Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Salome23
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#1031 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Salome23 » Mi 15. Jan 2014, 15:01

@Ziska

und dann fragte ich mich: "Ja, soll das nun alles gewesen sein?
Kindheit, aufwachsen, lernen, Berufsausbildung,, Heirat, Kind?
Und dann Kind großziehen, alt werden, Rente und dann sterben?
Hallo Ziska!

Stell dir mal vor, Tiere könnten so komplex denken wie wir:
"Ich werde geboren, bin Fressfeinden ausgesetzt, muss mir durch jagen Nahrung beschaffen, Nester bauen, leg Eier oder gebäre lebend und dann irgendwann sterben? Wars das?
Was würdest du ihnen antworten-wenn sie dich verstehn könnten?

Auch bei Tiere kommt es mitunter vor, dass sie ein Krebsgeschwür haben, oder Gendefekt,Epilepsie uva.
Das ist eben das "Leben" ...
Warum sollte grade das Säugetier "Mensch" etwas Besonderes sein? Auferstehn zu einem anderen Leben nach dem Tod?
Sicher , auch ich würde mich freuen, meinen verstorbenen Sohn wieder zu sehn (er starb in Folge einer Krankheit- die durch Gendefekt ausgelöst wurde) aber es ist auch so, dass ich erkenne, dass der Tod zum "Leben" dazugehört und eben das Ende bedeutet...und ich habe das mittlerweile auch so akzeptiert

Ziska_Deleted

#1032 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 15. Jan 2014, 15:21

Hallo! :wave:
Das ist eben der Unterschied zwischen uns Menschen und den Tieren.
Tiere denken nicht über den Sinn des Lebens nach...

Und ich bin nun mal ein Mensch.

Salome23
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#1033 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Salome23 » Mi 15. Jan 2014, 15:34

Tiere denken nicht über den Sinn des Lebens nach
Und damit liegen sie uns gegenüber im Vorteil... ;)
Ist das wie der geistige Zustand im Paradies? :)

Aber es ging nicht ums nachdenken-sondern das es bei uns nicht anders ist : Fr/essen, schlafen, spielen, fortpflanzen...gefressen werden/sterben.Punkt ;)

Pluto
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#1034 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Mi 15. Jan 2014, 17:01

closs hat geschrieben:Hier kommt wieder das Argument, dass nicht "die" Kinder leiden, sondern jeweils "ein" Kind - Leid ist nicht multiplizierbar.
Stimmt. Es ist additiv.

WENN es EIN Kind bei uns gäbe, das genauso leidet wie EIN Kind dort, erübrigt sich die Frage, warum das ein gerechter Gott zulässt. - Bzw: Nur so ist die diese Frage berechtigt - nicht aber durch Quantifizierung ("dort sind es MEHR als bei uns").
Schon ein Kind das leidet, ist eines zuviel.

Frage:
Warum hat Gott überhaupt Krankheitserreger in die Welt gesetz?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Ziska_Deleted

#1035 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 15. Jan 2014, 17:41

Pluto hat geschrieben:Frage:
Warum hat Gott überhaupt Krankheitserreger in die Welt gesetz?
Hallo!
Oder anders gefragt:
Warum schaden uns die Krankheitserreger...

Die Schöpfung ist sehr kompliziert und miteinander verwoben. Wer weiß, warum Gott es so und nicht anders gemacht hat?
Im Sommer frage ich mich immer: Warum wurden die Mücken erschaffen.... :shock:

Pluto
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#1036 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Mi 15. Jan 2014, 18:47

Ziska hat geschrieben:Warum wurden die Mücken erschaffen.... :shock:
Ein "Wunder" der Evolution, vielleicht? :P
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#1037 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Mi 15. Jan 2014, 18:58

Pluto hat geschrieben:Warum hat Gott überhaupt Krankheitserreger in die Welt gesetz?
Wobei wir direkt beim Thread-Thema wären.

Geistig gesehen ist Leid Ausdruck des Getrenntseins von göttlichem Sein und menschlichem Dasein - im "Paradies" gab es kein Leid - das gilt (christlich gesprochen) für das "Heil" genauso.

Nun ist aber das Dasein genau eben dadurch definiert, dass es getrennt ist vom göttlichen Sein - das führt zu Leid auf beiden Seiten - und ist deshalb DAS Grundmotiv des Christentums (und NICHT der Wille.

