Gott und die Logik

Pluto
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#11 Re: Gott und die Logik

Beitrag von Pluto » Do 30. Jan 2014, 23:38

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Für uns Menschen ist Logik eine Sammlung von festen Gesetze, die wir immer befolgen müssen.
Logik ist eine System-Größe, die innerhalb eines jeweiligen Systems gilt. Von Chaos-Theoretikern und Quanten-Mechanikern hört man diesbezüglich, dass in den Randbereichen ihres Systems das, was wir Logik nennen, nicht notwendiger funktionieren muss.
Was du da ansprichst ist nicht Logik im engen Sinn, sondern eine ungewhnte Alltagsferne die sich in gewissen quantenmechanischen Phänomenen zeigt, z. Bsp. im Teilchen/Welle Dualismus oder in Gedankenexperiment von Schrödinges Katze.

Das erste Gesetz der Logik ist z. Bsp. dass A immer gleich A ist, was soviel heißt wie, dass ein Stein ein Stein ist, und kein Fahrrad sein kann. An solche Gesetze muss sich IMO auch Gott halten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#12 Re: Gott und die Logik

Beitrag von Pluto » Do 30. Jan 2014, 23:39

Vitella hat geschrieben: :lol: nee, er ritt zwei Pferde mit einem Bein auf dem Einen und dem anderen Bein usw....hast Du den Film nicht gesehen.?
:lol: Doch, klar.
Das ist aber nicht reiten, das nennt man "stehen".
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closs
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#13 Re: Gott und die Logik

Beitrag von closs » Do 30. Jan 2014, 23:54

Pluto hat geschrieben: in Gedankenexperiment von Schrödinges Katze
Neulich habe ich mal aus der Wissenschaft gehört, dass im "Planckraum" Vorgänge zu vermuten seien, bei denen "Zeit aus der Zukunft geliehen" wird. - Ohne das inhaltlich zu thematisieren: Gibt es eine Logik, dass Gegenwart immer Gegenwart ist?

Pluto hat geschrieben:An solche Gesetze muss sich IMO auch Gott halten.
Spontan würde ich das auch bejahen. - Wenn aber solche Sachen rauskommen, ob Gott einen Stein schaffen kann, der schwerer ist, als er tragen kann, ist das Sophismus. - Du kennst ja die Aporie des Satzes "Alle Kreter lügen". - Ich glaube nicht, dass man mit solchen Sachen Gott aufs Glatteis führen kann.

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#14 Re: Gott und die Logik

Beitrag von Pluto » Do 30. Jan 2014, 23:59

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: in Gedankenexperiment von Schrödinges Katze
Neulich habe ich mal aus der Wissenschaft gehört, dass im "Planckraum" Vorgänge zu vermuten seien, bei denen "Zeit aus der Zukunft geliehen" wird. - Ohne das inhaltlich zu thematisieren: Gibt es eine Logik, dass Gegenwart immer Gegenwart ist?
Nein das ist auch nicht Logik.
Was was du ansprichst, ist eine Folge der Heisenbergschen Unschärfe Relation.
Es ist möglich, Energie aus dem Nichts zu erhalten (sprich "aus der Zukunft zu borgen"), solange sie innerhalb der Planckzeit wieder zurückgegeben wird.

Pluto hat geschrieben:An solche Gesetze muss sich IMO auch Gott halten.
Spontan würde ich das auch bejahen. - Wenn aber solche Sachen rauskommen, ob Gott einen Stein schaffen kann, der schwerer ist, als er tragen kann, ist das Sophismus. - Du kennst ja die Aporie des Satzes "Alle Kreter lügen". - Ich glaube nicht, dass man mit solchen Sachen Gott aufs Glatteis führen kann.[/quote]Nein, solche Scherze meine ich nicht, sondern wirklich nur die Gesetze der (klassischen) Logik.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#15 Re: Gott und die Logik

Beitrag von closs » Fr 31. Jan 2014, 00:35

Pluto hat geschrieben:sprich "aus der Zukunft zu borgen"
Ohne jetzt selber sophistisch wirken zu wollen: Du sagst, dass in der Logik gelten muss "A = A". - Wenn wir "Gegenwart" als "G" bezeichnen, gilt da noch der Satz "G = G", wenn sich G Zeit aus Z(=Zukunft) borgen muss?

