Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

closs
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#101 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 23:31

Münek hat geschrieben:Es darf nicht HINTERFRAGT werden. Das war meine Aussage.
"Hinterfragt" werden kann es - es kann herauskommen, dass ein Dogma theologisch nicht begründbar ist. - Gäbe es das Dogma, dass Hühner leiblich auferstehen, aber Hähne nicht, würde die wissenschaftliche Dogmatik (insofern ist sie ergebnisoffen) biblisch zeigen können, dass dazu keinerlei geistige Linie begründbar ist.

Münek hat geschrieben:Das glaubst Du doch selbst nicht.
Selbstverständlich. - Es ist eine Frage des unvoreingenommenen Umgangs mit Gedanken-Systemen, die nicht die eigenen sein müssen, um sie analytisch/wissenschaftlcih überprüfen zu können.

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Savonlinna
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#102 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 23:36

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Das ist schlichtweg GELOGEN.

In dem von Dir verlinkten Uni-Aushang (S. 22 dieses Threads), wurden die Studenten we-
der aufgefordert, "Dogmen kritisch zu überprüfen noch eine kritische Arbeit darüber
zu schreiben
".

NICHTS von alledem stimmt. :thumbdown:

Es heißt dort lediglich: "Die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten wird vorausgesetzt."
Punkt. Mehr nicht. Da steht nichts von "kritischer Überprüfung von Dogmen", nichts von "kri-
tischer Arbeit darüber schreiben."

Ich bin kein Lügner, Münek.

Auf der Website steht:
Uni Tübingen hat geschrieben:Leistungsnachweis: Der workload wird durch die verpflichtende Teilnahme an den Sitzungen (ggf. Übernahme einer Sitzungsgestaltung) und die Anfertigung von kurzen Essays zu den ausgewählten Sitzungsthemen erbracht.

Die obige Uni-Erklärung "Leistungsnachweis" fehlt komischerweise in Deinem Link auf Seite 22 dieses Threads.

Du bist schon ein Armer.
Ich habe den Link doch von Seite 22 übernommen.
Die beiden Links stimmen überein.

Münek hat geschrieben:Diesen Satz hast Du jetzt mal flugs nachgeschoben. Ganz toll! :thumbup:
Wie soll ich denn einen Satz auf dieser Website "flugs nachschieben". :(
Das wirkt auf mich fast wie eine Verschwörungstheorie.

Und warum sollte ich das tun?
Ich habe keine Sympathie für das Fach Dogmatik.
Aber ich versuche ihm gerecht zu werden.
Nicht einmal das kannst Du ertragen und musst eine Verschwörung vermuten.

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#103 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » So 29. Nov 2015, 00:00

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es darf nicht HINTERFRAGT werden. Das war meine Aussage.
"Hinterfragt" werden kann es - es kann herauskommen, dass ein Dogma theologisch nicht begründbar ist. - Gäbe es das Dogma, dass Hühner leiblich auferstehen, aber Hähne nicht, würde die wissenschaftliche Dogmatik (insofern ist sie ergebnisoffen) biblisch zeigen können, dass dazu keinerlei geistige Linie begründbar ist.

Wenn es dieses (absurde) Dogma gäbe, dürfte die Dogmatik mitnichten daran rütteln.

Du hat es noch immer nicht verstanden. Kein Dogma - so absurd es auch erscheinen mag -
darf wissenschaftlich infrage gestellt werden. Sonst droht die Entziehung der Lehrbefugnis.

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#104 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » So 29. Nov 2015, 00:17

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das glaubst Du doch selbst nicht.
Selbstverständlich. - Es ist eine Frage des unvoreingenommenen Umgangs mit Gedanken-Systemen, die nicht die eigenen sein müssen, um sie analytisch/wissenschaftlcih überprüfen zu können.

"Unvoreingenommen" heißt für mich, vor der Überprüfung die Glaubensbrille abnehmen zu dürfen.

Solange die Kirche darauf beharrt, dass man sich auf jeden Fall die Glaubensbrille aufzusetzen hat,
bevor man überprüft, wird es wissenschaftlich duster.

Hans Küng, Uta Ranke-Heinemann, Drewermann und viele andere haben es gewagt, die dogmati-
sche Brille abzunehmen - und wurden rausgeschmissen.

Soviel zu Deiner Ergebnisoffenheit "dogmatischer Wissenschaft".

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#105 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » So 29. Nov 2015, 00:25

Münek hat geschrieben:Kein Dogma - so absurd es auch erscheinen mag - darf wissenschaftlich infrage gestellt werden.
Und nochmal: Es darf aber wissenschaftlich auf Stimmigkeit überprüft werden: Ist das Dogma biblisch, etc. begründbar und wenn ja, wie. - Es ist nicht Aufgabe der Wissenschaft, ein Dogma auf "wahr" oder "unwahr" zu überprüfen. - Du verwechselst nach wie vor zwei unterschiedliche Dinge.

Münek hat geschrieben:"Unvoreingenommen" heißt für mich, vor der Überprüfung die Glaubensbrille abnehmen zu dürfen.
Richtig - der persönliche Glaube des wissenschaftlichen Dogmatikers ist auszublenden. - Ein Atheist muss die Ausführungen der wissenschaftlichen Dogmatik wissenschaftlich nachvollziehen können. - Und danach sagt der eine Wissenschaftler "Daran glaube ich auch persönlich" und der andere "Ich nicht".

ih

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#106 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » So 29. Nov 2015, 00:26

Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Es heißt dort lediglich: "Die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten wird vorausgesetzt."
Punkt. Mehr nicht. Da steht nichts von "kritischer Überprüfung von Dogmen", nichts von "kri-
tischer Arbeit darüber schreiben."

