Münek hat geschrieben:Es ist schon fast legendär, was Du so alles in die Bibeltexte hineininterpretierst.
Es scheint aber nicht von allen verstanden zu werden.
Münek hat geschrieben:1. Hiob hat Gott keine "Löcher in den Bauch gefragt." Er hat ihm überhaupt keine konkrete Frage gestellt (siehe Hiob 40,3-5; 42,1-6).
Hiob ist die erste mir bekannte Bibel-Figur, die Reibung mit Gott sucht und mit ihm "rechten" will - schau Dir mal die ganzen Dialoge mit den 3 Freunden an.
Münek hat geschrieben:2. Demzufolge hat Gott dem Hiob - entgegen Deiner Behauptung - natürlich keine Fragen beantwortet.
Gott macht Hiob klar, dass Erkenntnis nur möglich ist, wenn man das Ego zurückstellt (sehr kurz gesagt).
Münek hat geschrieben:3. Welche Erkenntnis soll denn Hiob gewonnen haben - außer der, dass er ein rechtloses, ohnmächtiges Menschlein ist, welches gegenüber dem allgewaltigen Schöpfer gefälligst die Klappe zu halten, zu kuschen und zu verstummen hat? Und Du schließt "Kuschstille" aus und sprichst stattdessen von "Erkenntnisstille?!
Das Motiv des "ohnmächtigen Menschleins" ist schon richtig - aber Hiob soll nicht dumm die Klappe halten, sondern WEIL er erkennt, dass es so ist. - Dass das dem "aufgeklärten Egozentrismus" gegen den Strich geht, ist klar.
Die Aufklärung des 21.Jh. KANN das nicht verstehen, weil sie den Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht Gott. Umso erstaunlicher ist es, dass sie Interesse hat, sich dazu zu äußern.
Münek hat geschrieben:Mannmannmann! Du bist wirklich der "Meister der Eisegese." Hut ab!

Aus reduktiver Sicht kann das so verstanden werden - aus holistischer Sicht nicht. - Wenn man in der Bibel etwas liest, macht es keinen Sinn, wenn man dabei den großen geistigen Entwurf vergisst oder gar nicht kennt, dem die Bibel zugrunde liegt.