Prüfkriterien für das Gute.

Pluto
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#11 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Pluto » Do 19. Feb 2015, 18:17

Catholic hat geschrieben:Ich gehe hier bei den Begriffen gut/schlecht vom moralisch-ethischen und nicht vom juristischen Standpunkt aus.
:thumbup:
Das halte ich auch für den einzig richtigen Ansatz.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
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#12 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Catholic » Do 19. Feb 2015, 18:21

Pluto hat geschrieben: Das halte ich auch für den einzig richtigen Ansatz.

Wenn es um das Thema "Prüfkriterien für das Gute" geht ist es auf jeden Fall so,denn Argumente wie "Jeder muss selber entscheiden,was für ihn gut ist!" oder
"Was gut/richtig ist entscheidet der Gesetzgeber!"
sind zu kurz gegriffen oder so gar grundfalsch.
Und hier geht es ja auch nicht um die juristische Definition oder Einschätzung.

2Lena
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#13 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von 2Lena » Do 19. Feb 2015, 18:51

Gut ist für den Vermieter eine hohe Miete.
Der Mieter aber möchte es andersrum.

Ein Frühlingsbote, freut sich einer, der erste Palmkätzchen sieht.
Es ist nicht verboten ein Zweiglein zu nehmen.
Macht das jedoch die halbe Stadt, gibt es keine Weiden mehr.
Also lass es bleiben und freue dich am wachsenden Busch.

Es ist nicht verboten im Freien zu Rauchen.
Manchmal, bei hohem Ozongehalt z.B. kann es lindernd wirken.
Ein Dauerraucher aber, darf gewiss mit Durchblutungsstörungen und Atemwegserkrankung rechnen. Also - lass es bleiben! Dann geht die Bilanz nur noch ins Positive hinein.

Als gut wird eine üppige Mahrzeit mit Steak geschildert.
Gut ist jedoch ein bescheidenes Essen.

Das Gute ist nicht einwandfrei zu bestimmen.
Deshalb gingen viele östliche Weisheitslehren hin zum "Entsagen von Wünschen".
Bist du wunschlos glücklich - oder rührt sich nichts mehr?

JackSparrow
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#14 Re: Christlicher Universalismus

Beitrag von JackSparrow » Do 19. Feb 2015, 20:50

Catholic hat geschrieben:1) Etwas ist immer gut oder besser "im Verhältnis zu..."!
Ist es gut oder schlecht, ungehorsame Kinder vor den Toren der Stadt zu steinigen? Welches Verhältnis sollte man da beachten?

2) Es stellt sich die Frage,ob es etwas gibt,was in sich schlecht ist?
Zum Glück gab es so schlaue Philosophen wie Immanuel Kant: Schlecht ist alles, von dem man nicht wollen kann, dass es zum allgemeinen Gesetz wird. Wenn Moses also nicht will, dass irgendjemand Shrimps verspeist, dann ist das Verspeisen von Shrimps in sich schlecht.


2Lena hat geschrieben:Als gut wird eine üppige Mahrzeit mit Steak geschildert.
Wenn ich seit 4 Wochen nichts gegessen habe, ist das Steak auf einer Skala von 1 bis 10 als eine 10 zu bewerten. Wenn ich aber soeben bereits 8 Steaks verspeist habe, dürfte das nächste Steak maximal eine 2 erreichen.

closs
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#15 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von closs » Do 19. Feb 2015, 20:59

Das führt zu nichts - man muss gut und böse grundsätzlich definieren - und dann Ableitungen in konkrete Fälle machen.

In diesem Sinne ist gut, wenn man Gott/der Liebe/der Wahrheit zugewandt ist, und böse, wenn man dementsprechend abgewandt ist. - Im Einzelfall ergibt sich dann: "Ist es hier und jetzt gut oder böse, wenn ich dieses oder jenes tue".

Pluto
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#16 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Pluto » Do 19. Feb 2015, 21:05

closs hat geschrieben:Das führt zu nichts - man muss gut und böse grundsätzlich definieren - und dann Ableitungen in konkrete Fälle machen.
Dann mach doch mal den Versuch.
Diese Begriffe sind nur subjektiv aus Sicht eines Betrachters zu definieren.

closs hat geschrieben:In diesem Sinne ist gut, wenn man Gott/der Liebe/der Wahrheit zugewandt ist, und böse, wenn man dementsprechend abgewandt ist. - Im Einzelfall ergibt sich dann: "Ist es hier und jetzt gut oder böse, wenn ich dieses oder jenes tue".
Das ist nichts anderes als das Gebot der "Goldenen Regel" im neuen Kleid.
Behanlde andere wie du selbst behandelt werden möchtest.