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#16 Re: Gott und die Logik

Beitrag von Pluto » Fr 31. Jan 2014, 00:45

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:sprich "aus der Zukunft zu borgen"
Ohne jetzt selber sophistisch wirken zu wollen: Du sagst, dass in der Logik gelten muss "A = A". - Wenn wir "Gegenwart" als "G" bezeichnen, gilt da noch der Satz "G = G", wenn sich G Zeit aus Z(=Zukunft) borgen muss?
A = A ist in der "klassischen Welt" in der wir leben immer noch völlig korrekt, und es gilt auch das Energieerhaltungsgesetz. Die Heisenbergsche Unschärfe Relation ist aber eine quantenmechanischer Spezialfall der nur für winzige Momente gilt (wenn man wieder hinschaut, ist alles wieder im Lot).

Einsteins RT ist "klassische Physik". Allerdings gehen ganz neue Überlegungen ebenfalls von eine Quantelung der Gravitation aus.
Google mal nach "Schleifenquantengravitation", wenn es dich interessiert.
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#17 Re: Gott und die Logik

Beitrag von closs » Fr 31. Jan 2014, 01:05

Pluto hat geschrieben:A = A ist in der "klassischen Welt" in der wir leben immer noch völlig korrekt
Aber es scheint auch eine "nicht-klassische Welt" zu geben. - Wenn A=A universal gilt, müsste sie auch dort gelten. - Tut sie es oder nicht?

Ist Gott in der "klassischen Welt" zuhause? - Aus christlicher Sicht NEIN.

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#18 Re: Gott und die Logik

Beitrag von Pluto » Fr 31. Jan 2014, 01:45

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:A = A ist in der "klassischen Welt" in der wir leben immer noch völlig korrekt
Aber es scheint auch eine "nicht-klassische Welt" zu geben. - Wenn A=A universal gilt, müsste sie auch dort gelten. - Tut sie es oder nicht?
Tut sie doch. "Geborgt" bedeutet nicht auf Dauer.
"Keiner versteht die Quantenmechanik; auch ich nicht ", soll Richard Feynman mal gesagt haben ... und doch arbeiten viele unserer technischen Geräte damit.
Ist Gott in der "klassischen Welt" zuhause? - Aus christlicher Sicht NEIN.
Die Frage ist müssig, denn du kannst gar nicht wissen, wie Seine Welt aussieht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: Gott und die Logik

Beitrag von closs » Fr 31. Jan 2014, 02:05

Pluto hat geschrieben:Die Frage ist müssig, denn du kannst gar nicht wissen, wie Seine Welt aussieht.
Es geht aber um die Thread-Frage - und da braucht man Modelle, um sie zu beantworten.

Vorläufige Thesen:
* Ist Gott Teil der naturalistischen Welt, ist er deren Gesetze unterworfen.
* Ist Gott NICHT Teil der naturalistischen Welt, ist zu prüfen, ob naturalistische Gesetze dort anwendbar sind, wo Gott ist.

Wahrscheinlich gilt das auch für Logik.

Pluto hat geschrieben:Tut sie doch. "Geborgt" bedeutet nicht auf Dauer.
Pragmatisch ja. - Prinzipiell spielt das aber keine Rolle.

Eigentlich dürfte man bei Gegenwart gar nicht von "G" sprechen, sondern müsste von "Gx" sprechen. Wäre also die Gegenwart des Beobachters "G1", könnte das in "G1" Beobachtete eine Eigen-Gegenwart von "G2" haben. - Auf die Thread-Frage bezogen wäre dann zu klären, ob so etwas "logisch" sein darf.

Um es kurz zu machen: Wüssten wir mehr, würden wir uns vermutlich immer mehr auf System-Größen (Koordinaten-System 1,2,3, etc) beschränken.

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#20 Re: Gott und die Logik

Beitrag von Pluto » Fr 31. Jan 2014, 02:15

closs hat geschrieben:Es geht aber um die Thread-Frage - und da braucht man Modelle, um sie zu beantworten.

Vorläufige Thesen:
* Ist Gott Teil der naturalistischen Welt, ist er deren Gesetze unterworfen.
* Ist Gott NICHT Teil der naturalistischen Welt, ist zu prüfen, ob naturalistische Gesetze dort anwendbar sind, wo Gott ist.
Modelle die du nicht überprüfen kannst. Was ist wenn es gar keinen Gott gibt? Dann hast du saure Gurken gegessen. :P

Pluto hat geschrieben:Tut sie doch. "Geborgt" bedeutet nicht auf Dauer.
Pragmatisch ja. - Prinzipiell spielt das aber keine Rolle.
Handys funktionieren ja auch nicht nur pragmatisch, sondern auch und gerade PRINZIPIELL mit dieser Technik.

Um es kurz zu machen: Wüssten wir mehr, würden wir uns vermutlich immer mehr auf System-Größen (Koordinaten-System 1,2,3, etc) beschränken.
Bedenke:
Es ist besser in Ungewissheit zu leben, als Antworten zu haben die falsch sein können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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