Pluto hat geschrieben:Ich stelle fest, du verstehst mehr von der Bibel als von der Naturwissenschaft
Das kann ich nur zurück geben Die Naturwissenschaft erklärt nur kausal das, was ist; menschliche Wesen fragen jedoch darüber hinaus existenziell nach dem Sinn des Ganzen. Sie streben nach einem sinnvollen Verständnis mit dem sie das Leben bewältigen können. Die Naturwissenschaft hat es mit der Erklärung des objektiven Geschehens der Welt mit Verstandeskategorien zu tun. Die Religion hingegen mit dem Verstehen durch subjektive Einfühlung und Daseinsauslegung (Hermeneutik), wie übrigens auch die Psychotherapie und Kunst (das sollte schon zeigen, dass es nicht den geringsten Sinn macht das Eine gegen das Andere zu setzen). Wenn man dem Menschen in seiner Ganzheit gerecht werden möchte, dann muss man beides bejahen und nach einer Ergänzung streben. Es gibt Menschen, die verzweifeln und Selbstmord begehen - oder zu Terroristen werden - wenn sie keinen Sinn im Leben finden. Ob jemand diesen Sinn findet oder nicht, das ist keine geringe Sache. Das kann den ganzen Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Ich erzählte schon mal die Geschichte von einer Freundin, die eine Essstörung hatte und daran beinahe gestorben wäre. Du magst über den christlichen Glauben spotten, aber der Glaube an Jesus hat ihr das Leben gerettet. Das war dieser kleine, feine Unterschied, der ihr Leben in eine neue Richtung gelenkt hat.
Pluto hat geschrieben:Unsinn!
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Atheisten danach streben würden die Welt möglichst sinnvoll zu erklären. Auf dieser Basis könnte man wirklich gut kommunizieren. Wenn Du jedoch dabei stehen bleibst die Gedanken religiöser Menschen als Unsinn zu bezeichnen, wird das nichts. Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire (Friedrich Schiller) ~ das beinhaltet dann aber auch die Möglichkeit die materialistische Deutung der Welt in Frage stellen und andere Deutungen in Betracht ziehen zu dürfen. Ist es denn so verwunderlich, dass den Menschen der banale Kampfs ums Dasein und die Gleichgültigkeit des Todes nicht genug ist? Du musst nicht daran glauben, aber es ist offensichtlich, dass der Glaube an einen liebenden Schöpfer, Menschen dazu inspirieren kann, gütig und mitfühlend mit sich selbst und allen Mitgeschöpfen zu sein und geschwisterlich mit ihnen umzugehen, als miteinander versöhnte Verbündete, die gemeinsam als Weggefährten durch Raum und Zeit gehen, nicht nur als Konkurrenten und Kannibale, die einander nach dem Leben trachten.
Ein jedes bisschen Liebe, das wir entgegen der Angst füreinander aufbringen, macht uns zum Brot des Himmels, zur Pilgerspeise auf dem Weg zur Unendlichkeit. Und dies ist die Wahrheit: es gibt im Grunde keinen Tod. Es gibt aber eine Brüderlichkeit, die hier auf Erden beginnt und niemals endet. Eugen Drewermann, in "Leben, das dem Tod entwächst"
Genau um „dieses bisschen Liebe“ geht es. Das wollte Christus vermitteln.