closs hat geschrieben:Es ist sehr schwer, Geistiges zu benennen in einem Umfeld, das Geist als Folge von Materie versteht. - Aber gerne komme ich Deinem Wunsch nach (allerdings in meiner Sprache):Schmuel hat geschrieben:Darüber alles hätte ich mir gewünscht hier zu lesen.
Der Mensch kommt aus dem überzeitlichen Sein (Gott) ins zeitliche Dasein - mit dem Ziel, aus der Erkenntnis und dem Erleben von gut und böse in die Lage zu kommen, seinen Ursprung BEWUSST zu erkennen (was im Paradies nicht möglich gewesen wäre). - Da aus Sicht der Überzeitlichkeit die "Weltzeit" ein Gleichzeitiges ist (nur im Dasein gibt es Zeit), ist Alpha gleich Omega. - Der Daseins-Tod ist somit Rückkehr zum Ursprung - genauso wie der Baum der Erkenntnis Ausgangspforte und der Baum des Lebens Eingangspforte sind (und beide nebeneinander in der Mitte stehen).
Gott KANN nicht aus dem Dasein beweisbar sein - ein Oxymoron. - Aber nicht weil sich Gott versteckt, sondern weil Daseins-Wahrnehmung zwar Hinweise auf das Sein haben kann ("Und wär das Aug nicht sonnenhaft, die Sonne könnt es nicht erkennen" (Goethe)), aber im Daseins-Leben nicht (göttliches) Sein "ist". - Die ontologische Differenz zwischen Sein und Dasein kann nur top-down, nicht aber bottom-up aufgehoben werden - weshalb es ja (weitergedacht) so wichtig ist, dass der Messias nicht Nur-Mensch ist, sondern Gott in und durch ihn ist.
Hier wage ich einen Einwand.
closs schreibt: "Der Mensch kommt aus dem überzeitlichen Sein (Gott) ins zeitliche Dasein - mit dem Ziel, aus der Erkenntnis und dem Erleben von gut und böse in die Lage zu kommen, seinen Ursprung BEWUSST zu erkennen (was im Paradies nicht möglich gewesen wäre)."
Wieder ich:
- Warum soll Gott nicht in Erwägung gezogen haben, dass Adam irgendwann doch vom Baum der Erkenntnis essen konnte - ohne sterben zu müssen?
- "Ausgangspforte" stimmt deshalb nicht, weil Gott die Beiden hinaus gewiesen hatte, nicht der Baum der Erkenntnis, zudem setzte Gott seine Cherubim auf den Weg zum Baum des Lebens, damit diese diesen bewachen. - Warum, wenn eine zwangsläufige Entwicklungsforte die beiden Sünder hinaus befördert - eine Einbahnstrasse....`?!
- ... Warum soll keine Entwicklung im Paradies möglich gewesen sein?
- ich verstehe Alpha und Omega, Anfang und Ende als Beginn und Schluß einer Episode, eines Seins - Gott ist am Anfang, im Osten. Jesus kommt am Ende - von Westen. Dazwischen ist auch noch eine Zeitspanne....hier wirkt der Heilige Geist.
- Warum soll Gott nicht in dieser Welt - wie closs es nennt, im Dasein - beweisbar sein?
Viele haben schon Zeichen von ihm bekommen. Wie ich lese, selbst hier am Board gibt es einige mit entsprechenden Erfahrungen.
Vielleicht ist es so, dass wir Menschen ihn nicht "nachmessbar" aufzeigen können, aber offenbar ist er in der Lage, sich dem Menschen deutlich zu erweisen. Und gerade dann geht es wohl göttlicher nicht mehr!
Problem ist nicht die Heilige Schrift, nicht Gott, sondern die Abwehr, mit welcher man jeden wirklichen, angezeigten Beweis in eine welt-zeitliche Struktur umpolen würde.
"Wer im Geringsten treu ist .... - " ^^