Zeus hat geschrieben:Ich denke, dass die Vernunft außer der Erkenntnis, dass man nicht alles weiß, doch noch viel mehr zustande gebracht hat. Oder?
Natürlich - gegen die praktische Vernunft hat ja keiner etwas einzuwenden. - Solange man Vernunft und Wissenschaft als hochentwickelte Handwerkszeuge verwendet, ist das alles super. - Kritisch wird es, wenn es ins Philosophische geht.
Denn dann erkennt man (mit der Vernunft), dass jegliches Wissen System-Wissen ist - und dann steht in der Tat am Ende: "Ich weiss, dass ich (absolut gesehen) nichts weiss". - Diejenigen Weisen, die diesen Satz verwendet haben, haben damit nicht die praktische Vernunft und deren handwerkliche Umsetzung in den Wissenschaften gemeint.
Zeus hat geschrieben:Wenn ich was nicht erlären kann, muss der Glaube an Schneewittchen oder den großen Geist her?
Blackbox reicht - oder "das Ding an sich". - Nenne es "Funktionsgröße".
Zeus hat geschrieben:Ich würde mich nicht so sehr auf Goethe verlassen.
Man soll Gesagtes prüfen (können

) und daraus Schlussfolgerungen ziehen.
Zeus hat geschrieben:Was ein "vernünftiger Glaube" ist, bezweifle ich sehr stark, dass sowas überhaupt existiert.
Das hatten wir aber schon öfter - auch weiter oben: Man erkennt (mit der Vernunft), dass jegliches Wissen System-Wissen ist - und dann steht in der Tat am Ende: "Ich weiss, dass ich (absolut gesehen) nichts weiss". - Wenn man aber nur System-Wissen haben kann, fragt man sich (mit der Vernunft), was über den Systemen steht - und da bleibt nur noch die Meta-Physik, die man mit der reinen Vernunft nicht kritisch (im Sinne Kants) behandeln kann. - Deshalb Kants Abwendung von der Meta-Physik: Er weiss, dass es sie gibt (Kant spricht sehr wohl von "Gott") , weiss aber auch, dass sein Vernunft-System damit überfordert ist - um so mehr verlacht er die Meta-Physiker der Zeit, die meinen, ein System zu haben.