Münek hat geschrieben:Nach ältester Auffassung in der Antike war die Sonne ein feurig leuchtender Körper wie der Mond und die Sterne.
Vorsicht, „die Antike“ liegt nicht derart einheitlich vor, dass man sagen kann „für die Menschen damals war es so und so“.
Vorstellungen waren eher sehr, sehr lokal begrenzt und es gab kein Medium zur Pflege einer Allgemeinbildung.
Wenn in der Bibel (ausgehend von den ersten Texten) nichts von Körpern steht, dann hat man es einfach mit einer Lokalität zu tun, in der die Körpervorstellung
nicht angesagt war.
Münek hat geschrieben:Im ersten Schöpfungsbericht ist in der Tat von "Sonne" und "Mond" nicht die Rede, sondern nur von den beiden großen "Lichtern"
Das ist explizit
keine Körpervorstellung.
Münek hat geschrieben:Der Grund für ihre Nichtbenennung
war vermutlich, dass ihre Namen in der Sprache der Umwelt zugleich auch Götter bezeichneten.
Ich suche nicht nach Namen sondern nach funktionalen Angaben.
=> Da steht nur „Licht“.
=> Sonne ist ein grosses Licht, das brennt.
Das ist maximal einfach beobachtet, denn es fehlt mehr als „90“ Prozent dessen, was man hätte sagen müssen, wenn man irgendeine Art von Einblick gehabt hätte.
Münek hat geschrieben:In dem Text ist nicht lediglich von einer "Verzögerung der Bewegung", sondern von einem STILLSTAND der Sonne und des Mondes die Rede.
Da sich die Sonne danach wieder weiterbewegt haben soll, ist das der Tatbestand einer Verzögerung.
Münek hat geschrieben:Immerhin wird die Sonne im Genesisbericht als das große Licht bezeichnet, das den TAG BEHERRSCHT.
Dieses „Beherrschen“ ist
nicht im Sinne von „die Macht der Sonne über den Tag“ formuliert, sondern über die Sonne beherrscht man die Zeiten des Tages, also „die Sonne markiert den Tag“ (die Sonne ist ein Helferchen).
Es wird unmissverständlich behauptet, dass zuerst das Licht gemacht, dass es von der Finsternis „geschieden“ wurde und dass es zu Tag und Nacht kam, ohne dass die Sonne überhaupt erschaffen war.
Es liegt eine endeutige Trennung zwischen Tag/Nach und den Lichtern vor. Die Lichter sind Dekoration.
(vgl.
Elberfelder Bibel)
Diese Leute hatten keine Ahnung, dass es Tag war,
weil die Sonne auf die Erde einwirkt.
Wenn man diese einfache „Himmel/Licht/Lampen <-> Erde“ Vorstellung als Basis ansieht und sich dann überlegt, wie es wirken muss, wenn jemand behauptet, dass der feste Boden nicht das Zentrum sein, sondern dass eine Bewegung um das grosse Licht stattfinden soll, dann ist es nicht erstaunlich, dass sie nicht gerade begeistert die „neue Lösung“ feierten.
Das ist aber eigentlich alles „Schnee von gestern“ und lediglich als historisches Kuriosum interessant.
Sonderbar wird es erst durch die Armada von Leuten, die dieses Zeugs immer wieder modernisieren woll(t)en.
Das Resultat ist eine Verfälschung von ganz einfach ausgerichteten Beobachtungen.
In Bezug auf unseren Fall kann man sich fragen „steht in der Bibel irgendetwas von Planeten?“.
=> Nö, eigentlich steht da hinten und vorne nichts von Planenten.
Doch Hoppla, welch ein Wunder, im Jahre 1912 taucht eine „Luther Bibel“ auf, die von Planeten spricht. Im Jahre 1899, also relativ nahe dran, waren es Tierkreiszeichen.
(vgl.
2 Könige 23:5)
Solch eine Verfälschung kommt zustande, indem die „Übersetzer“ ein Urteil à la „hier kann nur dies und jenes gemeint sein“ unterschieben.
Verrückt wird es, wenn am Ende der „übersetzte Text“ als Beweis verwendet wird, „dass die Leute damals ja schon so viel wussten“.
Am Anfang wird eine Formulierung mit „Planet“ übersetzt, denn mit unserem heutigen Überblick „können sie ja nur dies gemeint haben“ und am Ende „war es ihnen damals schon klar, dass es Planeten sind“ – lalala.
Münek hat geschrieben:Wenn die Sonne stillstand, dann muss der Tag zwangsläufig viel länger als gewöhnlich gewesen sein.
Genau das „Zwangsläufig“ habe ich gerade angesprochen:
„es kann nicht anders sein, als dass sie es so gemeint haben“.
Doch es kann anders sein und zwar maximal anders.
Genauso ist auch das Wort „Geist“ in dem Text aufgetaucht.
Es hat zwar niemand eine Ahnung, was „Geist“ sein soll, aber die damaligen Leute „können ja nichts anderes gemeint haben“.
In der Folge soll gelten „Gott = Geist“, als ob dies irgendetwas aussagen würde.
Die damaligen Leute haben Luft/Wind/Atem verwendet und sie haben dies getan, weil es ganz einfach beobachtbar war.
Sie sind ihrem „Gott“ begegnet, er hat auf sie eingewirkt -> Luftphänomen.
Diesen Menschen konnte man ohne Probleme die Frage stellen „was soll Gott sein?“. Sie hätten einfach darauf gezeigt, so wie auf alles andere auch.
Weil es aber irgendwann einfach zu peinlich geworden ist, „Luft“ als Basis anzusehen, wurden die Prinzipien von Luft beibehalten und so getan, als würde man über etwas Unabhängiges von Luft sprechen – Motto: „es kann ja nichts anderes gemeint sein“
Die Spitze der Verrücktheit ergibt sich nun, wenn „Gläubige“ denken, dass die damaligen Menschen einen (uns nicht mehr möglichen) direkten Kontakt zu „Gott“ hatten und viel, viel „geistiger“ eingestellt waren als heute – „naja, es waren halt Auserwählte“ - lalala