Savonlinna hat geschrieben:das, was als "böse" bezeichnet wird, ist eine menschliche Reaktion darauf, dass er sein inneres Streben nach, sagen wir "dem Guten", tempörär nicht erzielen kann?
Ja.
Savonlinna hat geschrieben:dass also auch das, was als "böse" bezeichnet wird, sehr wohl Teil des Geschaffenen ist, da diese Gegenreaktion notwendig ist, um deren Schmerzlichkeit zu empfinden und Abhilfe zu schaffen?
"Teil" nicht im idealen Sinne ("Gott sah, dass es gut war"), sondern die Möglichkeit in geistig-angelegter Schöpfung (Giraffen erkennen weder "gut" noch "böse"), überhaupt zwischen "gut" und "böse" unterscheiden zu können. - Erst wenn man geistig befähigt ist zu dieser Unterscheidung, kann man erst nach Gutem streben oder daran scheitern.
Savonlinna hat geschrieben:So zwingt auch das Leiden an einer "bösen" Tat dazu, Wurzel und Sinn dieser "bösen Tat" zu verstehen und sich selber in Ordnung zu bringen.
Das ist überhaupt der Grund, dass Leid bei Jesus diese überragende Rolle spielen kann - Leid als Indikator der Differenz zwischen Ist und Soll.
Savonlinna hat geschrieben:der Zahnschmerz. Er ist nicht "böse", sondern will aufzeigen, dass etwas versäumt wurde: die Zähne gesund zu halten oder ihren Wachstum nicht berücksichtigt zu haben.
Prinzipiell ja. - Allerdings würde ich auf situativ kausale Deutungen verzichten.
Denn Leid ist ein Grundsatz des menschlichen Daseins, das zwischen Gott-Orientierung und Ich-Orientierung steht und somit automatisch im Leid sein muss. - Wäre das Ich aufgehoben in Gott (also nicht eliminiert, sondern veredelt), gäbe es kein Leid - genau das geht aber nicht im "Fürstentum der Welt".
Wir sind hier mittendrin in der Frage, was "eigentlich" "Sündenfall" und was "eigentlich" "Erlösung" ist.