sven23 hat geschrieben:Aus Auge um Auge wird die Feindesliebe.
"Auge um Auge" hiess nicht, dass in jedem Falle Gleiches mit Gleichem vergolten werden musste sondern war tatsächlich eine Begrenzung im Strafmaß. Wenn Jesus sagt: "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen." Dann heisst es nicht, dass der Feindeshass ein göttliches Gebot war (ist es nämlich nicht, findet sich nirgends) sondern dass es von Menschen so tradiert wurde. Das Alte Testament nennt ausdrücklich die Nächstenliebe als ethisches Gut.
sven23 hat geschrieben:Die Ehebrecherin sollte nach dem AT gesteinigt werden, im NT wird sie verschont.
5. Mose 24,1 sagt aber auch: Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie ehelicht, und es geschieht, wenn sie keine Gnade in seinen Augen findet, weil er etwas Schamwürdiges an ihr gefunden hat, daß er ihr einen Scheidebrief schreibt und ihn in ihre Hand gibt und sie aus seinem Hause entläßt;
Ich erkenne hier keinen Wandel der Moralvorstellungen.
sven23 hat geschrieben:Im AT hat Gott für alles Mögliche die Todesstrafe vorgesehen, z. B.
unerlaubtes Betreten heiligen Bodens, die Eltern schlagen, Menschenraub, den Eltern fluchen, Zauberei, Sodomie, Entheiligung des Sabbat, Ehebruch, Homosexualität, Inzest, Verkehr mit einer Frau während ihrer Monatsregel, Wahrsagerei, Hurerei, Gotteslästerung, Götzendienst, Falschaussage vor Gericht, nachhaltiger Ungehorsam gegen die Eltern und anderes mehr.
Frauen und Mädchen, die vergewaltigt wurden aber nicht laut genug um Hilfe geschrien haben, sollen getötet werden, Gesäuertes Brot am Sabbat essen zieht die Todesstrafe nach sich usw, usw
die Liste ist endlos lang.
Ja, das steht in der Bibel, da hast Du recht. Vieles ist auch für mich nicht nachvollziehbar, würde ich das Gegenteil behaupten müsste ich lügen. Was ich aber weiss: Diese Gesetze wurden zu einer Zeit erlassen, in der das Volk Israel frisch unter dem Bund mit Gott stand und durch die Wüste zog. Es war eine Heerschar von hundertausenden von Menschen. Dort war Disziplin nötig. Gott führte das kleine unterdrückte Volk aus Ägypten heraus und die Menschen erkannten, dass GOTT es war der ihnen half. Dennoch wendeten sie sich ständig von ihm ab, erschufen sich Götzen, hingen nach wie vor altem Aberglauben an oder trieben sexuelle Praktiken die mitunter den heidnischen Tempelkulten entsprangen.
Wie aber sollen diese Gesetze ausgelegt werden? Jesus Christus ist die lebendige Antwort auf diese Frage aber auch alttestamentliche Propheten wissen die Antwort:
[quote="Hesekiel 18, 23]Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?[/quote]
Im Strafgesetzbuch wird Diebstahl mit bis zu fünf Jahren Haft bedroht. Kommst Du fünf Jahre in Haft wenn Du eine Zeitung klaust? Gott gab den Menschen das Strafmaß vor, nach dem Menschen zu richten haben, diese Strafen sind nach heutigem Ermessen sicherlich drakonisch, waren aber damals - vor über 3000 Jahren - im Vergleich zu Strafen anderer Völker nicht "grausamer". Auch das alte Testament lobt an verschiedenen Stellen diejenigen, die bei einem Gesetzesverstoß die Dinge gütlich regeln ohne dass jemand öffentlich Anklage erheben muss.