Warum läßt Gott so viel Leid zu?

closs
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#1061 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Do 16. Jan 2014, 22:46

Pluto hat geschrieben: aber erschließen ??? Nein das kann man NICHT.
Unter "erschließen" meine ich, dass etwas logisch widerspruchsfrei herleitbar ist.

Pluto hat geschrieben:aber wo frühere Theologen gescheitert sind, hast du auch keine wirklich zufriedenstellenden Antworten gegeben.
Das ist auch nicht der Anspruch. - Das Problem bei der Theodizeefrage ist, dass sie in das Intime zwischen Gott und Mensch abtaucht - man kann nur hoffen, dass das eintritt, was man erschließt.

Münek hat geschrieben:Dass sein "logischer und widerspruchs- freier Entwurf" gegen ähnliche oder völlig andere Modelle beliebig austauschbar ist, blendet er schlicht aus!
Dass es unter anderen Setzungen andere Schlussfolgerungen gibt, ist bekannt. - Ein traurig-witziges Beispiel ist zum Beispiel die Juristerei.

Die logische Erschließung ist ja nicht der Kern des Glaubens, sondern ein Nachreichen für diejenigen, die keinen eigenen Bezug haben, denen man aber zeigen kann, dass Glaube wenigstens nicht un-logisch ist. - Der Kern des Glaubens ist geistige Erkenntnis (hat nix mit Intellektualität zu tun).

Salome23
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#1062 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Salome23 » Do 16. Jan 2014, 22:47

[color=#000080]Rembremerding[/color] hat geschrieben:Es ist die Theodizeefrage, die viele Menschen schon vom Glauben an Gott abbrachte oder überhaupt Gott gar nicht erst als Lebensschöpfer anerkannten.

Aber eigentlich hat die christliche Botschaft doch geradezu ihr ganzes Ziel darin, diese Frage von vornherein aus ihren Angeln zu heben und gegenstandslos zu machen.
Man muss mit dieser christlichen Botschaft doch eher fragen: Was macht der Glaube für unseren Umgang mit dem Leid aus?
Antwort: Er bewirkt, dass man im Leid nicht mehr verzweifeln muss ......und man eine Gewissheit gewinnt, die stärker als alle Angst um sich selbst ist.
Dazu Paulus:
Dazu Jesus und Psalm 22:

Mk 15,34 Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Ps 22,2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne

Da spricht wohl so gar keine Verzweiflung heraus? ;)

Pluto
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#1063 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Do 16. Jan 2014, 23:19

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: aber erschließen ??? Nein das kann man NICHT.
Unter "erschließen" meine ich, dass etwas logisch widerspruchsfrei herleitbar ist.
Du und deine Wort-Erfindungen... :roll:

erschließen =
a. zugänglich machen
b. auffinden und nutzbar machen


[Quelle: Duden]

Das Problem bei der Theodizeefrage ist, dass sie in das Intime zwischen Gott und Mensch abtaucht - man kann nur hoffen, dass das eintritt, was man erschließt.
Mit Hoffnung kann man Leid nicht bezwingen.

Der Kern des Glaubens ist geistige Erkenntnis (hat nix mit Intellektualität zu tun).
Glaube ist aber keine Erkenntnis, sonder entweder
(a) in der säkularen Denkweise, eine Vermutung, oder
(b) in der religiösen Denkweise, das Für-wahr-halten einer Vermutung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#1064 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Fr 17. Jan 2014, 00:04

Pluto hat geschrieben:a. zugänglich machen
Ja - das passt - logisch zugänglich machen.

Pluto hat geschrieben:Mit Hoffnung kann man Leid nicht bezwingen.
Stimmt - aber das behauptet auch niemand. - Hoffnung heißt, dass im existenziellen Erstfall etwas Bezwingendes da ist.

Pluto hat geschrieben:Glaube ist aber keine Erkenntnis
Deshalb habe ich formuliert:
closs hat geschrieben:Der Kern des Glaubens ist geistige Erkenntnis
Es ist eine Erkenntnis da, die - da sie meta-phyischer Natur ist - physisch nicht nachweisbar ist. - Ergo hofft man, dass der Nachweis kommt, wenn die Gelegentheit dafür da ist.

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sven23
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#1065 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Fr 17. Jan 2014, 15:30

closs hat geschrieben:- Ergo hofft man, dass der Nachweis kommt, wenn die Gelegentheit dafür da ist.

Also Prinzip Hoffnung, und die stirbt bekanntlich zuletzt. ;)
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#1066 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Fr 17. Jan 2014, 16:26

sven23 hat geschrieben:Also Prinzip Hoffnung, und die stirbt bekanntlich zuletzt.
Alternative dazu wäre Hoffnungslosigkeit. - Was pro Hoffnung spricht, sind die Argumente, die sie plausibel, wenn auch nicht sicher machen.

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#1067 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Jan 2014, 07:52

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Also Prinzip Hoffnung, und die stirbt bekanntlich zuletzt.
Alternative dazu wäre Hoffnungslosigkeit. - Was pro Hoffnung spricht, sind die Argumente, die sie plausibel, wenn auch nicht sicher machen.

Nicht unbedingt. Interessant ist, was die Reselienzforschung für posttraumatische Belastungsstörungen herausgefunden hat. Genetischen Veranlagungen lassen sich durch soziale Geborgenheit abmildern.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=41064
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#1068 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Lena » Sa 18. Jan 2014, 09:13

Münek hat geschrieben: Meine immer wieder im Umgang mit Gläubigen in entsprechenden Foren (privat
spielt sich da nichts ab!) bestätigte Überzeugung: Es grassiert die Selbsttäuschung!
Der Selbstbetrug! Das reine Wunschdenken!

Die Schriften der Bibel und darüber hinaus unzählbare schriftliche Zeugnisse berichtet von Menschen in deren Leben Gott auf wunderbare Art eingegriffen hat. Für sie war es ein übernatürliches zufallen. Oder Menschen halfen andern Menschen weil Gott es ihnen auf ihr Herz gelegt hat. Wir haben die Möglichkeit uns zu informieren und noch besser - es persönlich zu erfahren.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#1069 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Jan 2014, 10:04

Lena hat geschrieben:
Die Schriften der Bibel und darüber hinaus unzählbare schriftliche Zeugnisse berichtet von Menschen in deren Leben Gott auf wunderbare Art eingegriffen hat. Für sie war es ein übernatürliches zufallen. Oder Menschen halfen andern Menschen weil Gott es ihnen auf ihr Herz gelegt hat. Wir haben die Möglichkeit uns zu informieren und noch besser - es persönlich zu erfahren.

Das Problem ist eben nur, daß sich die schriftlichen "Zeugnisse" der Bibel nicht nachprüfen lassen.
Es glaubt der Mensch, was er glauben will.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#1070 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Lena » Sa 18. Jan 2014, 11:52

sven23 hat geschrieben: Das Problem ist eben nur, daß sich die schriftlichen "Zeugnisse" der Bibel nicht nachprüfen lassen.
Es glaubt der Mensch, was er glauben will.

Aufrütteln könnten einem diese unzähligen Berichte von Menschen, über einen so langen Zeitraum, die bekunden, dass sie Gott in ihrem Leben persönlich erfahren haben.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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