Salome23 hat geschrieben:Also auf Gottes neuer materieller Erde und im neuen materiellem Jersualem, in dem es materielle goldene Strassen und viele materielle Juwelen geben wird , gibt es dann nur mehr geistige, nicht materielle Lebewesen?
Materielle goldene Straßen und Juwelen - ist das als Witz gemeint? Das sind einfach poetische Bilder für die Herrlichkeit Gottes, da wir uns eine jenseitige Existenz nicht vorstellen können. Seh es doch mal so: der Zustand, in den wir eintreten würden, wäre viel schöner als Gold und Juwelen jemals sein könnten - das sind nur unzureichende Bilder für eine Verheißung. Was mich angeht: goldene Straßen fände ich nicht schön, sondern übertrieben protzig ( Gold ist stofflich-symbolisch wohl einfach mit dem LICHT assoziiert ) - ich mag es lieber natürlich, erfrischend, belebt, organisch, pulsierend. Die Gärten der Alhambra sind da ein guter Vorgeschmack, wie ich finde - man spricht ja nicht umsonst vom GARTEN EDEN Bzw. ich wäre gerne nur noch Farbe, Klang, Wort ( in der Liebesmystik der Kabbala sind das die drei Grundmuster der Schöpfung ) oder anders gesagt: reines Spiel von Musik. So stelle ich mir das Paradiesische vor - als Atmosphäre von Liebe und Geist.
Nietzsche sagte sehr richtig: "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" - entsprechend bringe ich ein höheres Sein mit Melodie, Gesang und Farbenpracht in Verbindung. Die singenden Cherubime, die Töne des Himmels ... christliche Mystiker sprachen auch davon, dass Innen- und Außenwelt in eins fallen, das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten in jedem Moment umfassend und gleichzeitig geschehen. Jeder "Handstrich" ein Gedicht, jede Berührung ein Lied - das sind eben Versuche sich soetwas mit unsren heutigen sinnlichen Erfahrungen dichterisch vorzustellen.