Die entscheidende Frage ist, was im Leid passiert. - Geistig gesehen führt es zum Heil hin (aber sicherlich nicht im platten Sinn, dass ein Zahnarztbesuch ein spiritueller Akt ist ;) ). - Auf welchen Wegen es (bei jedem anders) geschieht, weiß ich nicht - denn:

Der eine leidet und kommt zu Gott - der andere leidet und entfernt sich von Gott. - Wahrscheinlich braucht jeder "seine" Dosis an Leid und "seinen" Weg, der letztlich zur letzten Erkenntnis führt. - Überprüfen kann man das nicht - es gibt einige Felder, die der Naturwissenschaft nicht zugänglich sind. - Ob es das Geschehen unterhalb der Planck-Länge ist oder das intime Geschehen zwischen Gott und Mensch.

Bonhoeffer war aus meiner Sicht am nähesten dran, wenn er sinngemäß sagt, dass einem nicht mehr aufgeladen wird, als man tragen kann - aber beweisen kann man das nicht.

Einen Sinn und eine Erklärung fürs Leid kann man überhaupt nur dann befriedigend finden, wenn man vorher setzt, dass es Gott gibt. - Denn dann ist einem bewusst, dass das Daseins-Leben nur EINEN (sekundären) Teil der eigenen Existenz ausmacht. - Und dann darf man vermuten, dass Gott da ist, wenn es im Leid wirklich eng wird. - Aber hier sind wir voll in der Glaubenswelt.

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#1038 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Mi 15. Jan 2014, 19:13

closs hat geschrieben:Geistig gesehen ist Leid Ausdruck des Getrenntseins von göttlichem Sein und menschlichem Dasein...
Neulich hast du fast dieselben Worte für die Sünde verwendet.
closs hat geschrieben:Und gerade WEIL Sünde ein objektiver Begriff ist, gibt es die sogenannte "Erbsünde", die im wesentlichen zum Ausdruck bringt, dass der Mensch in Getrenntsein von GOtt (also seit Adam) gar nicht ohne Sünde sein KANN. - Sünde ist somit ein obligatorisches Wesensmerkmal des Menschseins im Dasein.
Setzt du damit nicht die Sünde gleich mit Leid?

Bonhoeffer war aus meiner Sicht am nähesten dran, wenn er sinngemäß sagt, dass einem nicht mehr aufgeladen wird, als man tragen kann - aber beweisen kann man das nicht.
Schön dass du Bonoeffer erwähnst, denn er war es der beim Anblick der sterbenden Menschen im KZ schrieb: etsi deus non daretur, womit er meinte: So leben als ob es Gott nicht gäbe.

Und dann darf man vermuten, dass Gott da ist, wenn es im Leid wirklich eng wird.
... und wo war Gott in Auschwitz?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1039 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Salome23 » Mi 15. Jan 2014, 19:17

closs hat geschrieben: Der eine leidet und kommt zu Gott - der andere leidet und entfernt sich von Gott.
Logisch und nachvollziehbar...
Wenn ich zu einem Arzt geh und ihn mehrmals bitte, mir(oder wem andren) zu helfen-dieser aber so tut, als wäre er gar nicht da= tut nix-ist doch logisch dass man wieder geht..
Nur welcher Arzt verweigert Hilfe?
Soviel mir bekannt ist, gab es einen einzigen Fall in der Bibel, wo Jesus einer Frau Hilfe verweigert hatte (BrotkrümmeluntermTischgeschichte)

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Demian
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#1040 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Demian » Mi 15. Jan 2014, 23:56

closs hat geschrieben:Geistig gesehen ist Leid Ausdruck des Getrenntseins von göttlichem Sein und menschlichem Dasein - im "Paradies" gab es kein Leid - das gilt (christlich gesprochen) für das "Heil" genauso.

Logisch ist aber, dass es Trennung schlicht und ergreifend nicht geben kann. Der Mensch kann sich natürlich Trennung vorstellen - und das ist wahrlich Hölle genug, mit allen Folgen die dazu gehören. Wenn die Illusion der Trennung die Grundlage meines Handelns ist, dann handle ich leidvoll, auch wenn alles verbunden ist und unser wahres Wesen bereits erlöst und erwacht. Die Perspektive ist entscheidend.

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