Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Salome23
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#1091 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Salome23 » So 19. Jan 2014, 15:54

sven23 hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: Ich hoffe die unrichtigen, atheistischen Glaubensmuster kommen auch noch in den Ruhestand ;)

Wer sagt denn, daß sie unrichtig sind?
Das dachte ich mir auch beim lesen...
Weiters verstehe ich auch folgende Aussage nicht wirklich:

Wirklich "festhalten" kann man sie nicht, in meinen Augen.
Brauchst du das denn?
Werden hier spontane Gedanken angesprochen oder Denkmuster und Ansichten?
Und warum schreibt man dann seine Gedanken nieder?
Ist das dann kein festhalten wollen?

Lena
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#1092 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Lena » So 19. Jan 2014, 22:04

Demian hat geschrieben: Wirklich "festhalten" kann man sie nicht, in meinen Augen.
Anhalten kann man den Gedanken im Kopf und darüber nachdenken. Falls es ein Gedanke ist, von dem ich weiss das er ungut ist, so bin ich dafür verantwortlich, weil ich ihm Aufmerksamkeit geschenkt habe, obwohl er nichtig ist....

Alle Gefühle sind richtig? Hassgefühle können zum Todschlag führen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Pluto
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#1093 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Mo 20. Jan 2014, 00:16

Lena hat geschrieben:Alle Gefühle sind richtig? Hassgefühle können zum Todschlag führen.
Gefühle bestimmen nun mal unser ganzes Handeln und es sinnlos dagegen anzukämpfen.
Sie dienen uns u.a. als Grundlage für unsere subjektive Definition von Gut und Böse.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#1094 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Rembremerding » Mo 20. Jan 2014, 08:25

Pluto hat geschrieben:Gefühle bestimmen nun mal unser ganzes Handeln und es sinnlos dagegen anzukämpfen.
Sie dienen uns u.a. als Grundlage für unsere subjektive Definition von Gut und Böse.

... und unser Ziel soll es doch sein sich nicht ständig aufgrund der Gefühle zu entscheiden, sondern immer mehr Vernunft und Gewissen, also unseren Geist, zu verwenden. Dieser "Kampf" ist nicht sinnlos, sondern zutiefst menschlich, ja vermenschlicht.
Dein Satz liest sich, als wäre der Mensch ausschließlich trieb- und instinktgesteuert. Das ist gefährlich, denn der Schritt dahin jegliches unmoralische Handeln auf "äußere Umstände" oder "hormonelle und emotionale Gefühlszustände" zurückzuführen und dadurch Verantwortung abzulehnen, ist nur mehr sehr klein.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

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Naqual
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#1095 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Naqual » Mo 20. Jan 2014, 09:29

Lena hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: Wirklich "festhalten" kann man sie nicht, in meinen Augen.
Anhalten kann man den Gedanken im Kopf und darüber nachdenken.

Wenn Du Dir Gedanken machst über bereits gemachte Gedanken, sind es neue Gedanken. Also Gedanken folgt auf Gedanken. Du hast aber keinen einzelnen Gedanken festgehalten.

Lena hat geschrieben:Alle Gefühle sind richtig? Hassgefühle können zum Todschlag führen.

Demian unterscheidet sicherlich korrekt zwischen Gefühl und Emotion. Emotion ist etwas anders. Bei Emotionen hat ein innerer Verarbeitungsprozess stattgefunden (deswegen kann man Emotionen auch steuern) und das "Gefühl" richtet sich nach außen. So auch die Hass"gefühle" (die Demian nicht gemeint hat.
Gefühle haben wir z.B. beim Wahrnehmen. Diese sind erst einmal da, natürlich und damit richtig. Diese zu unterdrücken wäre sogar Verdrängung und schädlich.

Salome23
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#1096 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Salome23 » Mo 20. Jan 2014, 10:01

[color=#BF0000]Pluto[/color] hat geschrieben:Gefühle bestimmen nun mal unser ganzes Handeln und es sinnlos dagegen anzukämpfen.

Im Anfang ... war die Emotion
und die Emotion speicherte sich im Gehirn als Erfahrung ab
Alles ist durch die Emotion geworden
und ohne die Erfahrung der Emotion wurde nichts, was geworden ist...

-------


Biologisch gesehen sind Emotionen komplexe Verhaltensmuster, die sich im Laufe der Evolution herausgebildet haben.
Aber wozu brauchen wir sie?
Emotionen helfen, damit wir uns im Alltag orientieren können.
Viele Entscheidungen treffen wir "aus dem Bauch" heraus.
Wir erleben das ständig, auch wenn uns das gar nicht bewusst ist.

Selbst wenn wir rational abwägen und die Vernunft entscheiden lassen wollen
, ist es häufig dieser erste Impuls, der uns zu der einen oder anderen Entscheidung leitet.

