Deine Festlegung - ist das gerade Gegenteil von Hinterfragen Deines Begriffes. Deren Sinnhaftigkeit willst Du nicht üntersucht wissen.
Ich verstehe Dich in diesem Punkt traditionell NICHT. - Wo ist in meiner Aussage etwas NICHT hinterfragt? Ich halte meine Aussage als Ausdruck von geschehener Hinterfragung.

Savonlinna hat geschrieben:und dass sehr viel mehr vorhanden ist, als wir uns so zurechtlegen können.
Ja - in meinen Worten hieße dies, dass mehr "sein" ("vorhanden") kann als "wahrnehmen" ("zurechtlegen"). - Ich chiffriere halt anders.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1222 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Fr 26. Feb 2016, 19:40

Salome23 hat geschrieben:Muss es grade ein Gebet sein oder würde irgend ein andres blablabla quakquak, welches man vor sich hin blubbert nicht den selben Zweck erfüllen?
Kann jeder nur selber testen.

Salome23 hat geschrieben:Warum um alles in der Welt könnt ihr das nicht im Philosophieunterforum besprechen?
Weil "Teufelszeug" ab spätestens der zweiten Thread-Seite mit Svens Bemerkung "Man sollte aber dazu sagen, daß hier Forschung gemeint ist, die nach der historisch-kritischen Methode vorgeht. Alles andere ist sowieso indiskutabel, wenn man zu belastbaren Aussagen kommen will" mit "Wissenschaft" korreliert wurde. - Soll es Pluto rüberziehen (habe ich übrigens vor fast 100 Seiten schon gesagt).

Benutzeravatar
Thaddäus
Beiträge: 1231
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 18:47

#1223 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Thaddäus » Fr 26. Feb 2016, 19:52

Kurze Zwischenbemerkung:

closs hat geschrieben: * Wahrheit ist, was "ist" - unabhängig davon, ob wir es wahrnehmen.
* Absolut ist, was "ist" - unabhängig davon, ob wir es wahrnehmen.
Achtung, hier gibt es einen Fallstrick, auf den man achten muss, um die Ebenen auseinanderhalten zu können, die bei dieser Diskussion eine Rolle spielen.

Was existiert existiert, wenn es existiert. Wenn in meiner Küche ein Tisch steht, dann existiert dieser Tisch genau dann, wenn in meiner Küche ein Tisch steht. Steht da ein Tisch, dann ist das ein fact in the world. Dieser fact in the world kann selbst nicht wahr oder falsch sein. Entweder es existiert ein Tisch in meiner Küche oder eben nicht.

Wahr oder falsch kann nur eine Aussage über diesen Tisch sein!
Und hier kommt die Sprache ins Spiel!
Nur Aussagen über die Wirklichkeit (die Welt) können wahr oder falsch sein. Wenn ich also mit einer Proposition behaupte: "In meiner Küche steht ein Tisch", dann kann nur diese Proposition wahr oder falsch sein. Nicht aber der Tisch selbst kann wahr oder falsch sein, denn der existiert oder eben nicht.
Wir haben keine andere Möglichkeit, als über die Sprache abzuklären, ob eine Aussage über die Welt wahr oder falsch ist. Wir nehmen die Welt zwar über unsere Sinnesempfindungen wahr, aber das hat noch nichts mit Wahrheit oder Falschheit zu tun. Was ist ist, und was nicht ist, ist nicht. Erst wenn ich eine Existenzbehauptung über das, was ist, sprachlich formuliere, können wir diese Existenzbehauptung als wahr oder falsch kategorisieren und beweisen. Ein Beweis beweist nie den Gegenstand selbst (weil der einfach da ist oder nicht), sondern immer nur eine Aussage über diesen Gegenstand.

Auch, wenn wir uns über Gott oder Neutrinos unterhalten, unterhalten wir uns nie über diese Gegenstände "Gott" und "Neutrino" ontisch direkt . Wir unterhalten uns vielmehr über Behauptungen (Aussagen/Propositionen), die wir über diesen Gegenständ "Gott" und "Neutrino" aufstellen. Und es geht stets darum, ob diese Behauptungen über die Existenz eines Gottes und seine Eigenschaften oder eines Neutrinos und seine Eigenschaften zutreffen oder eben nicht. Ob diese Aussagen zutreffen, dass ist dann wiederum unter Umständen empirisch belegbar (oder logisch z.B., wenn es sich nicht um empirisch wahrnehmbare Sachverhalte handelt, wie z.B. mathematische oder logische Wahrheiten).