Es ist genauso subjektiv wie jeder andere Ansatz.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von 2Lena » Fr 20. Feb 2015, 07:15

JackSparrow hat geschrieben:Ist es gut oder schlecht, ungehorsame Kinder vor den Toren der Stadt zu steinigen? Welches Verhältnis sollte man da beachten?
Die Doppelbedeutungen der Worte sind zu beachten!
Man nimmt "Tore" nicht als Tür, sondern als Wert
Die Stadt [ir] verwechselt mit bewacht, wach sein.
Gesteinigt wird auch nicht, sondern verstanden und über den Berg gebracht!

Das eine Extrem ist: Die Rüpel meint man - derschlagn!
Die Alternative ist: Die verstehen's noch nicht! Man schätze ihre Werte als Erwachsener ab, gebe die Chance - nicht erwürgen, nicht erschlagen, sondern wach sein, Weisheiten rausbringen.

Ej, nicht so :thumbdown:
Besser ist so :thumbup:

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#18 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Zeus » Fr 20. Feb 2015, 07:47

2Lena hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Ist es gut oder schlecht, ungehorsame Kinder vor den Toren der Stadt zu steinigen? Welches Verhältnis sollte man da beachten?
Die Doppelbedeutungen der Worte sind zu beachten!
Man nimmt "Tore" nicht als Tür, sondern als Wert
Die Stadt [ir] verwechselt mit bewacht, wach sein.
Gesteinigt wird auch nicht, sondern verstanden und über den Berg gebracht!

Das eine Extrem ist: Die Rüpel meint man - derschlagn!
Die Alternative ist: Die verstehen's noch nicht! Man schätze ihre Werte als Erwachsener ab, gebe die Chance - nicht erwürgen, nicht erschlagen, sondern wach sein, Weisheiten rausbringen.
Ej, nicht so :thumbdown:
Besser ist so :thumbup:
:thumbdown:
Sorry, liebe 2Lena, mit deiner an den Haaren herbeigezogenen wirren "Übersetzung"
erinnerst du mich an den :devil: . :shock: :cry:
(Der Teufel (von griechisch Διάβολος diábolos, wörtlich „Durcheinanderwerfer“ im Sinne von „Verwirrer, Faktenverdreher, Verleumder“)
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#19 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von closs » Fr 20. Feb 2015, 08:16

Pluto hat geschrieben:Dann mach doch mal den Versuch.
Habe ich doch:
Pluto hat geschrieben: wenn man Gott/der Liebe/der Wahrheit zugewandt ist, und böse, wenn man dementsprechend abgewandt ist.

Pluto hat geschrieben:Das ist nichts anderes als das Gebot der "Goldenen Regel" im neuen Kleid.
Naja - nicht ganz (kommt dort "Gott" vor?) - aber es koinzidiert schon.

Pluto hat geschrieben:Es ist genauso subjektiv wie jeder andere Ansatz.
Wenn man jeden Ansatz als subjektiv bezeichnet, ist alles subjektiv. - Die Frage ist doch, welcher dieser Wahrnehmungs-Ansätze auf Realität stößt und welcher nicht.

Catholic
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#20 Re: Prüfkriterien für das Gute.

Beitrag von Catholic » Fr 20. Feb 2015, 12:46

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Ich gehe hier bei den Begriffen gut/schlecht vom moralisch-ethischen und nicht vom juristischen Standpunkt aus.
:thumbup:
Das halte ich auch für den einzig richtigen Ansatz.

Da ging mir gerade ein Gedanke durch den Kopf,leider kam ich Gestern nicht darauf.
In der katholischen Moraltheologie gibt es einen Ansatz zu dem Thema,den ich persönlich sehr nachvollziehbar und logisch finde.
Es kommt bei dem,was wie machen immer auch auf die Intention an.
Beispiele:
Ist es gut (moralisch-ethisch betrachtet) einem Menschen ein Messer in den Bauch zu stechen?
Nein,das ist es nicht,wenn ich den Menschen ermorden möchte.
Ja,das ist es,wenn ich Chirurg bin und der Mensch vor mir auf dem OP-Tisch der Patient.
Ist es gut,einen Menschen zu töten?
Nein,nicht wenn ich es aus Hass oder Habgier mache.
Ja,wenn ich ihn im Rahmen der Notwehr oder -hilfe töte.

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