Ich bin kein Lügner, Münek.

Auf der Website steht:
Uni Tübingen hat geschrieben:Leistungsnachweis: Der workload wird durch die verpflichtende Teilnahme an den Sitzungen (ggf. Übernahme einer Sitzungsgestaltung) und die Anfertigung von kurzen Essays zu den ausgewählten Sitzungsthemen erbracht.

Dieser Satz steht in Deinem Link nicht.

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#107 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » So 29. Nov 2015, 00:38

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Kein Dogma - so absurd es auch erscheinen mag - darf wissenschaftlich infrage gestellt werden.
Und nochmal: Es darf aber wissenschaftlich auf Stimmigkeit überprüft werden: Ist das Dogma biblisch, etc. begründbar und wenn ja, wie.

Nein - es darf nichts auf "Stimmigkeit" überprüft werden. Dogmen sind sakrosankt, tabu.
Sie dürfen nicht angetastet werden. Kritisch hinterfragen? Verboten.

Sonst kommt die bischöfliche "Große Keule" - und dann ist Schluss mit wissenschaftlicher
Überprüfung. Bumms! Da hast du als redlicher Dogmatiker nicht den Hauch einer Chance.

"Dogmengeschichtlich" (historische Entstehung des Dogmas) sieht die Sache anders aus. Aber
auch hier muss der Dogmatiker höllisch aufpassen, dass er nicht mit einer abweichenden Mei-
nung ins "Fettnäppchen" tritt. Das ist wie im Minenfeld, in dem nur die Ja-Sager überleben.
Zuletzt geändert von Münek am So 29. Nov 2015, 05:05, insgesamt 2-mal geändert.

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#108 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » So 29. Nov 2015, 00:43

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Unvoreingenommen" heißt für mich, vor der Überprüfung die Glaubensbrille abnehmen zu dürfen.
Richtig - der persönliche Glaube des wissenschaftlichen Dogmatikers ist auszublenden.

Die Kirche ist ganz gewiss gegenteiliger Meinung. :)

Sie mag keine ungläubigen Dogmatiker. Sollte mal einer ungläubig werden,
muss sich dieser äußerst bedeckt halten, sonst... :thumbdown: :devil: :thumbdown:
Zuletzt geändert von Münek am So 29. Nov 2015, 04:56, insgesamt 1-mal geändert.

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#109 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » So 29. Nov 2015, 00:58

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Es heißt dort lediglich: "Die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten wird vorausgesetzt."
Punkt. Mehr nicht. Da steht nichts von "kritischer Überprüfung von Dogmen", nichts von "kri-
tischer Arbeit darüber schreiben."

Ich bin kein Lügner, Münek.

Auf der Website steht:
Uni Tübingen hat geschrieben:Leistungsnachweis: Der workload wird durch die verpflichtende Teilnahme an den Sitzungen (ggf. Übernahme einer Sitzungsgestaltung) und die Anfertigung von kurzen Essays zu den ausgewählten Sitzungsthemen erbracht.

Dieser Satz steht in Deinem Link nicht.
Doch!

Ich zitiere jetzt den gesamten Text. Den von Dir abgestrittenen Satz färbe ich diesmal weinrot ->

Uni Tübingen hat geschrieben:GK: Dogmatik Einführung in Grundfragen des christlichen Glaubens
Inhalt:
Der Grundkurs führt anhand ausgewählter Themenbereiche in die Dogmatische Theologie ein. Wir wollen dabei klassische Themen vor dem Hintergrund moderner Lebenswirklichkeiten neu durchdenken. Neben inhaltlichen Einführungen bieten Essays Gelegenheit zur intensiven Diskussion.

Voraussetzung: Der Grundkurs ist für Studierende ab dem 2. Semester empfohlen; die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten wird vorausgesetzt.
Prüfungsrelevanz: alle Studiengänge
Literatur: Schneider, Theodor: Was wir glauben. Das Apostolische Glaubensbekenntnis verstehen.62014.
Leistungsnachweis: Der workload wird durch die verpflichtende Teilnahme an den Sitzungen (ggf. Übernahme einer Sitzungsgestaltung) und die Anfertigung von kurzen Essays zu den ausgewählten Sitzungsthemen erbracht.
Anmeldung: über Campus
https://www.uni-tuebingen.de/fakultaete ... ubens.html
Kannst Du die weinrot gefärbte Passage erkennen?

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#110 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » So 29. Nov 2015, 04:25

@ Sovonlinna

Nee nee, Fräulein. Immer hübsch bei der Wahrheit bleiben.

Dein Uni-Zitat schloss mit dem Satz: "... die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten wird vorausgesetzt (Quelle)."
Das wars.

Den Rest hast Du nach meiner Kritik später mal kurz nachgeschoben. Diese Nachschieberei habe ich zu recht kritisiert
und Du hast meinen Vorwurf abgestritten. Pluto würde sagen, da verschiebt jemand während des Spiels die Torpfosten.
So ist es. Und das ist nicht die feine Art.

(Dein ursprüngliches Uni-Zitat ist für jedermann nachlesbar im Thread "Verhängnisvoller Missionsbefehl" auf Seite 22.)

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