Unsere Emotionen sind ein Bewertungssystem, das mehr oder weniger gut ausgestattet sein kann.
Es ist nicht von Anfang an komplett, sondern wird durch unsere alltäglichen Erfahrungen ständig erweitert und verfeinert.

Nichts, was wir erleben, bleibt ohne Wirkung. So wird für jemanden, der nie einen Verlust erlitten hat, der Begriff Trauer keine große Bedeutung haben. Andererseits wird das Gefühl der Trauer und des Schmerzes umso größer sein, je bedeutsamer der Verlust ist, der einen Menschen trifft.

Jede Erfahrung, die wir machen, alles, was wir lernen, wird im Gehirn mit dem entsprechenden Gefühl verknüpft, das wir in dieser Situation empfinden. Je intensiver dieses Gefühl ist, umso deutlicher bleibt es in unserem Gedächtnis verankert.
Das Erlebte wird Teil unserer Lebenserfahrung.
Je größer dieser Erfahrungsschatz ist, umso differenzierter wird auch unser emotionales Bewertungssystem...
Quelle

Sie dienen uns u.a. als Grundlage für unsere subjektive Definition von Gut und Böse.
Wieso Gut und Böse"-das sehe ich eher als ein rationales Bewerten...
Ich würde eher sagen "angenehm und unangenehm"...

Salome23
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#1097 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Salome23 » Mo 20. Jan 2014, 10:22

[color=#004000]Naqual[/color] hat geschrieben: Bei Emotionen hat ein innerer Verarbeitungsprozess stattgefunden (deswegen kann man Emotionen auch steuern) und das "Gefühl" richtet sich nach außen. So auch die Hass"gefühle" (die Demian nicht gemeint hat.
Gefühle haben wir z.B. beim Wahrnehmen. Diese sind erst einmal da, natürlich und damit richtig. Diese zu unterdrücken wäre sogar Verdrängung und schädlich.
Gefühl

Gemüt als Sammelbezeichnung für Gefühlsmodalitäten
Fühlen (Psychologie) als eine psychologische Grundfunktion
Emotion als psychologisches Phänomen
Intuition im Sinne einer Eingebung
Kompetenz (Psychologie) als eine fühlende Fähigkeit
Sensibilität (Medizin) als das Fühlen im Allgemeinen

Wahrnehmungsempfindungen in der Physiologie:

Oberflächensensibilität und Temperatur als ein taktile Wahrnehmungen
visuelle Wahrnehmung
auditive Wahrnehmung (Gehör, Wahrnehmung von Geräuschen)
olfaktorische Wahrnehmung (Geruchssinn)
Geschmack (Sinneseindruck), siehe auch: gustatorische Wahrnehmung
haptische Wahrnehmung der Struktur einer Oberfläche

Emotionalle Intelligenz
http://de.wikipedia.org/wiki/Emotionale_Intelligenz
Zuletzt geändert von Salome23 am Mo 20. Jan 2014, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#1098 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Mo 20. Jan 2014, 10:23

Salome23 hat geschrieben:Wieso Gut und Böse"-das sehe ich eher als ein rationales Bewerten...
Im Grunde wäre es ein spirituelles Abwägen/ein Gewissens-Abwägen - aber das ist in unserer westlichen Gesellschaft nicht "in", weshalb ich "wäre" schreibe.

De facto ist es meistens Folge der Überprüfung, ob etwas mit Leitbildern und Gesetzen einer Gemeinschaft übereinstimmt: Legal = gut/illegal = böse. - Wir sind schon a bisserle verarmt.

Was Du, liebe Salome, gerade machst, erscheint als löblicher Versuch, gut und böse über das "Gefühl" wieder an das "Gewissen" anzubinden. - Gut!

Lena
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#1099 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Lena » Mo 20. Jan 2014, 10:39

Naqual hat geschrieben: Wenn Du Dir Gedanken machst über bereits gemachte Gedanken, sind es neue Gedanken. Also Gedanken folgt auf Gedanken. Du hast aber keinen einzelnen Gedanken festgehalten.

Urplötzlich überfällt mich manchmal ein Gedanke. Ich wollte nicht an das denken. Der Gedanke stand einfach ungefragt da. Anstatt ihn vorbeigehen zu lassen und etwas anderes, bewusst zu denken, lade ich den Gast ein, doch zu bleiben. Und so denke ich weiter darüber nach, vertiefe oder vermehre ihn. Gebe ihm Wichtigkeit. Nähre ihn gewissermassen, indem ich zu ihm als einzelnen Gedanken, noch zusätzlich meine bewusst gedachten Gedanken gebe.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
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#1100 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Lena » Mo 20. Jan 2014, 11:09

Naqual hat geschrieben: Demian unterscheidet sicherlich korrekt zwischen Gefühl und Emotion.

Gefühl und Emotion waren für mich das gleiche. Danke für Deine Erklärung :).
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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