Die Wirklichkeit der Welt ist immer schon eine vermittelte Wirklichkeit.
Zuletzt geändert von Thaddäus am Fr 26. Feb 2016, 21:01, insgesamt 4-mal geändert.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1224 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Pluto » Fr 26. Feb 2016, 19:57

closs hat geschrieben:Da Sprache Ausdruck unserer Wahrnehmung (die ich allgemein definiert habe), welche selber im Verhältnis zu dem, was "ist", nicht alles vermag - also gilt dieses relative Vermögen auch für Sprache.
Vorsicht!
Das stimmt nur für Aussagen über unserer Umwelt in der Vergangenheit.

Es sagt nichts darüber aus, was in der Zukunft sein könnte. Auch sagt es nichts über Wünsche oder Gedanken aus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#1225 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Savonlinna » Fr 26. Feb 2016, 19:58

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Aber wo ist hier die Analyse, die aufzeigt, was Sprache vermag und was nicht?
Das hatte sich auf Deine andere Frage bezogen.

"Analysieren" kann ich es nicht - das wäre eine Frage des Sprachwissenschaftlers.

Nein, das ist die Aufgabe desjenigen, der aus seinen Begriffen Folgerungen ableitet.
Unterlässt er diese Analyse, ist er ein Blender.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#1226 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von sven23 » Fr 26. Feb 2016, 20:22

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eben, wo war er?
Korrekt - es ist nicht falsifizierbar, wo er war.
Komisch, irgendwie hat man den Eindruck, dass du die nicht-Falsifizierbarkeit wie eine Trophäe vor dir her trägst.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Schutz im Leid, wie soll das denn aussehen?
Stell Dir vor, dass jeder Mensch vollkommen ausgeliefert im Leid sein kann. - Was passiert dann? - Egal ob in Ausschwitz oder heute in Aleppo?
Wir wissen es nicht. -
Fakt ist doch, daß kein übernatürliches Wesen die Menschen in Ausschwitz vor dem Leid oder im Leid geschützt hat. So viel wissen wir.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Thaddäus
Beiträge: 1231
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 18:47

#1227 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Thaddäus » Fr 26. Feb 2016, 20:41

closs hat geschrieben:Es hat primär nichts mit MEINEN Dingen zu tun, sondern mit gut 1500 Jahren europäischer Kultur-Geschichte, der ich inhaltlich nah genug bin, um sie verteidigen zu können.
Es ist bezeichnend, wenn du nur 1500 Jahre europäischer Kultur-Geschichte anführst, denn du meinst offenbar christliche Kulturgeschichte. Deine Rückrechnung beginnt also im Jahre 516 nach unserer Zeitrechnung. Die tausend Jahre griechische Philosophie davor, die bereits wesentlich weiter war, als die dann folgende christliche Philosophie, bleibt außen vor. Deine Rechnung geht aber auch zu weit, denn ab der Neuzeit, die man mit Descartes beginnen lassen kann, löst sich die Philosophie zusehends von ihrer christlichen Gängeleung, was dann in der Aufklärung ihren Abschluss findet im "etsi deus non daretur" ("auch, wenn es Gott nicht geben sollte").
Closs, du bist in deinen Ansichten Scholastiker, aber die Scholastik wurde philosophiehistorisch überwunden, - und das war gut so!

closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben: Aber auch der stützt sich niemals auf höhere geistliche subjekte Einsichten, wie du das tust, sondern auf die Überzeugungskraft dessen, was er schreibt.
Dann ist es halt so - heute kann Spirituell-Geistiges nur über die Hintertür kommen, weil das Hauptportal verschlossen ist.
Und es ist deinem glaubensgebundenen Ansinnen philosophisch zumindest völlig zu recht heute verschlossen. Die religiösen Glaubensgrundlagen der Philosophie in der Scholastik sind heute nicht mehr möglich, weil sie sich als größtes Hemnis unabhängiger wissenschaftlicher Philosophie erwiesen haben.

closs hat geschrieben: Das gilt auch für die Qualia - ein verzagter und gleichzeitig guter Versuch zu erkennen, dass der Mensch nicht nur die Summe seiner neuronalen Aktivitäten ist - bravo (dafür bist ja auch Du ein erfreulicher Beleg). - Nur: Die nächste Frage wäre die erste Frage: Wie kann man das begründen? - Nicht "begründen" im Sinne von "Wir beobachten, dass ...", sondern philosophisch-ontologisch im Sinne von "Wenn nicht durch Materie, wodurch denn dann?"
Die gesamte hoch-komplizierte Körper-Geist-Diskussion kreist gerade um die Frage, ob es eine Erklärungslücke gibt zwischen mentalen und intentionalen Zuständen einerseits und ihren physikalischen und neuronalen Grundlagen andererseits. Alle Modelle, die in der body-mind-Diskussion entwickelt worden sind und werden, versuchen genau diese Frage philosophisch plausibel zu erklären.

