Andreas hat geschrieben:Was war denn nun ein Beispiel für das Wirken Gottes in der Geschichte - und war es (wirklich), oder könnte es nur gewesen sein?
WENN Jesus als historische Person im Sinne der trinitarischen Auffassung inkarnierter Gott war, hat Gott in Jesus in der Geschichte gewirkt - DANN war es auch "wirklich".
Das "könnte" ist ein Wahrnehmungs-Wort dafür, dass wir es nicht wissen - aber das hat doch nichts damit zu tun, dass es war, wenn es war. - WENN es aber war, ist es historisch. - Es sei denn, man versteht unter "historisch" lediglich nachgewiesenes "das, was der Fall war". - Nach meinem Verständnis ist "historisch" das, was der Fall war, egal, ob wir es nachgewiesen haben oder nicht. - Wenn Tutanchamun in seiner Freizeit jeden Freitag abend Skat gespielt hat, hat es auch dann stattgefunden, bevor wir es nachgewiesen haben.
Andreas hat geschrieben:Gott und "Geschichte" passen kategorial nicht zusammen.
Da sind wir uns einig - eben mit der Ausnahme "Jesus = Gott", weil Jesus ja historische Person war.
Andreas hat geschrieben:Die Wissenschaften versuchen sich m.M.n. an Wirkungen anzunähern und nicht an Möglichkeiten.
Da sind wir uns ebenfalls einig. - Aber eine Wahrnehmungs-Methodik ist doch etwas anderes als das, was auch dann stattgefunden hat, wenn es keine Wissenschaft gäbe.
Andreas hat geschrieben:Redest du jetzt mit mir, oder mit "man" oder "unserer Zeit"?
Mit der Art des Denkens in unserer Epoche.
Andreas hat geschrieben:Was ist denn durch Gott geschehen, was man ausradieren können wollte?
Beispielsweise Sachen wie die "leibliche Auferstehung Jesu". - Völlig unabhängig davon, ob Du oder ich daran glauben, wird heute versucht, dieses in der Geschichte stattgefunden haben könnendes Geschehen methodisch zu falsifizieren, indem man bspw. argumentiert, es KÖNNE nicht stattgefunden haben, weil es gegen Naturgesetze verstößt.
Man macht also SEIN methodisches Koordinatensystem zum Maßstab dafür, was stattgefunden zu haben hat und was nicht.