Münek hat geschrieben: Nö - selbst Ratzinger teilt Deine Auffassung nicht. Und der fromme Theologe Berger erteilt wiederum Ratzingers These eine Abfuhr, nach der Jesus das Reich Gottes verkörpert.
Beides falsch:
"Die neue Nähe des Reiches, von der Jesus spricht und deren Ausrufen das Unterscheidende seiner Botschaft ist – diese neue Nähe besteht in ihm selbst. Durch seine Gegenwart und sein Wirken ist Gott als Handelnder ganz neu jetzt und hier in die Geschichte hineingetreten. Darum ist jetzt erfüllte Zeit (Mk.1,15); darum ist jetzt auf einzigartige Weise Zeit der Umkehr und Buße wie auch Zeit der Freude, weil Jesus Gott auf uns zugeht. In ihm ist Gott nun der Handelnde und Herrschende – herrschend auf göttliche Art, das heißt ohne weltliche Macht, herrschend durch die »bis ans Ende« (Joh. 13,1), bis ans Kreuz gehende Liebe."
(Ratzinger "Jesus von Nazareth", Band I S. 90)
Auch für Berger ist das Reich in Jesu Kommen und in dem Erweis seiner Gottessohnschaft bei der Verklärung (Markus 9) gekommen:
"Kommen des Reichs in Macht bedeutet nicht notwendig oder gar exklusiv Weltende. – In der Verklärung Jesu zeigt das Kommen des Reiches eine christologische Spitze, denn hier zeigt sich, wie Person (Jesu) und Botschaft (Reich) zusammenhängen.
(Berger "Die Bibelfälscher" S. 27)