Dein "Geist" meint aber gar nicht geistige (also mentale) Zustände des Gehirns. Dein "Geist", den du postulierst ist ein objektiv-metaphysischer Geist, ein Gott und/oder hl. Geist. Das ist wiederum etwas ganz anderes. Dieser Geist, den du meinst, der ist mit der Aufklärung bereits verschwunden.

closs hat geschrieben:Bekennen würde ich mich zu "Ancilla ontologiae" - im WÖRTLICHEN Sinn in der gar nicht schlechten Definition von wik:
"Die Ontologie befasst sich mit einer Einteilung des Seienden und den Grundstrukturen der Wirklichkeit und der Möglichkeit. Dieser Gegenstandsbereich ist weitgehend deckungsgleich mit dem, was nach traditioneller Terminologie „allgemeine Metaphysik“ genannt wird".
Du scheinst die Ontologie für ein Spielfeld zu halten, in dem du behaupten kannst, was du willst und es wäre zu akzeptieren allein dadurch, dass du etwas behauptest. Dem ist natürlich nicht so! Jeder, der Entitäten behauptet, muss natürlich vernünftig-plausibel belegen können, warum es gerechtfertigt ist, genau diese ontologischen Annahmen zu machen.

closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Gerade aufgrund ihres Selbstverständnisses, können die Natur- und Geisteswissenschaften prinzipiell ALLES untersuchen.
Aber doch nur soweit substantiell, soweit es mit den EIGENEN Prämissen kompatibel ist. -
Was? Eine Wissenschaft kann alles das erforschen, wozu sie wissenschaftliche Methoden bereitstellt, um es erforschen zu können. Die Philosophie kann jederzeit die Berechtigung ontologischer Annahmen erforschen, nämlich mit den Mitteln vernünftig begründender Argumentation. Wenn jemand nicht vernünftig begründen kann, warum er diese und jene ontologsichen Annahmen macht, dann ist er raus aus dem philosophischen Spiel. So, wie du eben, weil du deine Annahmen nicht begründen kannst.

closs hat geschrieben: Ein persönliches Wort:
Sobald Du den Käfig Deines Philosophie-Verständnisses verlässt, wirkst Du extrem geistig und authentisch (menschliche Aussagen - Aussagen über Musik - ect.). - Sobald Du Deinen Heimat-Urlaub beendest, bist Du wieder in der "Firma" und vertrittst deren Corporate Identity.
Was du als "Käfig meines Philosophieverständnisses" bezeichnest, sind nichts anderes als die Minimalstandards von Philosophie hinsichtlich der Begründungspflicht ontologischer Annahmen und einer rationalen Argumentation.

closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:DU musst nachweisen, warum dein chrislticher Gottesbegriff ontologisch relevanter sein soll als Odin oder der Oberschlumpf.
Siehe oben - ich fühle mich, wenn überhaupt, nur unter höchsten Anstrengungen in der Lage, mein Erkenntnis-Sediment noch mal so aufzudröseln, dass daraus 1500 Jahre Geistesgeschichte erblühen - ich finde, es ist auch etwas viel verlangt.
Es ist eine zentrale Anforderung an eine sich selbst als christlich verstehende Philosophie, überzeugend darlegen zu können, warum ausgerechnet der christliche Gott der wahre Gott sein soll und nicht z.B. der muslimische oder die Götter des Hinduismus, die altägyptische Götterlehre oder die skandinavische Götterlehre mit ihrem Obergott Odin. Wenn du das nicht plausibel und überzeugend darlegen kannst, dann kannst du sowieso einpacken ...

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1228 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Sa 27. Feb 2016, 00:38

Savonlinna hat geschrieben:Nein, das ist die Aufgabe desjenigen, der aus seinen Begriffen Folgerungen ableitet.
Moment - ich habe es begründet mit dem Argument "Sprache als Ausdrucksmittel einer immer relativen Wahrnehmung und somit selbst relativ". - Das reicht für den Diskussions-Zweck.

