Pluto hat geschrieben:Du sprichst von anerkannten Kirchenvätern.
Ich bezweifle nicht, dass sie das gemeint haben, was sie gemeint haben (auch hier müsste noch überprüft werden, ob sie richtig verstanden werden). - Aber unabhängig davon liegt der Römer-Text doch vor.
Mit anderen Worten: Wir haben es mit ZWEI Fragen zu tun:
1) Meinen die beiden, dass man als Christ lügen darf? - Antwort offen. - Es wird so zitiert - ob es vom Zitierten richtig verstanden wurde, weiß ich nicht.
2) Was meint Paulus? - Hier liegt der Text vor. - Wir können also erkennen, ob für Paulus Lüge infrage kommt oder nicht. - Und da kann man getrost mal in die seriöse Exegese reingehen, wenn man es schon selber nicht merkt.
Zeus hat geschrieben:Warum informierst du dich nicht
Weil der Text von Paulus vorliegt - dazu braucht's keine Kirchenlehrer. - Du versuchst eine Diskussion, was welcher Kirchenlehrer in Abweichung zum NT gemeint hat. - Sicherlich eine lohnende Diskussion, aber eine ganz andere.
Zeus hat geschrieben:Welch profunde Weißheit!
Aber immer wieder nötig, darauf hinzuweisen vor dem Hintergrund, dass man gelegentlich ein geradezu heiliges Verhältnis zu Aussagen hat, wenn sie nur schwarz auf weiß gedruckt sind. - Mit anderen Worten: Das, was in Deinem Zitat steht, muss nicht richtig sein - kann aber richtig sein. - Da müsste man sich jetzt einarbeiten in die Origines-Rezeption des 20. Jh. - tja, wenn es seriös werden soll, gibt es auch Arbeit.
Zeus hat geschrieben:"Niemand glaubt, dass die Bibel meint, was sie sagt; sondern man ist überzeugt, dass sie sagt, was man meint."(George Bernard Shaw)
Auch ein Heiliger. - Erstens gibt es eine Menge an Denominationen, die tatsächlich wörtlich glauben, was die Bibel sagt - somit ist Shaw schon mal falsifiziert. - Das zweite ist richtig, da man ja nur das meint, wovon man überzeugt ist - aber das ist im Alltags-Leben generell so.
Wie auch immer:
Es geht um die Auslegung von Röm. 3,7. - Es wurde aufgedeckt, dass es dazu eine Auslegung gibt, die diametral das Gegenteil von dem versteht, was dort versteht.
Frage an Dich: Wie ist das möglich? - Dass es einem Laien mal passieren kann, ist geschenkt. - Aber Kubitza scheint es ja auch zu verbreiten. - Wer noch? - Welchen Sinn macht Exegese, wenn nicht einmal Ein-Semester-Text-Verständnis als "wissenschaftlich-exegetisches Ergebnis" hinausgetönt werden kann UND sich noch als
a) einzig "redliche" Exegese rühmt,
und sich auch noch als
b) "aufgeklärt" versteht?
Da fallen einem nur noch Begriffe wie "alternativ-faktisch" ein.