Wie es ein Sprachwissenschaftler hoch-wissenschaftlich analysiert, weiss ich tatsächlich nicht - aber er wird nicht den Rahmen verlassen können, der ontologisch (s.o.) steht. - Du blockst gerne ab, statt selber weiterführende Antworten zu geben.

Pluto hat geschrieben:Das stimmt nur für Aussagen über unserer Umwelt in der Vergangenheit.
Wieso das? - Auch das, was in der Zukunft "ist", ist damit gemeint. - "Ist" kennt kein Tempus.

Denn streng genommen ist "Vergangenheit" und "Zukunft" kein "Ist", sondern eine Projektion reflektierender Menschen. - Es "ist" kein "es war" oder "es wird sein".

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1229 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Pluto » Sa 27. Feb 2016, 00:54

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das stimmt nur für Aussagen über unserer Umwelt in der Vergangenheit.
Wieso das? - Auch das, was in der Zukunft "ist", ist damit gemeint. - "Ist" kennt kein Tempus.
Das stimmt auch nur dann, wenn du wahrnehmen kannst, was in der Zukunft liegt. Damit wirst du zum Wahrsager.

closs hat geschrieben:Denn streng genommen ist "Vergangenheit" und "Zukunft" kein "Ist", sondern eine Projektion reflektierender Menschen. - Es "ist" kein "es war" oder "es wird sein".
Ich denke hier kommen wirklich zum Kern dessen was Wahrnehmung ist. Es ist auf jeden Fall nicht die Zukunft.

Que sera, sera...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1230 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Sa 27. Feb 2016, 00:55

Thaddäus hat geschrieben:Was existiert, existiert, wenn es existiert.
Logisch.

Thaddäus hat geschrieben:Wahr oder falsch kann nur eine Aussage über diesen Tisch sein!
Aha - "wahr" und "falsch" also als menschliche Beurteilung?

Ich habe es anders gemeint - vereinfachtes Beispiel_
"Wahr" ist, dass jeder Punkt auf der Oberfläche der Erde (annähernd) gleich weit vom Erd-Mittelpunkt entfernt ist - auch wenn es niemand checken würde. - Die Menschheit könnte also für alle Zeiten behaupten, dass die Erde flach ist, und trotzdem wäre sie run. - Also nicht abhängig von menschlicher Beurteilung.

Thaddäus hat geschrieben:Nur Aussagen über die Wirklichkeit (die Welt) können wahr oder falsch sein.
Nein - s.o.

Thaddäus hat geschrieben:Wir haben keine andere Möglichkeit, als über die Sprache abzuklären, ob eine Aussage über die Welt wahr oder falsch ist.
"Wir" - richtig. - Ontologisch ist dies irrelevant.

Thaddäus hat geschrieben:Erst wenn ich eine Existenzbehauptung über das, was ist, sprachlich formuliere, können wir diese Existenzbehauptung als wahr oder falsch kategorisieren und beweisen.
Dito.

Thaddäus hat geschrieben:Auch, wenn wir uns über Gott oder Neutrinos unterhalten, unterhalten wir uns nie über diese Gegenstände "Gott" und "Neutrino" ontisch direkt .
Genau - so meine ich es.

Thaddäus hat geschrieben: Und es geht stets darum, ob diese Behauptungen über die Existenz eines Gottes und seine Eigenschaften oder eines Neutrinos und seine Eigenschaften zutreffen oder eben nicht.
Hoppla - und genau das wissen wir NIE, weil wir NIE wissen können, ob die Anwendung der Res cogitans auf die Res extensa (Descartes) überhaupt geht. - Wir müssen es GLAUBEN (tat ja Descartes auch), denn es ist nicht falsifizierbar.

Thaddäus hat geschrieben:Die Wirklichkeit der Welt ist immer schon eine vermittelte Wirklichkeit.
Also eine Wahrnehmungs-Welt, deren Verhältnis zu dem, was "ist", nie ontologisch überprüfen können. - INNERHALB unserer Wahrnehmung (= der Prämisse, dass Res cogitans und Res extensa aufeinander abgestimmt sind) können wir es natürlich (mehr oder weniger) - hier sind bspw. die Naturwissenschaften für DIE Felder gut, auf die sie anwendbar ist.

Du rennst bei mir offene Türen ein - denkst Du es auch zu Ende (Res cogitans/Res extensa)?

Antworten